Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
das stinkende Brackwasser gefallen, hätte Jason ihn nicht am Arm gepackt
und festgehalten.
    »Danke.« Taisho lehnte sich leicht an ihn.
    Jason spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss. »Ich werfe dich
gleich höchst persönlich in die Brühe. Konntest du mich vorhin
noch nicht genügend begrabschen?«
    Seufzend trat Taisho einen Schritt zurück. »Schade …«
    »Du hast wohl nichts anderes im Kopf …?«, stellte Jason unangenehm
berührt fest.
    »Ich habe viele Dinge im Kopf.«
    »Du bist pervers.«
    »Und wie …«
    Jason gab auf.
    Der Weg durch die Kanalisation führte sie in ein Lager.
    »Willkommen bei Ansarek«, richtete ihr geheimnisvoller Helfer erstmals
das Wort an die Vier. Er hatte sich seiner Montur entledigt und ließ sie
im Müllschlucker verschwinden. »Mein Name ist Bath. Ich bin der Captain
eines Kleintransporters, und ihr seid meine Crew. Dort drüben in den Kisten
befinden sich saubere Kleidung, Biomasken und neue Identitäts-Chips. Sobald
die Fracht an Bord der Mormora ist, starten wir.«
    »Wir wissen Ihre Hilfe sehr zu schätzen«, erwiderte Taisho höflich
wie immer. »Unsere Namen sind –«
    Bath unterbrach ihn mürrisch. »Egal. Auf den Chips stehen eure Namen.
Prägt sie euch ein. Ich werde euch nur mit diesen anreden. Wenn ihr euch
umgekleidet habt, beginnt mit der Arbeit. Ihr könnt doch Gabelstapler bedienen?
Beeilt euch! Wir haben Starterlaubnis für 8:20 Standardzeit.«
     

 
3.
     
    Ein komischer Kauz, fand Jason. Er war sich noch nicht im Klaren darüber,
ob er Bath sympathisch oder unsympathisch finden sollte. Der Mann redete nicht
viel, kümmerte sich akribisch um die Startvorbereitungen und verließ
sich darauf, dass seine neue Crew ihre Aufgaben erfüllen würde, ohne
einen Fehler zu begehen, der sie alle das Leben kosten konnte. Was machte den
Captain so verdammt sicher, dass seine Gäste mit den Einrichtungen seines
Schiffs vertraut waren? Da sie alle mit dem Beladen der Mormora beschäftigt
waren, ergab sich keine Gelegenheit, Taisho einige Fragen zu stellen.
    Als die Fracht an Bord war, checkten zwei Sicherheitsoffiziere sorgsam das ganze
Schiff und öffneten auch einige Behältnisse für Stichproben.
Anschließend wurden die Chips der Raumfahrer überprüft und für
in Ordnung befunden. Die Soldaten verließen den Frachter, und wenig später
wurde die Starterlaubnis bestätigt. Sie hatten es fast geschafft. Hoffentlich
ging nun nichts mehr schief …
    Bath wies ihnen in der Zentrale ihre Plätze zu. Jason saß am Funk,
Taisho diente als Navigator. Shilla und Sessha war gestattet worden, für
fünf Stunden die gemeinsame Kabine aufzusuchen. Später sollten sie
die Männer ablösen, denen dann die wieder freien Betten zur Verfügung
standen. Es gab noch eine zweite Kabine, doch Bath machte keinerlei Anstalten,
diese aus Höflichkeit gegenüber den Frauen mit Jason und Taisho zu
teilen.
    Jason fühlte, wie der Adrenalinrausch langsam verflog und sich eine bleierne
Müdigkeit in seinem Körper und in seinem Kopf auszubreiten begann.
Seit ihrer Flucht waren gut dreizehn Stunden verstrichen, die seine Nerven bis
aufs Äußerste belastet hatten. Ihnen war keine Pause gegönnt
worden; allein ein kaffeeähnliches Getränk hatte Bath ihnen während
des Umziehens gereicht, dessen aufputschende Wirkung nun nachließ.
    Jason schaute zu Taisho hinüber, der ebenfalls erschöpft wirkte. Der
Syridianer bemerkte seinen Blick und grinste müde zurück. Dann wandte
er sich wieder den Kontrollen zu, um Baths Befehle auszuführen.
    Die Mormora hob ab, gewann langsam an Höhe und erreichte den Orbit. Nach
einer letzten Kontrolle ließen sie Imasen hinter sich.
    »Wohin fliegen wir?«, erkundigte sich Jason, nachdem die Anspannung
gewichen war, und er glaubte, der Captain würde nun gesprächiger werden.
    Bath drehte sich um. »Auf die andere Seite.«
    Fragend hob Jason die Brauen.
    »Durch das Sprungtor?« Taisho wurde plötzlich wieder munter.
»Davon hat mir keiner etwas gesagt. Ich war noch nie … dort.«
    »Und was erwartet und dort?«, hakte Jason mit Engelsgeduld nach.
    »Ein Versteck.«
    Erneut wechselten Jason und Taisho einen Blick. So kamen sie nicht weiter. Barth
war, was die Herausgabe von Informationen betraf, noch wortkarger als sie beide
zusammen.
    »Wenn Sie uns nicht vertrauen, weshalb haben Sie uns dann überhaupt
mitgenommen?« Vielleicht sollte er Shilla auf den Captain ansetzen,

Weitere Kostenlose Bücher