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Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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ausspionierte. Die Rebellen selbst waren
nicht vor Infiltration sicher, wie Crii-Logans Verrat bewiesen hatte.
    »Wie weit sind die Reparaturarbeiten?«, erkundigte sich Jason, ihr
Gespräch zum ursprünglichen Thema zurückführend. »Wie
kann ich helfen?«

    Als seine Schicht, die er dem Tagesplan der Crew angepasst hatte, obwohl es
keiner von ihm verlangt hatte, vorüber war, suchte Jason müde seine
Kabine auf.
    Vier Meter breit, vier Meter lang. Ein einfaches Bett, ein kleiner Spind, ein
Stuhl und ein Tisch. Daneben ein Speisenautomat. An der Decke eine schmucklose
Leuchte. Über dem Bett eine Kommunikationsanlage. Zwei Quadratmeter wurden
von der Dusche und dem WC beansprucht, die durch eine dünne Wand und eine
Schiebetür vom Rest des Raumes abgetrennt waren.
    Eine Gefängniszelle war nicht minder nett ausgestattet, dachte Jason sarkastisch.
Aber er wollte sich nicht beklagen. Nicht nur hatte er bereits unter weit übleren
Bedingungen gelebt, zum anderen hatte er auf dieser Unterkunft bestanden. Er
wollte keine Vorteile und nicht anders behandelt werden als jedes Besatzungsmitglied
der Sentok. Im übermäßigen Luxus jener Räumlichkeiten,
die ihm und Shilla während ihres ersten Aufenthalts zur Verfügung
gestanden hatten, hatte er sich ohnehin nicht wohl gefühlt.
    Nachdem er eine Kleinigkeit, bestehend aus einem undefinierbaren Brei, der an
glibberiges, halbrohes Rührei erinnerte, gegessen hatte, beschloss er,
Shilla aufzusuchen, die sich in der Nachbarunterkunft eingerichtet hatte.
    Shilla. Er seufzte.
    Die Vizianerin hatte sich verändert – und das beunruhigte ihn.
    Wann hatte das eigentlich begonnen? Er versuchte, sich zu erinnern.
    Die ersten Anzeichen, die er jedoch nicht als solche erkannt hatte, zeigten
sich bereits auf der Vergnügungsstation Elysium. Auch auf Cerios und in
Seer'Tak-City reagierte Shilla ungewöhnlich. Wie sich schließlich
herausstellte, war dies stets auf die Präsenz jener namenlosen Wesen zurückzuführen,
deren Heimat offenbar das Nexoversum war, die vielleicht sogar den ominösen
Nexus repräsentierten.
    Was die Fremden in der Milchstraße suchten, darüber konnte zu diesem
Zeitpunkt nur spekuliert werden. Nicht abwegig war, dass sie bereits vor Äonen
der Galaxis einen Besuch abgestattet hatten, denn die Vizianer kannten sie und
hielten sie für eine große Bedrohung. Damit war Jasons Wissen jedoch
schon wieder erschöpft. Er bezweifelte, dass Shilla immer noch Informationen
zurückhielt, denn ihre Beteuerung, dass nur fragmentarische Aufzeichnungen
aus jener Zeit überliefert worden waren, klang glaubhaft.
    Was wollten diese Wesen? Planten sie eine Invasion der Milchstraße? Wenn
ja, warum hatten sie damit Jahrtausende gewartet und die Galaxis nicht bereits
bei ihren ersten Erkundigungen dem Nexoversum einverleibt? Hatten sie damals
den Höhepunkt ihrer Macht noch nicht erreicht gehabt und die Entfernung
für zu groß befunden, um nach der Eroberung diesen Teil des Alls
unter Kontrolle halten zu können? Gab es damals eine Zivilisation, die
sich ihnen entgegen gestellt, die die Eindringlinge vertrieben hatte? Die Vizianer
konnten es jedenfalls nicht gewesen sein, da sie damals selbst noch ein junges
Volk gewesen waren. Oder womöglich war die Milchstraße – ohne
dass seine Bewohner etwas davon ahnten – sogar ein vernachlässigter
Bestandteil des Nexoversums, ein Bereich, um den man sich nur nie gekümmert
hatte, weil er nicht interessant genug gewesen war; bis man sich wieder an ihn
erinnerte und nachschauen kam, was in der Zwischenzeit aus dieser winzigen Ecke
des Universums geworden war.
    Und wer waren die Fremden überhaupt? Charkh und die anderen sprachen nur
von dem Nexus, der über das Nexoversum herrschte, ohne dass sie tatsächlich
wussten, wer oder was der Nexus überhaupt war, welches Volk sich hinter
dem Begriff verbarg. Die Hairaumer wurden als Schiffe des Nexus' oder auch als
Hierarchieschiffe bezeichnet, eine Benennung, mit der Jason noch weniger anfangen
konnte als mit dem Wort Nexus. Man hatte es ihm auch nicht erklären können
– das war eben der Name. Punkt. War der Begriff vielleicht eine Anlehnung
an die hierarchische Struktur des Nexoversums? Die Besatzungen dieser Schiffe
hatte auch niemand je zu Gesicht bekommen. Eventuell befanden sich Angeli an
Bord, eine gänzlich andere Spezies oder eine gemischte Crew. Niemand vermochte
eine Antwort auf

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