Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
geschehen?«
    »Commander!« Erleichterung schwang in der Stimme des Wissenschaftlers
mit. »Sie müssen uns hier rausbringen, sofort! Schicken Sie eine Fähre,
holen Sie Hilfe.«
    Sentenza packte den Mann am Kragen seines Kittels und schüttelte ihn aus
Sorge, dass dieser die Kontrolle über sich verlor. »Bleiben Sie ruhig,
Mann! Reden Sie Klartext.«
    Paynehills Atem ging stoßweise. Sturzbäche von Schweiß rannen
ihm die Stirn herunter, tropften ihm in die Augen. In seinem Blick lag ein fiebriger
Glanz. Er schien kurz vor einer Panikattacke zu stehen.
    »Der Prototyp ... wir haben versucht, die Energie zu kanalisieren und über
eine hyperfrequentielle Schockwelle abzuleiten, aber die Planetenmasse hat sie
einfach in ihren Kern gesogen. Alles wird instabil, wir brechen auseinander!«
    »Was wird instabil? Das Sonnentor?«, fragte D'Angelo.
    »Nein«, sagte Sonja mit einer Ruhe im Klang ihrer Stimme, der selbst
Sentenza überraschte. »Er meint den Planeten!«
    Die drei sahen sich an, dann blickten sie zu Paynehill, der mit bebenden Lippen
nickte.
    »Sie haben ein Wurmloch durch den Planeten hindurch geöffnet?«
Sonjas Frage hörte sich an, als frage sie nach einem Milchkännchen
für ihren Kaffee. Verwundert starrte Sentenza seine Gefährtin an,
während allmählich die Bedeutung ihrer Frage in den Vordergrund rückte
und er zu begreifen begann, was hier geschah.
    Paynehill nickte erneut. »Wir mussten sicher gehen, dass es im kleinen
Rahmen funktioniert. Im freien Raum hätten wir einen Prototyp dieser Größe
nicht bauen können. Ein so kleines Schiff gab es nicht, um es durchzuschicken.«
    Sentenza blickte sich um. Die anderen Wissenschaftler waren mittlerweile nicht
mehr zu sehen. Sie suchten ihr Heil in zielloser Flucht. »Wir müssen
zum Hangar.«
    »Es gibt keine Shuttles dort«, erinnerte ihn D'Angelo. »Wir müssen
eines von der Flotte anfordern.«
    »Worauf warten wir dann noch? Das hatten wir doch eh vor. Diese Beben kommen
wie gerufen, jetzt müssen sie uns Hilfe schicken.«
    »Wo ... wovon reden Sie?«
    Statt Paynhills Frage zu beantworten zog ihn D'Angelo einfach mit sich den Korridor
entlang. Sentenza und Sonja folgten ihm.
    Hinter der nächsten Biegung wünschten sie sich weit fort. Der Anblick
war desolat. Ein einziges Trümmerfeld breitete sich vor ihnen aus. In Decke
und Boden klafften tiefe Löcher, die Wände waren aufgerissen, als
bestünden sie aus Pappmaché. Rohr- und Kabelleitungen ragten aus
den Rissen hervor. Hier kamen sie nicht weiter.
    D'Angelo machte kehrt und suchte ihnen einen anderen Weg. Ein weiteres Beben
erschütterte den Komplex und zwang die kleine Gruppe zum Stillstand. Sie
hatten sich auf den Boden gelegt, die Hände schützend über die
Köpfe und warteten, bis das Vibrieren nachließ. Schließlich
fand D'Angelo einen noch halbwegs intakten Treppengang, der nach oben führte.
Nur einmal war der Aufgang mit drei oder vier Stufen unterbrochen, so dass sie
das Hindernis springend überbrücken müssten. Paynehill weigerte
sich anfangs, doch als ein erneutes Beben den Rest der Treppe zu zerstören
drohte, fing er sich und folgte den Offizieren.
    Im Erdgeschoss angelangt suchten sie die Funkzentrale auf, die nach D'Angelos
Angaben nur für die Kommunikation zwischen der Station und den Schiffen
im Orbit eingerichtet worden war. Die Leistung der Sendeantenne war zu schwach,
um aus dem Sonnensystem heraus zu funken, geschweige denn Nachrichten über
den Hyperkanal zu senden.
    Wenn Sentenza Kontakt mit der Ikarus aufnehmen wollte, blieb ihm nichts
anderes übrig, als dies von Bord eines der Schiffe zu tun. Wie nach den
Beben zu erwarten war, waren auch die Funktechniker geflohen. Zwei umgeworfene
Stühle, ein zerschmettertes Pult und feine Risse in den Wänden boten
sich Sentenza und den anderen dar. D'Angelo ging zum Pult und drückte eine
Reihe von Sensorfeldern.
    »Wir können senden, aber der Hauptmast scheint bei den Beben was abgekriegt
zu haben. Die Transmission wird von starken Störungen überlagert sein.«
    »Schicken Sie Ihre Nachricht raus«, sagte Sentenza. »Es wird
dringender denn je, dass wir von hier fort kommen.«
    Sandro D'Angelo nickte und stellte eine Verbindung zur Praetorianer her.
Es dauerte geschlagene drei Minuten, ehe der Kontakt stand. Die Funkstation
des Flaggschiffs meldete sich, und D'Angelo versuchte schnell seine Nachricht
herauszuschicken.
    »Achtung

Weitere Kostenlose Bücher