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Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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sich die Dinge geändert. Joran will Macht. Seine Gier ist grenzenlos.
Selbst wenn er sich alle umliegenden Sternenreiche ins Multimperium einverleibt
hätte, wäre er noch nicht zufrieden. Aber glauben Sie ernsthaft diese
Outsider würden vor Joran buckeln und sich nur als Eroberungswerkzeug benutzen
lassen? Sobald die hier eingefallen sind, stoßen sie Joran vom Platz und
nehmen selbst alles in die Hand. So sehe ich das, Nicole, und so sehen das auch
die Corpsdirektoren, die sich mit der Thematik befassen.«
    Seine Stimme war mit jedem Wort lauter geworden., fast hatte er den letzten
Satz geschrien. D'Angelo neben ihm zuckte zusammen. Nicole starrte ihn nur an.
Schließlich nickte sie.
    »Als ich die Haischiffe sah, wusste ich, dass er jetzt total übergeschnappt
ist. Meine Loyalität gilt nicht Joran, dafür hat er mich zu lange
und zu tief gedemütigt und wollte mich benutzen.«
    Sie ließ unausgesprochen, wie sie den letzten Teil meinte, aber Sentenza
konnte sich sehr gut vorstellen, dass Joran in ihr auch eine Bettgespielin gesehen
haben mochte. Offenbar hatte sich van der Lindern ihm verweigert, was Joran
wiederum zur Weißglut trieb. Misserfolg und Abweisungen konnte er nicht
kompensieren. Er musste seinen Willen bekommen – um jeden Preis!
    »Ich verstehe nur nicht, wie er damit vor seinem Vater durchkommt«,
sagte D'Angelo.
    Nicole machte eine abwehrende Handbewegung und stieß einen tiefen Seufzer
aus. »Ercilar Thrax lebt in seinem Palast auf Persephone und geht Terminen
nach, die seine Minister im Auftrag seines Sohnes gemacht haben. Belanglose
Staatsempfänge, ausufernde Banketts, Höflichkeitsbesuche anderer Adelsfamilien
– es ist nichts Wichtiges dabei. Vom kosmopolitischen Geschehen bekommt
Kaiser Thrax nicht das Geringste mit. Er wird abgeschottet und mit gefälschten
Berichten abgespeist. Joran ist die Graue Eminenz im Hintergrund, der die Fäden
zieht.«
    Sentenza schluckte. Obwohl er dies längst vermutet hatte, krampfte sich
bei Nicoles Bericht der Magen zusammen. Als ehemaliger Kommandant des Flaggschiffs
der kaiserlichen Flotte kannte er Ercilar Thrax persönlich. Sie waren sich
früher auf mehreren Empfängen über den Weg gelaufen, Sentenza
hatte den Kaiser zwei oder dreimal mit der Antagonist zu diplomatischen
Verhandlungen zu anderen Welten chauffiert und war von ihm mit dem Orden für
Tapferkeit ausgezeichnet worden.
    »Ihre Loyalität gilt dem Kaiser, Nicole. Irgendwann wird irgendjemand
kommen und ihm die Augen öffnen. Doch bis dahin müssen wir das Schicksal
unserer Galaxis in die Hand nehmen und Joran und den Wahnsinn stoppen, den er
heraufbeschwört. Ich möchte nicht dabei sein, wenn die ersten Outsider
einen Planeten einnehmen. Sie?«
    Nicole schüttelte den Kopf.
    »Dann helfen Sie uns«, bat Sentenza. »Wir stehen auf derselben
Seite, und im Grunde gibt es keine Feindseligkeiten zwischen dem Raumcorps und
dem Multimperium. Zumindest gab es sie nicht, bevor Joran das Kommando an sich
riss. Wir müssen die alte Ordnung wiederherstellen, sonst werden wir alle
Opfer eines Psychopathen.«
    Sentenza sah, wie es in Nicole van der Lindern arbeitete. Er wusste, dass sie
längst eine Entscheidung getroffen hatte, doch offensichtlich war sie als
Kapitän der kaiserlichen Flotte zu stolz dazu, allzu schnell einzulenken.
Als sie dann ihre Kooperationsbereitschaft signalisierte, bedeutete Sentenza
D'Angelo, den Stunner wegzustecken. Nicole nickte dankbar.
    »Was haben Sie vor, Sentenza?«, fragte sie dann und zeigte auf die
beiden bewusstlosen Piloten und die gerade erwachende Fremde.
    »Die werden uns schon nicht schaden. Wir müssen dieses Sonnentor vernichten,
ehe Joran es aktivieren lässt und seine Outsider-Freunde in Scharen hier
einfallen können.«
    Nicole van der Lindern erhob sich und trat dicht an Sentenza heran. »Im
Prinzip stimme ich Ihnen zu, Roderick, aber wie wollen Sie das anstellen? Joran
hat drei Schlachtkreuzer und ein halbes Dutzend Zerstörer im Orbit versammelt,
dazu noch fünf dieser Haigiganten. Mit welcher Flotte wollen Sie ihn daran
hindern, das Tor zu aktivieren?«
    »Wenn wir an Bord der Praetorianer sind, werde ich die Ikarus verständigen. Wir werden Hilfe herbeifunken – wenn die anderen
Sternenreiche und Hegemonien den Ernst der Lage erkennen, werden sie Schiffe
schicken. Es hat bei Pronth funktioniert, es wird noch einmal klappen.«
    »Sicher, aber wie lange

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