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Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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Sprache?«, Taisho wedelte
mit seinem Ticket vor Jasons Gesicht herum und knallte es dann gegen die Anzeige.
»Das kann doch nicht sein. Da ist doch keine Logik dahinter!«
    »Wer behauptet denn, dass es hier so was wie Logik gibt? Ich war noch nie
auf einer Knotenwelt. Aber vielleicht bedeutet der Name auch, dass man Rätsel,
also im weitesten Sinne Knoten, lösen muss, um weiter zu kommen?«
Jason grinste Taisho an.
    »Es ist mir wirklich ein großes Vergnügen, mit euch beiden unterwegs
zu sein«, schaltete Sessha sich ein, »und ich würde euch auch
gerne noch weiter zuhören. Da Taisho es aber offensichtlich geschafft hat,
die Tafel auf uns verständliche Schriftzeichen umzuschalten, wäre
es vielleicht am vernünftigsten, wenn wir uns zu unserem Zug begäben.
Was meint ihr?«
    Die beiden Männer starrten erst Sessha, dann die Tafel an.
    »Wie?«
    »Was?«
    »Wahrscheinlich hat der Kontakt mit dem Ticket genügt«, meinte
Sessha. »Wie dem auch sei. Kommt jetzt endlich. Ich will hier raus.«
    Jason und Taisho kamen sich wie kleine Kinder vor, die ihrer Mutter durch die
große Stadt folgten. Sie grinsten sich an und nahezu unisono erklang ein,
»Ja Mama«.
    Vier Stunden und mehrere Haltestellen später, waren die Drei durch die
stetig wechselnde Fahrgastschar, das auf und ab des Geräuschpegels, das
Drängeln und einfach das ganze Drumherum so geschafft, dass sie sich, als
ihre Tickets in ihren Taschen zu brummen begannen, nur zwischen den anderen
Gästen hindurch quetschten und einigen anderen Reisenden, die ebenfalls
ausgestiegen waren, nach draußen folgten.
    Über mehrere Rollbänder und -treppen erreichten sie schließlich
wieder die Oberfläche des Planeten.
    Froh, dem Trubel der unterirdischen Transportmittel entkommen zu sein, blieben
alle drei an dem Ausgang kurz stehen und blickten zu dem zwischen gewaltigen
Gebäuden fast nur zu erahnendem, rötlich verfärbten Abendhimmel
auf.
    Zum Aufatmen kamen sie dann schon nicht mehr: Hinter ihnen drängten noch
mehr Fahrgäste aus dem Bereich, und um sie herum herrschte ein unglaubliches
Treiben! Doch anders, als in den stickigen U-Bahnhöfen, war es hier ein
ungleich luftigeres Chaos.
    Die überwiegende Anzahl der Personen, die hier herum liefen, waren humanoid.
Nur wenige Insektoiden, Arachnoiden oder sonstige ›Oiden‹, wie Jason
sie nannte, waren zu sehen. Die Straßen zwischen den in den Himmel schießenden
Gebäuden waren überfüllt mit Menschen, Verkaufsständen und
kleinen Arenen, in denen alle möglichen Wesen mit- oder gegeneinander kämpften.
In anderen Bereichen wurden die unterschiedlichsten Kunstrichtungen zum Besten
gegeben. Während man sich noch fragte, ob die Farbenspiele auf einem großen
Plasmamonitor Kunst oder doch nur ein Bildschirmschoner waren, drangen von links
die kaum hörbaren, fast schon in den Ultraschallbereich gehenden Tonkombinationen
der Humanoiden von Goniatit, wie Taisho erkannte, ins Ohr, während rechts
die Bässe der Insektoidensänger von Fiumara noch nicht richtig verhallt
waren und den Magen immer noch zum Schwingen brachten.
    Es herrschte ein unbeschreibliches Gedränge, der Geräuschpegel lag
knapp an der Schmerzgrenze, aber trotzdem fanden die drei Neuankömmlinge
es ungleich angenehmer, als die Enge in der Unterwelt. Eine Zeit lang ließen
sie sich von und in den Massen treiben, probierten hier einen Happen, dort ein
Kleidungsstück und wurden schließlich in eine schmale Seitengasse
ausgespien.
    Laut aufatmend sank Sessha an die Hauswand in ihrem Rücken.
    »Puh. Das schafft einen.«
    »Wem sagst du das. Es wird definitiv Zeit, dass wir eine Unterkunft finden.
Kann dir dein schlauer Prospekt etwas dazu erzählen?«
    Es war eine rhetorische Frage von Jason. Umso erstaunter war er, als Sessha
antwortete.
    »Oh ja. Kann er tatsächlich. Offensichtlich eine Folie, die sich,
ebenso wie die Tickets, den Gegebenheiten, der Umgebung anpasst. Ich habe hier
eine ganze Liste mit möglichen Hotels, Pensionen, Privatunterkünften,
Bars, Theatern und und und ... Das nimmt ja gar kein Ende.«
    »Allerdings wollten wir ja zu einem Ende kommen«, warf Jason ein und
fuhr fort, als er sah, dass Sessha zu einer Erwiderung ansetzte, »Ja, ich
weiß, nicht zu einem Ende. Zu einem Hotel. Zu einer Unterkunft. Also?
Was kannst du uns anbieten?«
    »Das Gonfaloniere klingt sehr gut. Vierundzwanzig Planeten. Kostet natürlich
auch

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