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Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt

Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 019 - Die Knotenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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sehen. Wir müssen froh
sein. Und was sonst können wir auch tun? Du bist schwer verletzt und solltest
dich sowieso nicht bewegen. Er«, sie nickte in Richtung des Ohnmächtigen,
»ist definitiv keine Hilfe. Ich bin mir nicht sicher, ob er eine wäre,
wenn er nicht verletzt wäre.«
    »Da sind wir ausnahmsweise einer Meinung. Es ist vielleicht ganz gut, dass
Ja ... Hey! Sieh dir das an. Wir sind nicht länger blind!«
    Während er sprach, hatte Taisho weiter an den verbliebenen Knöpfen
und Schaltern gespielt. So ganz wollte er die Hoffnung nicht aufgeben und nicht
daran glauben dass alle Funktionen des kleinen Schiffs erstorben waren. Und
tatsächlich flackerte jetzt ein Monitor vor den beiden auf.
    Trotz des Sprungs in dem Bildschirm, waren die Zeichen lesbar.
    »Die Triebwerke funktionieren noch. Zwar mit minimaler Leistung, aber sie
laufen. Und wir steuern ... wir treiben – trifft es besser – in Richtung
eines recht lebhaften Sektors. Zumindest wenn ich den Anzeigen hier Glauben
schenken darf. Da vorne herrscht ein hohes Verkehrsaufkommen!«
    ›Da vorne‹ stellte sich als ein noch einige tausend Kilometer entfernter
Punkt dar. Dort, zwischen drei kleinen Planeten, lagen offenbar die Sprungkoordinaten
für ein nahes System.
    Verzweifelt schlug Taisho wieder auf die Konsole ein.
    »Ohne eine verdammte Kommunikationsverbindung laufen wir Gefahr, einfach
als Schrotthaufen aus dem System gekickt zu werden. Wie können wir nur
auf uns aufmerksam machen?«
    »Vielleicht genügt die Triebwerksleistung?«
    »Dort gibt es wesentlich stärkere Emissionen, da würde unser
Miniantrieb, selbst unter Volllast, kaum auffallen.«
    Sessha ließ ihren Blick kurz über die Konsolen gleiten. Da offenbar
momentan kein weiterer »Feuerausbruch« zu befürchten war, wandte
sie sich wieder dem Verletzten zu und kontrollierte dessen Verband. Der Mann
war noch nicht wieder bei Bewusstsein, aber seine Atmung hatte sich stabilisiert.
Er wälzte sich unruhig hin und her und murmelte undeutlich vor sich hin.
    »Er wird wach.«
    »Wäre vielleicht besser, wenn du ihm noch eine Dosis verpasst. Er
kann uns jetzt auch nicht helfen. Und wenn du schon dabei bist, ich könnte
auch noch eine kleine Portion vertragen.«
    »Portion? Es handelt sich hier nicht um etwas zum Naschen! Dieses Narkotikum
ist speziell für den Einsatz in Gebieten hoher Letalität geschaffen.
Bei entsprechend geringer Dosierung ist eine hundertprozentig örtlich begrenzte
Anästhesie garantiert. Die Einsatzfähigkeit des übrigen Körpers
bleibt voll erhalten. Wir garantieren eine optimale Verträglichkeit bei
Humanoiden. Verwendung nur unter ärztlicher Aufsicht. Eventuell auftretende
Nebenwirkungen liegen in der Verantwortlichkeit des Einnehmenden. Nett, oder?«
    Trotz ihrer flapsigen Art erkannte Taisho, dass Sessha sich Sorgen machte. Sie
wollte nur nicht aufgeben, solange sie die Einzige war, die sich noch frei in
der kleinen Kanzel bewegen konnte.
    Taisho spürte eine wohlige Wärme aufsteigen, nachdem Sessha ihm eine
›Portion‹ injiziert hatte. Das gequetschte Bein musste baldmöglichst
in ärztliche Behandlung, sonst ...
    Er wollte nicht weiter darüber nachdenken. In den zerbrochenen, dunklen
Monitoren, die sich um das einzige funktionierende Display gruppierten, sah
er die Spiegelung Sesshas. Sie hielt eine Injektionspistole in die Höhe,
kontrollierte wohl die Dosis, die sie Jason Knight verabreichen wollte.

    Jason Knight. Der Anführer von Ansarek. Zumindest bis vor wenigen Stunden.
    Vorsichtig drehte Taisho seinen Sessel zu dem Ohnmächtigen. Vielleicht
war es besser für ihn, ohne Bewusstsein in das Verderben zu treiben. Vielleicht
waren seine schlechten Träume besser als dieser Albtraum. Der Wachtraum,
gefangen in einem steuerlosen Raumgleiter in ein verkehrsreiches Gebiet einzutauchen.
Darauf zu warten, von einem Strahlenschuss, so ganz nebenbei, als Schrott vernichtet,
verglüht zu werden.
    Vielleicht ...

    Die hochgewachsene Frau trat an seinen Schreibtisch.
    »Wir haben erneut hohe Verluste erlitten. Wir müssen uns um weitere
Gleiter bemühen. Ohne Schiffe keine Angriffe, kein Ruhm für Ansarek.«
    Keine Rettung für Shilla, fügte Jason in Gedanken hinzu.
    Er war angeekelt von der Emotionslosigkeit, der Kälte, mit der Alix
Sinj von den Opfern sprach. Egal ob Menschen, Insektoide oder andere Lebensformen.
Sie alle gaben ihr Leben für Ansarek. Für Alix, die

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