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Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Dämonen
– und damit der Champion der Stadt – werden würde, damit hatte
er nicht gerechnet.
    Dafür war er umso erstaunter, mit welchem Feuereifer der Pentakka sich
an die Arbeit machte. Er hatte die ersten Stunden des frühen Morgens in
den Stallungen der Miliz zugebracht, um sich ein Shakri auszusuchen, das schnelle,
mobile Reittier, das zwar auf die Schüsse der Musketen panisch reagierte,
aber ansonsten besser geeignet war für die Art von Kampf, die Sentenza
vorschwebte. Je mehr er sich mit der Thematik beschäftigte, desto mehr
beschlich ihn das Gefühl, etwas ganz Wesentliches übersehen zu haben.
Er war damit jedoch offenbar nicht alleine, denn der grübelnde Captain
bekam rasch Gesellschaft: Serbald und Hargin Flech gesellten sich zu ihm.
    »Captain, der Pentakka hat gegen einen geübten Ketzer keine Chance«,
eröffnete Flech das Gespräch. »Uhul habe ich das seltsamerweise
nicht richtig begreiflich machen können.«
    »Uhul ist kein Krieger. Und er weiß, dass Thorpa große Kräfte
hat. Er weiß, dass der Kampf mit einer Stechforke vor allem Kraft erfordert,
da der Schwerpunkt der Waffe weit vorne liegt. In der Tat, hätten wir genügend
Zeit für Übungen, ich bin mir sicher, Thorpa würde einen respektablen
Forkenkämpfer abgeben«, erwiderte Sentenza.
    »Wir müssen ihm keine Stechforke geben«, meinte nun Serbald und
setzte sich neben den Captain. Sie saßen in der Morgensonne im Innenhof
des Sitzes des Priors. Der Prior selbst hatte sich noch nicht blicken lassen,
jedoch war bekannt geworden, dass er einen Boten zu den Ketzern entsandt hatte.
Die Herausforderung zu überbringen, nahm Sentenza an, doch er kannte keine
Einzelheiten.
    »Keine Stechforke? Was dann?«, fragte er nun.
    »Wir haben uns überlegt, welche Waffe für Thorpa die effektivste
wäre«, fuhr Serbald fort. »Ich kenne mich nicht so gut aus im
Kriegshandwerk, aber ich habe historisches Wissen. Als vom Turnier eine Rede
war, habe ich unwillkürlich an mittelalterliche Turnierkämpfe etwa
auf der alten Terra denken müssen. Auch Flech konnte mir einiges aus der
Arbito-Historie beisteuern.«
    Sentenza nickte nur.
    »Wir können unsere Waffen frei wählen, wenngleich die Ketzer
sicher denken werden, wir werden ihre klassischen Instrumente nutzen. Solange
wir aber nichts Übernatürliches verwenden – und auch keine Schusswaffen,
die dürften ohnehin ungeeignet sein – können wir uns etwas ausdenken.«
    »Und Sie haben sich etwas ausgedacht?«
    Serbald nickte.
    »Wir dachten an eine Lanze.«
    Sentenza blinzelte.
    »Ich erklären es Ihnen«, meinte nun Flech. »Sie haben beobachtet,
wie die Arbito hier kämpfen. Wenn sie nicht feuern, nutzen sie die Stechforke
oder einen langen Schlauch mit Metallkugeln darin, eine Art Morgenstern. Einige
haben Speere, mit denen sie werfen oder stechen. Die Arbito werden eine Lanze
für einen etwas komischen Speer halten. Sie werden sich rasch überlegen
fühlen, denn sie wirken kräftiger als der Pentakka und werden einen
Speer etwa weitaus effektiver einsetzen können als Thorpa.«
    »Womit sie Recht haben dürften«, kommentierte der Captain. »Das
wird durch den Einsatz einer Lanze nicht einfacher.«
    »Erinnern Sie sich, Captain«, drängte Flech. »Die Ketzer
haben bei ihren Reiterangriffen ihre ausgesprochen biegsamen und kräftigen
Beine um die Körper ihrer Reittiere geklammert. Viele hatten keine Sättel.
Ich habe mir die Milizionäre angesehen, auch sie kämpfen ähnlich,
wenngleich sie kleine Sättel haben, die ihnen zusätzlichen Halt geben.
Aber etwas fehlt, etwas ganz wichtiges.«
    Sentenza schloss die Augen und visualisierte den Angriff der Ketzer, bemüht,
sich auch an Details zu erinnern. Plötzliches Verstehen war auf seinen
Zügen erkennbar, als er die Augen wieder öffnete.
    »Steigbügel«, war sein einziges Wort.
    Serbald und Flech nickten.
    »Steigbügel. Sie haben keine Steigbügel«, bekräftigte
Sentenza. »Sie können gar nicht mit der Lanze kämpfen, da ein
Lanzenangriff sie sofort vom Tier schleudern würde. Ihre Waffen sind ihrem
Reitstil angepasst. Wenn wir Thorpa einen Sattel mit festen Steigbügeln
verpassen, eine Lanzenhalterung mit einem Harnisch anziehen – die hiesigen
Handwerker dürften dazu in der Lage sein – und eine gut gebaute Lanze
nehmen, benötigt er nur einen Anlauf, ein gutes Ziel und einen Treffer,
um den Kampf zu entscheiden.«
    »Ist er damit

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