Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
entschieden?«, fragte nun Serbald. »Ich bin Ihrer
Meinung, Captain, deswegen sind Flech und ich zu Ihnen gekommen. Aber was ist,
wenn der Arbito sich dann aufrappelt und eine Fortsetzung des Kampfes zu Fuß
fordert? Dann mag Thorpa einen ersten psychologischen Vorteil gehabt haben,
aber er wird den Kampf selbst möglicherweise dann doch noch verlieren.«
    Sentenza, der sich seinen Silberstreif am Horizont nicht nehmen lassen wollte,
winkte unwillig ab.
    »Prior, das ist doch überhaupt kein Problem.«
    »Nicht?«
    »Nein. Wir haben hier Elektrizität.«
    Sentenza wies auf das schräge Dach des Gebäudes. In der Sonne blitzten
Solarkollektoren. Soweit er Uhul verstanden hatte, speisten sie manche ansonsten
unverständliche Gerätschaft im Raum mit den Heiligen Artefakten noch
mit Strom. Uhul hatte die Zusammenhänge nicht genau erkannt, aber er begann
zu ahnen. Daher war seine Beschreibung für den Captain nachvollziehbar
gewesen, und nicht nur für ihn.
    »Ich ahne etwas«, murmelte Flech nun. Man sah, dass er bereits darüber
nachzugrübeln begann.
    Serbald wirkte immer noch verwirrt. »Bitte klären Sie mich auf.«
    »Wir werden die Lanzenspitze präparieren«, erklärte Sentenza.
»Wir werden dafür sorgen, dass jeder, der von der Lanze getroffen
wird, einen bösen Elektroschock bekommt. Flech, was halten Arbito aus?«
    Dem Fedajin-Kommandanten war die Frage offenbar nicht angenehm.
    »Nicht viel, Captain. Wir Arbito haben da eine vergleichsweise starke Überempfindlichkeit.«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte Sentenza und ignorierte Flechs Seufzen.
    »Aber wird man uns Zugang zu den Artefakten geben?«, hakte Serbald
nach.
    »Wenn nicht, macht das in diesem Zusammenhang auch nichts. Jeder von uns
trägt allerlei elektronisches Gerät mit sich herum. Wir werden improvisieren.
Es darf nur einen Waffengang mit einem Treffer geben. Wir müssen sofort
an die Herstellung der Materialien gehen und Thorpa muss zu üben beginnen.«
    »Sie wollen also betrügen«, stellte Serbald fest.
    Sentenza blickte dem Prior Camerlengo in die Augen und erkannte dort keinen
Vorwurf.
    »Ich will nach Hause, Prior. Und dafür ist mir im Zweifel jedes Mittel
recht. Ich halte meine Lösung für elegant und möglicherweise
verhindert sie einen blutigen Krieg. Haben Sie eine bessere?«
    »Nein. Ich bin ja zu Ihnen gekommen. Wir machen es so.«
    Die drei Männer erhoben sich.
    »Thorpa wird begeistert sein«, murmelte Flech.
    »Sie kennen ihn schon gut«, kommentierte Sentenza lächelnd. »Das
wird er tatsächlich.«

    »Ich bin begeistert!«
    Der Pentakka war kaum zu bremsen. Sentenza musste die Hektik dämpfen, als
die Arbito-Handwerker auftauchten. Uhul hatte sich den gemeinsamen Vorschlag
genau angehört und seine Zustimmung gegeben, es gab offenbar nur sehr wenige
Regeln für solche Zweikämpfe, und solange man keine Schusswaffen verwendete,
war die Wahl der Mordinstrumente relativ frei. Von dem Plan, die Lanzenspitze
zu präparieren, erzählte Sentenza nichts. Er hatte durchaus Vertrauen
zu dem Staubdiener gefasst, aber es war manchmal besser, den Anderen nicht mit
unnötigem Wissen zu belasten.
    Die Handwerker – darunter ein Sattelmacher – hatten sich erst einigermaßen
ratlos um den Pentakka gruppiert. Teil ihrer Zurückhaltung war sicher die
Ehrfurcht vor einem Heiligen gewesen, aber diese Scheu hatten sie dann doch
relativ schnell überwunden. Wie alle Handwerker waren auch diese recht
pragmatisch eingestellt, es gab klingende Münze zu verdienen und es stellte
sich eine neue Herausforderung; offenbar wurde der Erfindungsgeist der Beteiligten
dadurch angeregt. Schnell entbrannte eine heftige Diskussion, von der Sentenza
nur Bruchstücke aufschnappte, wenn Thorpa sich hin und wieder bequemte,
ihn auf den neuesten Stand zu bringen. Schließlich begannen die Arbito,
an Thorpas Körper Messungen vorzunehmen, Gehilfen loszuschicken, und zu
Sentenzas Überraschung holten sie Pergament hervor und begannen, für
Sattel und Harnisch, ebenso wie für die Lanze, schnelle Konstruktionsskizzen
zu entwerfen. Serbald und der Captain halfen primär beim Design der Lanze,
alles andere überließen sie den mit Feuereifer engagierten Experten.
Die Skizzen wurden rasch konkreter, dann falteten die Arbito die Pergamente
beisammen, schienen sich gegenseitig zu beglückwünschen und zogen
ab.
    Thorpa wirkte zufrieden.
    »Sie haben gesagt, dass sie sich sofort an die

Weitere Kostenlose Bücher