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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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zügig arbeiten. Wegen der Vertraulichkeit verzichten wir auf Datenaufzeichnungen.
Der Auftrag wird Ihnen durch mich mündlich übermittelt.« Zur
Unterstreichung ihrer Worte holte Fil einen kleinen Gegenstand unter einem Kissen
der Couch hervor und legte ihn demonstrativ auf den Tisch. Das metallene Objekt
ähnelte einem Taschenspiegel.
    Nova erkannte es: Ein Störsender!
    »Ihre Mission ist es außerhalb der Siedlung eine Person aufzunehmen,
die in«, sie blickte auf ihren Chronometer, »in etwa zweiundzwanzig
Minuten dort landen wird.«
    »Um wen handelt es sich?«
    »Das ist noch geheim. Sie werden es erfahren, sobald Sie vor Ort sind.
Etwa einen Kilometer südlich der Position wartet ein getarntes Schiff,
das sie von der Oberfläche bringen wird. Im Orbit haben Sie dann ein Rendevouz
mit dem Zerstörer Infinity .«
    Nova hob die Brauen. »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz. Warum
fliegt dieser Passagier nicht direkt zur Infinity ? Was hab ich
bei der ganzen Sache zu tun?«
    Fil lächelte. »Dieser Passagier weiß noch nichts von seinem
Glück, meine Liebe. Er ist unser Gefangener, eine Geisel, wenn Sie es so
wollen.«
    »Eine Geisel? Im Austausch für was?«
    »Die Infinity bringt sie in Corps-Territorium zu einer Gefängnisraumstation.
Natürlich ist sie bewacht, aber mit meiner Hilfe werden Sie an Bord gelangen.
Unser Interesse gilt den Gefangenen A-712 und A-713, die in unterschiedlichen
Sektionen der Station inhaftiert sind.«
    »Nummern. Geben Sie mir die Namen.«
    Fil seufzte. »Sie müssen die Nummern behalten, sonst finden Sie sie
nicht im Stationscomputer. Ihr Passagier ist der Köder. Wir wissen, dass
das Corps nicht verhandeln wird, also werden sie mit ihm an Bord der Station
gehen und die beiden Gefangenen herausholen.«
    »Ich muss aber wissen, mit wem ich es zu tun habe, wenn ich die beiden
sicher dort herauslotsen soll«, beharrte Nova. »Also?«
    Nidurina Filandora sog hörbar die Luft ein und beugte sich vor. »Na
schön. Es handelt sich dabei um die ehemaligen Corpsoffiziere Captain Gilbert
LeWine und seinen Ersten Offizier Lieutenant-Commander Chelsea Huntington. Die
beiden arbeiteten für einen abtrünnigen Corpsdirektor und versuchten
eine Sprungtormission zu sabotieren. Dabei verloren sie ihr Schiff, wurden ihres
Kommandos enthoben und hier inhaftiert. Der MND hält sie für fähige
Offiziere, die die Kaiserliche Marine gut in ihrer Flotte benötigen kann.
Außerdem verfügen sie über taktisch und strategisch wertvolle
Informationen über die genaue militärische Kampfkraft des Freien Raumcorps.«
    Nova lehnte sich zurück. Sie dachte an die Seezunge , von der sie
bei der Einsatzbesprechung in Moob Krids Büro erfahren hatte. Ein offenes
Gefecht zwischen einem multimperialen Kreuzer und einem Corps-Schiff. Aus den
Berichten des MND wusste sie von den Zwischenfällen bei der Seer'Tak Anomalie
und vor einigen Monaten auf Pronth. In letzter Zeit gerieten das Multimperium
und das Raumcorps viel zu oft aneinander. Politische Diskrepanzen, die in endlos
währenden Debatten ausdiskutiert werden, hätten Nova nicht alarmiert.
Doch militärische Konflikte waren ein deutliches Signal für eine unheilvolle
Zukunft.
    Der alte Kaiser Ercilar Thrax hätte niemals geduldet, dass es soweit kommt.
Expansionspolitik gehörte zwar zur Maxime des Multimperiums, aber sie hielt
sich in Grenzen und vor allen Dingen begründete sie sich auf friedliche
Lösungen. Gewaltsame Annektierungen von anderen Sonnensystemen, Eroberungsfeldzüge
und offene Kampfhandlungen zogen das Multimperium langsam aber sicher in einen
Krieg gegen den ganzen Sektor. Das allein hatten sie alle Thrax' Sohn, Kronprinz
Joran, zu verdanken.
    Nova schüttelte sich bei dem Gedanken an den verunstalteten Mann. Sie war
ihm nie persönlich begegnet, kannte nur die Holoaufzeichnungen, aber das
genügte ihr. Charismatisch wie sein Vater war er jedenfalls nicht –
nicht einmal vor seinem Unfall auf dem Schlachtkreuzer Antagonist .
    »Okay ... wie sieht der Plan aus, um mich an Bord dieser Gefängnisstation
zu bringen?«
    Fils Zunge fuhr zuckend über ihre Lippen. Fast hatte Nova den Eindruck,
als veränderten sich auch ihre Pupillen zu senkrechten Schlitzen, wie es
bei Reptilien üblich war. Doch als sie genauer hinblickte, sah sie nur
dunkle Kreise.
    »Der Plan sieht folgendes vor ...«
     

 
4.
     
    Dreiundzwanzig Stunden vor Sentenzas

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