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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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wurden schon seit Jahrzehnten über Antigrav-Einheiten
und Schwebeplattformen abgesetzt.
    Gut, dass man alte Traditionen nicht vergisst.
    Sentenza richtete sich auf und schälte sich aus dem Raumanzug. Er suchte
den Helm, den er unweit des Torpedos fand und schob ihn zusammen mit dem Anzug
unter ein Gebüsch am nahen Waldrand. Unter dem Raumanzug trug er zivile
Kleidung. Auf die Uniform des Raumcorps hatte er bewusst verzichtet, um nicht
aufzufallen, wenn er auf Persephone landete. Als er alles verstaut hatte, kehrte
er zum Tubus zurück und blickte in den Himmel hinauf.
    Irgendwo dort oben im Orbit, jenseits der Wolken Toleons kämpfte die tapfere Britannia jetzt vermutlich gegen zwei Schiffe Jorans.
    »Viel Glück, Nicole.«
    Roderick Sentenza wandte sich ab und starrte direkt in die Mündung eines
Energieblasters.
    »Willkommen auf Toleon, Captain«, sagte eine Frau mit olivefarbener
Haut und violettem Haar.

    Toleon, Minenkolonie – eine halbe Stunde zuvor
     
    Nova blickte auf die Wanduhr der schäbigen Unterkunft am Ende der Hauptstraße.
In zwanzig Minuten sollte sie sich mit Nidurina Filandora treffen und den ominösen
Gast, der als Geisel dienen sollte, außerhalb der Stadt abholen. Es war
Zeit, loszugehen.
    Warum hab ich nur ein ungutes Gefühl bei der Sache? , dachte sie.
Nova ertappte sich dabei, wie sie Anstalten machte, ihre Waffen durchzuchecken,
die sie gar nicht besaß. Sie hatte gehofft von der anderen Agentin versorgt
zu werden, doch Fil entpuppte sich in dieser Beziehung als wenig hilfreich.
    Es klopfte an der Tür.
    Nova horchte auf und huschte noch in der gleichen Bewegung von der Bettkante
zur Wand, gegen die sie sich mit dem Rücken presste.
    »Ja?«
    Die altmodische Klinke wurde heruntergedrückt. Knarrend öffnete sich
die Tür. Gerade rechtzeitig erkannte Nova Jonas Venge, der in seiner Naivität
sorglos das Zimmer betrat. Als er Nova mit erhobenen Händen und in gespannter
Haltung hinter der Tür entdeckte, wich sämtliche Farbe aus seinem
Gesicht.
    »Miss …«
    »Scht!« Nova zog ihn ins Zimmer, warf einen Blick hinaus auf den Flur
und schloss dann die Tür. Sie bugsierte Jonas vor das Bett, legte ihm einen
Zeigefinger auf die Lippen, als er etwas sagen wollte, und lauschte.
    »Hat dich jemand verfolgt?«
    Jonas schüttelte den Kopf.
    »Was hast du herausgefunden?« Nova nahm den Finger von seinen Lippen
und wischte sich den Speichel, der aus Jonas' Mund rann an der Hose ab. Junge,
du hattest wirklich noch keine Frau, was?
    »Nichts … ich meine, doch, ich hab etwas.« Er schnippte mit
den Fingern, als falle ihm in dem Moment etwas ein, das er vergessen hatte.
Hastig zog er den Beutel, den er über seiner Schulter getragen hatte herunter
und kramte darin herum, bis er einen Gegenstand hervorholte, bei dessen Anblick
sich Novas Gesichtszüge erhellten.
    Mit zittrigen Händen reichte Jonas ihr den Blaster.
    »Nettes Spielzeug. Ich frag gar nicht, woher du den hast.«
    Jonas fing an zu stottern. »Das … ist ja das Problem.« Obwohl
er schon kalkweiß wirkte, schien in dem Moment noch mehr Farbe aus seinem
Gesicht zu weichen. Seine Hand zitterte stärker und er wankte leicht, als
würde er jeden Moment in den Knien einknicken. Irgendetwas war geschehen!
    Nova steckte den Blaster ein und drückte Jonas auf die Matratze direkt
hinter ihm. »Was ist los?«
    »Sie … Sie sollten sich das vielleicht selbst ansehen.«
    Novas Blick wanderte erneut zur Uhr. Viel Zeit bis zum Treffen blieb ihr zwar
nicht mehr, doch der Ausdruck in Jonas' Augen sagte ihr, dass es wichtig war.
»In Ordnung, komm.«
    Sie verließen das Zimmer. Nova musste Jonas die ersten Meter stützen,
da er immer wieder drohte, zusammenzusacken. Am Treppenabsatz deutete er nach
oben. Sie nahmen die ersten Stufen.
    »Was hattest du hier zu suchen?«, raunte ihm Nova zu.
    »Ich war auf der Suche nach dem Eisautomaten …«
    Nova verdrehte die Augen. Sie erreichten das nächst höhere Stockwerk.
Jonas wollte arglos voran gehen, doch die Agentin hielt ihn zurück und
presste ihn gegen die Wand. Sie lugte um die Ecke. Der angrenzende Korridor
wirkte schäbiger als jener auf ihrer Etage. Teilweise standen Zimmertüren
offen, Bilder hingen schräg an den Wänden, in denen teilweise tiefe
Löcher klafften. Das Hotel verdiente seine Bezeichnung nicht, sondern war
nichts weiter als eine verwahrloste Absteige. Tourismus wurde auf Toleon ohnehin
nicht groß

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