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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Joran.«
    »Leider«, sagte Roderick Sentenza und fügte rasch ein Mit
Verlaub hinzu. »Wir sind Prinz Joran und seinen Outsider-Verbündeten
mehr als einmal auf den Leim gegangen.«
    Thrax ging zu einer der Bänke und ließ sich nieder. Er bedeutete
Sentenza und den anderen drei Offizieren, sich zu ihm zu gesellen.
    »Ich habe Joran für einen verantwortungsvollen Mann gehalten. Er hat
mich darum gebeten, ihm die Befehlsgewalt über die Flotte zu übertragen,
damit ich entlastet werde und mich um die wichtigen Staatsangelegenheiten kümmern
kann. Er sprach von Sicherung der Grenzen und Einhaltung der Expansionspolitik
des Multimperiums. Aber niemals stand es mir in den Sinn, uns Sonnensysteme
mit Gewalt einzuverleiben.«
    Sentenza räusperte sich. »Genau das hat Joran mit der Pronth-Hegemonie
versucht, Sire.«
    »Schlimm genug. Und dann sagen Sie, er hat sich Verbündete gesucht?«
    »Ja, Sire. Wir wissen noch nicht viel über sie, nur dass sie sich
Outsider nennen und aus einem anderen Raum kommen. Einer entfernten Galaxis
oder einer parallelen Dimension, die von ihnen als Nexoversum bezeichnet wird.
Ich habe alle Daten an Admiral Willis weitergegeben.«
    Der Blick des Kaisers wanderte zu den beiden Admirälen. Dann zurück
zu Sentenza. »Wissen Sie, Captain, jeden Morgen wache ich auf, sehe in
die Gesichter meiner Bediensteten, konferiere mit Gouverneuren und Senatoren,
stimme mich mit meinen Beratern ab, halte Audienzen und plane Wochen im Voraus
Termine für Konferenzen und Staatsempfänge. Politik, ganz gleich,
ob in einer Monarchie oder in einer Demokratie, ist eine üble, schmutzige
Sache. Jeden Tag sehe ich in die Gesichter von Menschen, denen ich Vertrauen
schenken muss, da ich auf sie angewiesen bin.«
    Seine Stimme wurde leiser. Klang belegter.
    Sentenza sah den traurigen Ausdruck in den Augen des Kaisers.
    Thrax fuhr fort: »Für einen Vater ist es mit das Schlimmste, wenn
der eigene Sohn ihn hintergeht und verrät. Wenn man dazu dann noch jeden
Tag in die Augen seiner engsten Mitarbeiter blickt und weiß, dass auch
ihnen nicht über den Weg zu trauen ist, ständig in der Angst lebt,
dass sie nicht vor Mord zurückschrecken würden, wenn ihre Identität
enttarnt wird, dann können Sie sich ungefähr vorstellen, wie es mir
jeden Tag ergeht.«
    »Was … meinen Sie, Sire?«, fragte Sentenza unsicher. Doch in
Wahrheit hatte er längst begriffen. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Bewegung
in die Agenten des MND kam. Nur hier ein Schulterzucken, dort ein Schritt zur
Seite, ein Wischen mit einem Arm – die Leute bereiteten sich darauf vor,
zuzuschlagen. Gegen wen, das wusste Sentenza inzwischen, auch wenn sich alles
in ihm sträubte, es zuzugeben.
    Thrax sah auf. »Mister Krid.«
    Wie auf ein Kommando zogen die Agenten des MND ihre Waffen und richteten sie
auf die Admiräle Willis und Shermack. Die beiden Offiziere zuckten erschrocken
zusammen. Shermack wollte aufbegehren und starrte entsetzt den Kaiser an, doch
Willis schien sich mit seiner Enttarnung abzufinden. Seine Hand schnellte zu
seiner Gürtelschnalle und berührte sie flüchtig.
    Nur eine Sekunde darauf wurden die Türen des Hörsaals aufgestoßen,
doch der Ausdruck auf Willis' Gesicht verwandelte sich in jähes Entsetzen,
als er die Ankömmlinge sah. Wen immer er auch erwartet hatte, es war sicherlich
nicht die Kaiserliche Garde gewesen. Uniformierte mit schweren Energiekarabinern
sicherten den Eingang und verteilten sich im Saal. Einige stürmten die
Reihen der Hörbänke hinauf und postierten sich an den oberen Zugängen.
Eine Handvoll umstellte den Kaiser, um ihn vor möglichen Gefahren zu schützen.
    »Sie haben die Rechnung ohne den MND gemacht, meine Herren«, sagte
Kaiser Thrax und erhob sich. »Und jetzt, Admiral, will ich Namen hören!«
    Willis sprang hoch, wurde jedoch sofort von zwei Gardisten wieder in den Sitz
gedrückt. Spitzen von Energielanzen und Karabinermündungen drückten
sich gegen seinen Hals und die Brust.
    »Joran wird Sie stürzen!« Die Stimme des Admirals war ein einziges
Zischen, kaum zu verstehen. Sein Kiefer bewegte sich unnatürlich, als würde
er etwas zerbeißen, das sich im hintersten Winkel seiner Zähne verbarg.
In derselben Sekunde verdrehte Willis die Augen und sank in sich zusammen. Die
Kaiserlichen Gardisten reagierten blitzschnell. Sie packten Admiral Shermack,
drückten ihn in den Sitz, rissen seinen Kopf nach

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