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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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hatten ihre Helmvisiere geschossen
und vermochten über entsprechende Filter durch den Nebel zu sehen und ihre
Ziele zu treffen.
    Aus dem Grau schälte sich eine Gestalt mit Energielanze und beugte sich
zu Nova und den beiden Offizieren herunter. »Wir haben sie. Mister Krid
empfiehlt einen Ausbruchsversuch und dann den besprochenen Plan durchzuführen.«
    Sentenza nickte. Chamasi warf ihm einen besorgten Blick zu. Der Meteoritenkloß
in Novas Kehle wuchs augenblicklich zu Asteroidengröße an.
    »Vorwärts!«, brüllte Krid.
    Sirrende Schüsse jagten in den Nebel hinein, doch es drangen keine Strahlen
mehr von der anderen Seite heraus. Offenbar hatte man das Hinterhaltskommando
tatsächlich erledigt. Die Überwachungssysteme der Akademie hatten
die Situation im Korridor analysiert und Rauchalarm gegeben. Nur Augenblicke
drauf begann die Entlüftungsanlage den Qualm abzusaugen.
    »Schnell«, raunte der Gardist ihnen zu. »Wir haben nicht viel
Zeit.« Er wendete die Lanze und deutete mit der Spitze auf Sentenza. Der
Captain schluckte sichtlich und drückte eine Taste an seinem Gürtel.
Als der Schuss fiel wurde Sentenza zwei Meter zurückgeschleudert und blieb
neben dem Leichnam eines Agenten liegen. In seiner Brust gähnte das faustdicke
Loch des Energiestoßes.
    Nova riss entsetzt die Augen auf. Der Gardist hob eine Hand und bedeutete ihr,
nicht zu schreien. In der nächsten Sekunde ruckte er mit der Lanze herum,
und der Schaft grub sich in Novas Magen – viel fester als notwendig gewesen
wäre. Sterne tanzten vor ihren Augen. Sie spürte kaum, dass sie auf
dem Boden aufschlug. Für mehrere Sekunden war sie versucht, einfach die
Augen zu schließen und sich der Dunkelheit zu ergeben, die sie zu umnachten
versuchte. Keinen Schmerz spüren, Ruhe finden. Doch die antrainierte Disziplin
des Geheimdienstes erinnerte sie an ihre Pflichten. Sie konzentrierte sich darauf,
die Schmerzen weitestgehend zu ignorieren und bei Bewusstsein zu bleiben. Ihre
Atmung verlangsamte sich, der Puls beruhigte sich.
    Atme tief durch und dann stell dich tot.
    Weitere dumpfe Schläge ertönten, als einige Mitglieder des MND
rings um sie herum zu Boden gingen.
    Nova senkte die Lider, hielt sie jedoch einen Spaltbreit offen, um zumindest
etwas von dem, was um sie herum vor sich ging, mitzubekommen. Der Rauch war
vollständig abgesaugt worden. Die Überlebenden scharten sich um den
Kaiser. Ein Arzt aus der Garde beugte sich über Sentenza und schüttelte
den Kopf.
    »Wir müssen weiter, Hoheit!« Das war die Stimme einer anderen
Agentin.
    Schritte.
    Schritte, die sich rasch entfernten.
    Irgendwann drang noch einmal Moob Krids Stimme an ihre Ohren, dann Stille. Nova
lauschte angestrengt. Außer dem feinen Knistern von schwelenden Leitungen,
die von dem Energiefeuer in aufgerissenen Wänden in Brand gesteckt worden
waren, hörte sie nichts. Ihr Herz schien still zu stehen. Der Atem ging
flach, war kaum wahrnehmbar. Nova konzentrierte sich darauf, sich tot zu stellen,
so gut sie es konnte. Sie glaubte nicht, dass Moob Krids Plan aufging. Zumindest
glaubte sie es solange, bis sie wieder Schritte hörte.
    Diesmal kamen Sie näher.
    Leise. Langsam. Vorsichtig.
    Nova merkte, wie sich ihr Herzschlag beschleunigte. Sie mahnte sich zur Ruhe,
berief sich auf ihre Ausbildung und wandte eine Atemtechnik an, um ihren Körper
wieder zu beruhigen.
    Wenn sie merken, dass du noch lebst, erschießen sie dich!
    Nova ließ die Augen einen Spaltbreit geöffnet, doch aus ihrer Position
sah sie nur einen kleinen Ausschnitt des Ganges. Ein Teil ihres Sichtbereichs
wurde von der Leiche eines MND-Agenten versperrt.
    Ein Schritt dicht an ihrem Ohr. Sie sah die Stiefelspitze hielt jetzt den Atem
an. Nova hörte selbst auf zu denken.
    »Schätze, das hat keiner überlebt«, sagte eine Stimme. Ein
Husten.
    »Wir sollten uns davon überzeugen.«
    Nova erschrak. Beide Stimmen kamen ihr bekannt vor. Sie versuchte sich auf ihren
Klang zu konzentrieren und sie einzuordnen. Als ihr der erste passende Name
dazu einfiel, hätte sie beinahe die Augen aufgerissen.
    Jonas Venge! Der Bengel aus der Postabteilung des MND. Ich fasse es
nicht, diese miese kleine Ratte ist ein Verräter.
    Die Agentin beherrschte sich nur mit Mühe und Not, nicht einfach aufzuspringen
und Jonas in Grund und Boden zu schlagen. In dem Moment erkannte sie, wem die
andere Stimme gehörte.
    Das kann nicht sein!
    Ein leiser

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