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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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und ihm tröstend einen Arm um die Schultern gelegt. Doch das Erlebnis im Old Daddy's bewahrte sie davor, einen Fehler zu wiederholen.
    Die Agentin blickte auf ihren Chronometer. »Wir sind fast da. Wenn wir
gelandet sind, gehst du direkt nach Hause und bleibst dort bis morgen früh
oder wie lange auch immer dein Resturlaub noch dauert. Haben wir uns verstanden?«
    Jonas nickte leicht.
    Ein rotes Signal kündete das bevorstehende Landemanöver an. Nova bedeutete
Jonas, sich auf einem der Notsitze festzuschnallen. Sie selbst kehrte zu Sentenza
zurück und überprüfte ihre Waffen, ehe sie sich setzte. Sie hatte
dem Corps-Captain die Pistole Fils überlassen.
    »Rechnen Sie jetzt noch mit Schwierigkeiten?«, fragte Sentenza.
    »Ich bin Agentin des MND, Captain. Wir sind auf alles vorbereitet.«
    Sentenza schmunzelte. »Anscheinend aber nicht auf Verrat in den eigenen
Reihen. Was, wenn Ihr Boss mit Joran unter einer Decke steckt?«
    Sie stellte sich Moob Krids blassviolettes, immer lächelndes Gesicht vor.
Nein, beim besten Willen nicht. Der Leiter des kaiserlichen Geheimdienstes hatte
seine Eigenarten, aber Verrat zählte nicht dazu.
    »Warten wir es ab, Captain. Ich werde Sie zu Admiral Willis geleiten, danach
endet mein Auftrag.«
    Ein sanfter Ruck ging durch den Frachter. Das Landemanöver wurde eingeleitet.
    Nova wurde das Gefühl nicht los, dass ihr Auftrag noch lange nicht beendet
war.

    Persephone, Flottenakademie der Kaiserlichen Raummarine
    Zwei Stunden vor Sentenzas Tod
     
    Die beiden Admiräle sahen Roderick Sentenza erwartungsvoll an. Aus der
Einladung zu einer Flottenbesprechung mit Erfahrungsaustausch war binnen eines
zweistündigen Gesprächs eine Verschwörung mit galaxisweiten Ausmaßen
geworden. Im Multimperium herrschte genau das, was Sentenza seit langem vermutete:
Uneinigkeit, Desinformation und Verrat. Eine Handvoll kaiserloyaler Offiziere
hatte Admiral Willis bereits vor einigen Monaten von Ungereimtheiten in Flottenbewegung
in Kenntnis gesetzt. Willis arbeitete mit dem MND zusammen, um mehr in Erfahrung
zu bringen, doch je mehr Teile die Agenten finden und zusammensetzen konnten,
desto größer schien das Puzzle selbst zu werden.
    Nachdem Sentenza die Ausführung Willis' und Ty Shermacks angehört
hatte, sank er tief in die Polster des Besucherstuhls im Büro des Admirals
und gönnte sich den Luxus, für ein, zwei Sekunden die Augen zu schließen.
    Jorans politische Ränke und der Versuch, seinen Willen mit der Gewalt eines
Verbündeten durchzusetzen, zielte nur auf eine Absicht ab: Einen Machtwechsel.
    Sentenza rieb sich über die Nasenwurzel und dachte nach. An welcher Stelle
kamen die Outsider ins Spiel? Joran wusste einen Teil der Kaiserlichen Raummarine
auf seiner Seite. Er würde einen Sturz des Kaisers vielleicht riskieren,
aber nicht notwendigerweise gewinnen können. Möglicherweise wäre
bei einem Putschversuch ein langwieriger, blutiger Bürgerkrieg die Folge.
Mit der geballten Macht der Outsider hinter sich, konnte Joran ein Staatsstreich
vielleicht ohne Blutvergießen gelingen.
    »Was sagen Sie, Captain?« Admiral Willis faltete die Hände ineinander.
    Sentenza seufzte. »Kaisersturz.«
    Die Brauen der beiden Admiräle wölbten sich. Shermack warf Willis
einen nervösen Blick zu.
    »Joran plant einen Putsch. Sobald er ein Sonnentor irgendwo in unserer
Galaxis installiert hat, werden die Haischiffe der Outsider in großer
Zahl hier einfallen und im Handstreich zuerst das Multimperium nehmen, anschließend
die anderen Machtblöcke dieses Quadranten. Wenn wir ihn nicht stoppen.«
    »Sind Sie sicher?« Willis schürzte die Lippen. »Ich meine,
wir haben uns etwas Ähnliches schon zusammengereimt, nachdem wir die Berichte
des MND ausgewertet haben. Aber wir kennen nicht den ganzen Plan. Welche Informationen
haben Sie über diese Outsider ?«
    Sentenza lächelte. »Möglicherweise nur einen Bruchteil, aber
weitaus genug, um Ihnen meine These beweisen zu können. Haben Sie etwas
Zeit?«
    Admiral Shermack sah auf die holografische Wanduhr. »In knapp zwei Stunden
beginnt der Empfang der Offiziere, zu dem wir Sie eingeladen haben.«
    »Oh, der findet tatsächlich statt?«
    »Sicher. Einen Vorwand brauchten wir ja, um Sie herzulocken.«
    »Gut«, sagte Sentenza. »Ich versuche mich kurz zu fassen. Wir
trafen das erste Mal auf die Outsider in der Seer'Tak-Anomalie, als …«
     

 
5.
     
    Eine halbe Stunde vor

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