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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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hinten und zwängten
seine Zähne auseinander. Jemand schob ihm brutal eine Hand in den Mund.
Shermack versuchte sich zu wehren, doch die Gardisten hielten ihn unnachgiebig.
Ein abgehakter Laut drang aus seiner Kehle. Etwas knackte als zwei, drei Zähne
brachen, dann zog der Soldat die Hand wieder hervor und hielt eine weiße
mit Speichel und Blut verschmierte Kapsel hoch.
    »Cyanidtoxin.«
    Jemand aus den Reihen der Gardisten schob sich an den anderen vorbei und untersuchte
Willis. Sentenza erkannte an der Uniform das Symbol der medizinischen Truppe.
    »Er ist tot«, sagte der Arzt.
    Thrax beugte sich über Admiral Shermack, der noch immer von den Gardisten
festgehalten wurde. Seine Nase blutete. Die Lippen waren rot, und in seinen
Augen stand eine Mischung aus Zorn und Angst.
    »Sind das die hohen Ziele meines Sohnes, für die man freiwillig in
den Tod geht? Admiral Shermack, ich gebe zu, dass ich eher Sie als Willis in
Verdacht hatte, mich zu hintergehen. Wollen Sie wirklich für meinen Sohn
sterben? Für einen Putsch, bei dem weder Sie noch die Bürger unseres
Imperiums gewinnen können, sondern der Sieger bereits feststeht.«
Er blickte zu Sentenza. »Wie nannten Sie noch diese fremde Macht, Captain?«
    »Outsider.«
    »Das ist nicht wahr«, nuschelte Shermack und spuckte Blut, das den
Kaiser nur um Haaresbreite verfehlte. »Kronprinz Joran hat auf die Flotte
gesetzt. Es war nie die Rede von einem dritten Verbündeten.«
    »Und doch ist es so, wie Seine Majestät sagt.« Sentenza trat
näher an Shermack heran. Sein Blick streifte mit Bedauern die Leiche Willis'.
Er hatte den Admiral immer für loyal befunden. So konnte auch er sich irren.
»Ich habe Jorans Verbündete gesehen. Sie besitzen Schiffe, an deren
Feuerkraft die besten Schlachtkreuzer der Raummarine nicht heranreichen. Wenn
sie erst einmal in Scharen in unserer Galaxis einfallen, wird nicht viel vom
Multimperium übrig bleiben. Weder unter Kaiser Thrax noch unter Jorans
Herrschaft. Joran hat Sie benutzt, Admiral, ganz so wie er die Flotte und den
Geheimdienst für seine Zwecke benutzte.«
    Shermack starrte ihn ungläubig an. Er wollte den Kopf schütteln, doch
die Geste endete abrupt. Der Admiral sackte in den Armen der Gardisten zusammen
und ließ sich hängen.
    »Wenn in Ihnen noch ein Funke Ehre für das Multimperium steckt, Admiral«,
sagte Thrax, »dann nennen Sie mir im Namen von Persephones Gründern
die Mitverschwörer!«
    Shermack wand sich. Sein Blick pendelte zwischen dem Kaiser, Sentenza und den
Wachen hin und her. Er rang augenscheinlich mit sich selbst – und offenbar
gewann in dem Moment der Glaube an die Sache, an das, was er für das Kaiserreich
gewollt hatte.
    »Diese Outsider … sie werden kommen?«, fragte er.
    Sentenza nickte. »Wenn wir Joran nicht stoppen, ja.«
    Ein trauriger Ausdruck trat in die Augen Shermack. Seine Stirn wölbte sich,
die Brauen zogen sich zusammen. Ein Zittern lief über seine Lippen. Schließlich
nickte er und stieß die angehaltene Luft aus. »Sie bekommen Ihre
Namen, Sire.«
    Der Kaiser entspannte sich sichtlich.
    Sentenza atmete durch. Die Situation schien sich etwas zu entschärfen.
Er sah nach links, doch die Agenten des MND und die Soldaten der Kaiserlichen
Garde hielten ihre Waffen unverwandt auf Shermack gerichtet.
    Irgendwo zischte etwas. Sentenza spürte einen Luftzug an seiner Schulter,
dann ein Sengen. Mit einem Ploppen durchdrang etwas Shermacks Brust und drückten
den Admiral in den Sitz. Drei Gardisten warfen sich über den Kaiser. Die
MND-Agenten sprangen auseinander und nahmen Verteidigungspositionen ein. Sentenzas
Blick streifte den Chamasis, doch der Offizier zuckte nur die Achseln. Sie waren
hinter den Sitzreihen in Deckung gegangen.
    »Es ist anscheinend noch nicht vorbei«, sagte Sentenza.
    Moob Krid kam geduckt zu ihm und dem Kaiser herüber. Er winkte Nova zu
sich heran. »Wir müssen den Attentäter aus der Reserve locken.«
    »Sie glauben, es gibt nur einen?«, fragte Nova.
    Krid schüttelte den Kopf. »Nein, die ganze Bande wartet vermutlich
da draußen. Aber ich denke wir können Prinz Joran herauslocken.«
    Sentenza und Thrax sahen sich an. »Joran?«, fragte der Kaiser.
    Krid nickte und lächelte dabei, der Situation völlig unangemessen.
»Sire, Ihr Sohn ist besessen von dem Gedanken, Captain Sentenza zu töten.
Der letzte Schuss galt nicht Admiral Shermack allein. Sehen Sie den

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