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Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort

Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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man den Pelzigen nichts an. Sie erinnerten an
Maschinen, die mit einer Lust ans Werk gingen, welche man mit diesen sonst nicht
in Verbindung brachte.
    Schweigenden Schlachtermeistern gleich verstümmelten sie Leben, vernichteten
sie die Wagen, Pflüge und zum Ackerbau gehörigen Instrumente, prügelten
Leute zu Tode, verbrannten sie, vergruben sie bei lebendigem Leibe und fügten
ihnen Martern zu, die nicht weiter ausgeführt werden sollen.
    Die Dunar hatten die fruchtbaren Gebiete Rodets verwüstet und entvölkert.
Nur noch Dornengestrüpp hätte auf der unfruchtbaren Erde wuchern können.
    Die wenigen Überlebenden, der Mittel zu leben beraubt, mussten sich mit
Trebern, Knospen von Bäumen und anderen unnatürlichen Speisen zufrieden
geben. Wenn sie nicht zu noch schlimmerem gezwungen waren.
    Diese Gräuel geschahen innerhalb kürzester Zeit. Nur wenige Tage nach
der Landung der Dunarschiffe auf den fruchtbaren Feldern der Tomakk war diese
Welt ein Trümmerhaufen.
    An der Oberfläche.
    In den von den Dunar noch nicht gefundenen und offensichtlich auch nicht georteten
unterirdischen Laboratorien und den Forschungsstationen auf den nahen Monden
liefen die Arbeiten auf Hochtouren.
    Die Ältesten, die dort die Vorgänge miterlebt hatten, suchten verzweifelt
den Kontakt zu den anderen Tomakk Welten. Der Schock war so groß, dass
sie vergaßen, dass die Verbindung zu den nächsten Tomakk schon längst
und immer noch bestand.
    Es herrschte große Verwirrung und nur die generationenlange Erfahrung
bewahrte Rodet vor der völligen Vernichtung. Vorerst.
    Von Granzun und Hartzo IV wurden Raumer gesandt. Saatgut und Leben.
    Auf Jort, Opton und Rarg, wo es nie ganz gelungen war, die Urbevölkerung
mit den Tomakk zu mischen, erkannte man den Vorteil dieser »Nichtmischung«
und begann Vorbereitungen zu treffen, möglichen weiteren Angriffen entgegentreten
zu können.
    Die Ältesten erkannten, dass es notwendig sein würde, sich zu verteidigen.
Da sie nicht vorhatten, selber anzugreifen, widersprach die Entwicklung von
Defensivmöglichkeiten nicht ihrem Moralverständnis und würde
von nun an Teil der Tomakk sein.
    Viele bis dato gebannte und als zu gefährlich für die Umwelt eingestufte
Gifte fanden erneut Verwendung. Pflanzen, die für Ackerbau und Viehzucht
ungeeignet waren, konnten unter bestimmten Umständen doch nützlich
werden. Keine Nutzpflanzen, aber im Sinne der Tomakk für die unterschiedlichsten
Zwecke doch nutzbar.
    Kurzfristige Wachstumsschübe, durch organische Dünger und technische
Möglichkeiten erreicht, die fernab jeglicher natürlichen Gegebenheiten
lagen, erfuhren eine Hochzeit und es sollte nicht lange dauern, bis die Dunar
einen Gegner vor sich hatten, dem sie letztlich nicht gewachsen sein würden:
Die Natur.
    Das Tomakk-Netzwerk pulsierte. Noch während die Pelzigen auf Rodet weilten
und sich im Blut der Erde und der Tomakk suhlten, sich unangreifbar auf ihren
Schiffen und auf der verbrannten Erde fühlten, sprossen unter ihnen und
um sie herum die Gärten der Tomakk erneut. Auch wenn nur noch wenige Tomakk
auf Rodet lebten, genügten diese um einen ersten Verteidigungsring zu erstellen,
der den Tomakk genügend Zeit geben sollte, sich gegen die Angreifer zu
stellen.
    Gemeinsam mit dem gigantischen Biocomputer, der Rodet steuerte, sorgten sie
dafür, dass die Pelzigen eine Überraschung erlebten, als sie erneut
aus ihren Raumern stiegen, in ihren provisorischen Lagern auf Rodet erwachten
und ihre Zerstörungswerk fortsetzen wollten.
    Die Fluggeräte, mit denen einzelne Dunar aus den Schiffen flogen, um nach
Überlebenden und weiteren Möglichkeiten der Vernichtung zu kundschaften,
kamen nicht weit. Nach wenigen Körperlängen versagte der Antrieb und
die Flieger prallten zu Boden. Da die Flughöhe gering war, gab es nur wenige
und nur leicht Verletzte unter den Pelzigen. Und auch diese gab es nur, weil
sie zu verwundert waren, zu sehr benommen von dem Anblick, der sich ihnen beim
Verlassen ihrer Raumer und Lager bot.
    Wo am Vortag noch die Trümmer der Behausungen lagen, wo die Erde blutgetränkt
war und unzählige Leichen den Boden bedeckt hatten, dort wogte nun Gras.
Niedrig und stachlig, doch grün und so gar nicht zu dem passend, was sie
am Vortag dort zurück gelassen hatten: Verbrannte Erde. Sogar einige wenige
Blüten bewegten sich in dem noch dürren Pflanzenteppich. In den unterschiedlichsten

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