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Rettungskreuzer Ikarus Band 030 - Held wider Willen

Rettungskreuzer Ikarus Band 030 - Held wider Willen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 030 - Held wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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abgenommen hatten, ein leises Lachen.
    »Mit meiner Atemluft habe ich auch die Antikörper ausgeatmet. Sie
verteilen sich im Gebäude und vernichten den Rest der bösartigen Viren,
wenn hier noch welche sein sollten. Während wir hier sprechen, haben sie
ihre Arbeit vermutlich schon erledigt. Das Gebäude, meine Herren, ist gereinigt
und sicher.«
    »Gute Arbeit«, wiederholte der Befehlshaber knapp, aber aus seinem
Mund war das wie ein Orden. Auf sein Zeichen hin nahmen die Soldaten Haltung
an und salutierten in Richtung des Helden. Wenn sie eine Kapelle dabei gehabt
hätten, würden sie jetzt vermutlich noch einen Ehrenmarsch spielen.
Kentnok wollte sich angewidert abwenden, aber die nächste Frage des Helden
hielt ihn zurück.
    »Und habe ich noch einmal das Vergnügen, Sie irgendwohin fliegen zu
können, schöne Frau?« Das galt natürlich Ruklei. Die Stimme
des Helden war rein wie frische Milch. Jeder Mann, den Ruklei anlächelte,
dachte unwillkürlich daran, wie diese Geste aus einem samtrotgepolsterten
Schlafnest heraus wirken würde – Kentnok war ehrlich genug um zu wissen,
dass er da keine Ausnahme darstellte. Der Held hingegen schien immun zu sein
und nur aus Galanterie und Hilfsbereitschaft zu bestehen. Perfektion, so musste
Kentnok mit Erstaunen feststellen, war eine wirklich schlechte Charaktereigenschaft.
    »Nein, danke«, lehnte Ruklei überraschend das Angebot ab. »Ich
bin diesmal nicht alleine unterwegs, sondern mit einem Freund. Sein Fahrzeug
steht draußen. Aber Sie müssen ihn unbedingt kennen lernen.«
Ehe der Held etwas sagen konnte, wandte Ruklei sich um und rief nach Kentnok.
Erstaunt und fast widerwillig verließ dieser sein Versteck und trat auf
die Gruppe zu. Die abschätzenden Blicke der dünnen Soldaten und des
Helden brannten auf ihm und machten seinen Schritt unsicher. Als er bei ihnen
angekommen war, zeigte sein Gesicht eine trotzige dunkle Färbung und seine
Hände waren feucht. Er schaffte es nicht einmal, sie an seiner Hose trocken
zu wischen, ehe der Held sie ergriff, um sie kameradschaftlich zu schütteln.
    »Sie haben also die junge Dame hierher begleitet? Das war sehr tapfer von
Ihnen.« Die Worte wären irgendwie weniger schlimm gewesen, wenn sie
höhnisch geklungen hätten, aber der Held meinte sie offensichtlich
ganz ernst. Kentnok fühlte sich wie ein Kind, dem man den Kopf tätschelte,
weil es seinen Teller leer gegessen hatte.
    »Danke«, quetschte er hervor.
    »Dann kann ich sie ja beruhigt in ihrer Obhut lassen. Passen Sie gut auf
sie auf«, fügte der Held jovial hinzu.
    »Sie passt ganz gut auf sich selber auf«, schnappte Kentnok, ehe er
es verhindern konnte. Der Held sah für einen Moment irritiert aus, dann
kehrte sein Lächeln zurück und er ließ endlich Kentnoks Hand
los. Er wandte sich an den Befehlshaber der Soldaten.
    »Kann ich Ihnen noch bei irgendwelchen Aufräumarbeiten helfen, Sir?«
    »Nein, danke. Wir kommen zurecht. Sobald die Ratsmitglieder wieder eingetroffen
sind, wird sich das Direktorium der Besserleben verantworten müssen.«
    »Hoffentlich.«
    Kentnok, endlich von jeder Aufmerksamkeit befreit, hatte Zeit, den Retter der
Stadt von Nahem zu betrachten. Er war ein perfektes Bild von einem Mann, daran
bestand kein Zweifel und wenn es welche gegeben hätte, so hätte das
hautenge Kostüm jedem erlaubt, sie zu klären. Der dunkelgrüne
Stoff schmiegte sich nahtlos um die Massen. An der Brust und an den Armen war
das Kostüm mit hellgrauen Zeichen verziert, die irgendwie ... verschwommen
wirkten, als wäre das Material einmal geschmolzen gewesen oder der Druck
auf dem Stoff verrutscht. Trotzdem erschienen sie Kentnok sonderbar vertraut.
Er wandte sich an Ruklei, um sie darauf aufmerksam zu machen, und bemerkte erstaunt,
dass sie ihn eingehend musterte. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht war sehr nachdenklich.
Ungerührt erwiderte sie seinen Blick, dann sah sie zu dem Helden auf, der
sich von ihr verabschieden wollte.
    »Ich muss wieder los. Leider. Es war mir eine Freude.«
    »Mir auch. Sagen Sie, können Sie auch sehr hoch fliegen? Bis in den
Weltraum?«
    »Aber sicher. Haben Sie einen Raumanzug? Dann zeige ich es Ihnen.«
    »Nein, darum geht es nicht. Hören Sie, ich bin Nahastronomin und meine
Sensoren haben etwas sehr Beunruhigendes aufgefangen, etwas, was den gesamten
Planeten bedrohen kann. Einen Asteroiden, der ...«
    »Sir, wir haben einen Notruf«,

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