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Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 031 - Das Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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fliegen
die Fäuste, und am Ende setzt ein Funke die ganze Destille in Brand. Wir
also mit Tatütata da hin, und dann ...«, Malmström leerte sein
Weinglas in einem Zug, »also nein. Das Bild werde ich mein Lebtag nicht
vergessen.«
    Anande schüttelte den Kopf. »Haben sie sich inzwischen wenigstens
beruhigt?«
    »Ja, die Erregung hat sich ... wie soll ich sagen ... wieder gelegt «,
grinste Malmström.
    »Zumal Pfleger Behrendsen eine sehr verbindliche Art hat, für Ruhe
auf der Station zu sorgen«, pflichtete ihm Doktor Ekkri bei, während
er sein Glas wieder füllte.
    Eine Weile lauschten die drei Ärzte schweigend einer alten Aufnahme von
Louis Armstrong, während der Dekanter und die Pralinenschachtel sich allmählich
leerten. Jeder von ihnen hing seinen Gedanken nach und genoss still den raren
Moment der Gesellschaft von Gleichgesinnten. ›What a wonderful world
...‹
    Irgendwann räusperte sich Anande. »Unser Chief macht mir Kopfschmerzen.«
    Malmström stieß ein meckerndes Lachen aus. »Das ist ja mal ganz
was Neues«, platzte Ekkri heraus. »Seit DiMersi schwanger ist, ist
sie noch launischer als vorher, nicht wahr?«
    »Wenn es nur das wäre«, seufzte Anande. »Das Schlimmste
ist, dass sie laut unseren Richtlinien in den letzten vier Wochen vor dem errechneten
Geburtstermin nicht mehr arbeiten darf. Und ausgerechnet jetzt gehen wir –«
Anande hätte sich beinahe auf die Zunge gebissen. Der spezielle Charakter
der kommenden Mission war streng geheim, hatte Sentenza ihnen allen eingeschärft!
Er nippte an seinem Glas und sammelte seine Gedanken. Was jetzt?
    »Ausgerechnet jetzt was ?«, hakte Malmström nach.
    »Ausgerechnet jetzt hat uns Old Sally wieder für eine längere
Reise eingeplant«, beeilte Anande sich zu sagen, »und das heißt,
dass DiMersi nicht mitkommen kann. Und der Captain kann unter Umständen
nicht hier sein, wenn sein Kind geboren wird.«
    »Hmm«, machte Ekkri. »Das ist in der Tat nicht schön.«
    »Vielleicht frage ich Captain Hellerman mal, ob eventuell die Phönix diese Tour für euch fliegen kann«, schlug Malmström vor, »dann
könnt ihr in der Nähe von Vortex Outpost bleiben und seid sofort zurück,
wenn der große Moment gekommen ist.«
    Anande schüttelte energisch den Kopf. Wenn Hellerman wirklich mit diesem
Vorschlag zu McLennane ging, kam am Ende noch heraus, dass Anande sich beinahe
verplappert hätte – und auch wenn Captain Dane Hellerman über
jeden Verdacht erhaben war, geheim hieß nun mal geheim .
»Danke, aber das wird nichts bringen. Ist alles schon entschieden. Wechseln
wir lieber das Thema.«
    »Wartet mal, da fällt mir doch was ein.« Ekkri stand auf und
begann, einen Stapel Zeitschriften, die neben dem Sofa in einem Rattankorb lagen,
zu durchsuchen. Nach einigen Minuten war er so in die Journale vertieft, dass
es fast so schien, als habe er seine Besucher gänzlich vergessen. Malmström
und Anande wechselten einen ratlosen Blick, zuckten mit den Schultern und machten
sich über die letzten in der Schachtel verbliebenen Schluttnick-Pralinen
her.
    »Ah! Hier ist es!«, rief Ekkri plötzlich triumphierend und schwenkte
eine mit Eselsohren gespickte Ausgabe einer renommierten medizinischen Fachzeitschrift
namens Médecin en scaphandre .
    Anande nahm die Zeitung entgegen und überflog den Artikel, auf den Ekkri
mit zitternden Fingern zeigte. Dann runzelte er die Stirn. »Das ist jetzt
hoffentlich nicht dein Ernst, Saldor.«
    »Wovon redet ihr?«, fragte Malmström neugierig.
    »Von einer völlig verrückten Idee«, schnaubte Anande. »Vergiss
es. Da wird sie niemals einwilligen.«

    »Die Energieversorgung des Leitstands wird durch diesen Schaltschrank geroutet«,
sagte der Techniker und pochte mit dem Fingerknöchel gegen eine rote Blechtür,
die in die Tunnelwand eingelassen war und auf der ein grellgelbes Hochspannungs-Warnschild
prangte. »Es gibt vier Generatoren im Keller: Einer ist für die Lebenserhaltungssysteme
dieser Anlage, einer für die Energieversorgung des Labors, und einer für
Sie.«
    Danilo Tesmer sah von der Inspektion des Waffenleitstands auf. Er hatte sich
gerade mit der Steuerung der Raketenwerfer und der neu installierten EMP-Waffen
vertraut gemacht. »Und der vierte?«
    Der Techniker grinste. »Der ist für Notfälle. Wenn einer kaputtgeht
oder wenn im Labor mal extrem viel Strom verbraucht wird, springt der Reservegenerator
an. Sie

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