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Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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mehr. Nach viel zu langer Zeit hatte der Imperator
endlich begriffen, dass sein Sohn ein Monstrum war und ihn verstoßen.
Das dort draußen war nicht mehr Prinz Joran, es war der Verräter
Joran mit seiner Schar fehlgeleiteter Getreuen.
    400 Schiffe auf der Seite der Gegner, etwa 50 von ihnen in einem teilweise beschädigten
Zustand und von geringer Kampfkraft. Das war viel, aber keine überwältigende
Flotte.
    Und was hatten sie selber zu bieten, die Verteidiger von Freiheit und Streiter
für die Zukunft? Sentenza verzog die Lippen zu einem humorlosen, schiefen
Lächeln. Die Zahlen waren auf ihrer Seite.
    Fast 700 größere und kleinere Kampfschiffe der Alliierten, auch zum
Teil beschädigt, aber in einsatzbereitem Zustand. Dazu kam eine beachtliche
Anzahl von Jägergeschwadern. 70 Adlaten, die die Outsidern zwar das Fürchten
lehren konnten, aber keine Raumschiffe waren. Lebewesen ließen sich nicht
einfach reparieren, und anders als der Kapitän eines Kriegsschiffes konnte
ein Adlat nicht kühl kalkulieren, wie viele Treffer er wohl vertrug, ehe
er sich aus dem Kampf zurückziehen musste, denn jede Verletzung war Agonie.
Vortex Outpost war eine Festung mit beeindruckender Feuerkraft geworden und
zählte mindestens wie ein Großkampfschiff, selbst wenn sie sich nicht
bewegen konnte. Vielleicht würden die Movatoren in den Kampf eingreifen,
vielleicht auch nicht. Sie hatten sich zu keiner Aussage zwingen lassen und
würden, wie immer, ihre eigenen Entscheidungen treffen.
    Sentenza räusperte sich, als er merkte, wie seine Gedanken abgeschweift
waren und Sonja ihn müde, aber abwartend ansah.
    »Grob überschlagen sind wir den Outsidern und Joran 2:1 überlegen.
Und trotzdem werden wir verlieren, denn Zahlen bringen uns hier leider nichts.
Verdammt, ich würde gerne auf 1:1 verringern, so lange ich die Feuerkraft
der Outsider bekäme. Und ihre Schutzschildtechnologie. Ja, und die Undurchdringbarkeit
ihrer Raumschiffhüllen. Schade, dass uns niemand so ein Angebot machen
wird.«
    »Aber letztlich ist es nicht wichtig, dass wir hier gewinnen«, schloss
Sonja zahllose heftige Debatten in einem Satz zusammen.
    Es waren Debatten gewesen, wenn man es freundlich ausdrücken wollte. Zum
Teil war der Besprechungsraum des Führungsstabes der Alliierten selber
zu einem Kriegsgebiet geworden, in dem gegensätzliche Ansichten unerbittlich
aufeinander getroffen waren. Streitigkeiten, manchmal nur einen kleinen Schritt
von Handgreiflichkeiten entfernt. Die Allianz war ein Zweckbündnis, vereint
gegen die Outsider, aber auch dieser starke Lack konnte die Sprünge und
Risse im System nicht immer ausgleichen. Alle waren sich einig, dass die Invasoren
vernichtet werden mussten. Nur über das Wie und Wo gab es – zwangsweise
– Kontroversen. Einige trugen das Ziel eines Sieges in der kommenden Schlacht
um Vortex Outpost noch auf ihren Fahnen, doch die waren mittlerweile in der
Minderheit.
    Die meisten wussten, dass es nur darum ging, lange genug zu überleben,
um ihre einzig wirksame Waffe gegen den Feind fertig zu stellen und in seiner
Heimat die Hölle neu zu erfinden. Die Hoffnung, die die Alliierten noch
hatten, bestand darin, den Outsidern jeglichen Nachschub abzuschneiden, sie
von ihrer Heimatgalaxie zu trennen und sie moralisch so zu erschüttern,
dass sie in dem Chaos zu einem besiegbaren Gegner wurden, wenn nicht jetzt,
dann in den folgenden Jahren. Vorausgesetzt, sie kannten so etwas wie Moral
und Gefühle, die erschüttert werden konnten.
    Roderick Sentenza war sich nicht so sicher.
    Niemals zuvor hatte er gegen einen Gegner gekämpft, den er weniger nachvollziehen
konnte, von dem er so wenig wusste, den er so wenig verstand .
    Und so wenig respektierte.
    Eine steile Falte erschien auf Sentenzas Stirn, als er an die einzige Neuigkeit
dachte, die auf der Sitzung besprochen worden war. Er brannte nicht darauf,
sie Sonja mitzuteilen, denn es war keine schöne Sache. Natürlich nicht.
Aber vielleicht eine, die sie in einem kleinen Vorteil verwandeln konnten, wenngleich
zu einem absurden Preis.
    Sonja, die sein Gesicht eingehend beobachtet hatte, richtete sich etwas auf.
Sie öffnete den Mund, um nachzufragen, aber Sentenza kam ihr zuvor und
winkte ab.
    »Es ist nur eine Kleinigkeit. Du erinnerst dich, dass wir Schiffe der Outsider
beobachtet haben, die das Trümmerfeld nach der Schlacht durchkämmt
haben? Anscheinend wissen wir

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