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Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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hätte ihn das nicht einmal
gestört. Für ihn sind die Movatoren so etwas wie ein wahr gewordener
Traum. Zum Glück ist Para extrem geduldig und beantwortet die Fragen von
Darius, so gut er kann und darf.«
    »Und diese ... Iva?«
    »Abgesehen von den Projektoren auf der Außenhülle füllt
sie nur einen recht kleinen Teil der Krankenstation aus. Keine Steuerungseinheiten,
eigentlich fast nichts zu sehen von außen. Darius, An'ta und ich haben
hauptsächlich Module zusammen gesteckt, ein Puzzlespiel für Unwissende,
die nichts kaputt machen sollen. Wann immer es um etwas Kompliziertes ging,
hat Para es gemacht. Ich könnte nicht sagen, was er da getan hat, und ich
wette, auch Darius hat keine Ahnung, obwohl er immer einen Schritt hinter Para
stand. Die Technik der Movatoren ...« Sonja zuckte mit den Schultern, eine
kleine Geste, die eine große Resignation umfasste. »Sie ist so weit
jenseits von dem, was wir kennen. Als das Gerät fast fertig war, hat Para
ein letztes Teil eingebaut, eine Art Kubus aus Kristall, so sah es zumindest
aus. Danach sprach er nicht mehr von ›dem Schutzfeldgenerator‹, sondern
von ›Iva‹. Es war, als hätte er eine Seele in die Maschine gesetzt.«
    »Was bedeutet das für uns? Wie kommunizieren wir mit Iva?« Ja,
wie sprach man mit einem Schutzfeldgenerator? Vor einem Jahr hätte Sentenza
diese Frage absurd gefunden, aber jetzt war sie schlichtweg ein Teil seiner
Realität.
    »Genau weiß ich das nicht.« Sonja sah ihn unbehaglich an. »Ich
schätze, sie hat Zugang zum Hauptcomputer der Ikarus und somit auch
zu unserem Kommunikationssystem.«
    »Oh. Ist das nicht ... gefährlich für Iva?«
    Bei ihrer ersten Begegnung mit den Movatoren waren zahlreiche von ihnen Amok
gelaufen, nachdem sie mit einer silbrigen Substanz infiziert worden waren, die
die Outsider mit Torpedos in das Schiff der Maschinenwesen gefeuert hatten.
Die gleiche Substanz hatte Roderick Sentenza vor langer Zeit aus einem Schiffswrack
geborgen – damals waren die Hairaumer für sie noch unbekannt gewesen
– und eigenmächtig in den Computer der Ikarus eingeschleust.
Die hatte sich mit dem Schiff verbunden und gab ihm eine Art Semi-Intelligenz,
ein schattenhaftes Bewusstsein, das sich meistens still verhielt, aber mehr
als einmal durch seine Hilfe und seine Entscheidungen den Unterschied zwischen
Leben und Vernichtung ausgemacht hatte. Leider war es den Einflüsterungen
seiner Erschaffer ebenso erlegen wie die infizierten Movatoren, und deswegen
hatte die Ikarus das Schiff ihrer jetzigen Verbündeten beim Erstkontakt
vehement angegriffen. Der Computer der Ikarus war jetzt davor geschützt,
von den Outsidern beeinflusst zu werden, doch trotzdem war die Vorstellung sonderbar,
ein Movator könnte sich freiwillig dem Risiko aussetzen, von der Silbersubstanz
berührt zu werden. Es war so, schätzte Sentenza, als ob sich ein Mensch
freiwillig in ein Rudel mit Tollwut infizierter Wölfe stellte und versuchte,
ein Gespräch mit ihnen anzufangen.
    »Para war nicht besorgt, er hat es zumindest nicht erwähnt. Und ich
bin mir sicher, dass die Movatoren an die Eigenart der Ikarus gedacht
haben. Vielleicht haben sie einen Weg gefunden, das Silberzeug aus ihren Gefährten
zu entfernen.«
    »Sie werden wissen, was sie tun.«
    Das waren keine leeren Worte.
    Die Movatoren, so fremdartig sie ihm zuweilen auch erschienen, waren zuverlässige
und fähige Verbündete. Nach allem, was Sentenza gesehen und erlebt
hatte, fiel es ihm schwer, an Dinge wie göttliche Fügung oder Schicksal
zu glauben. Aber auch wenn es nur der reine Zufall war, der die Wege der Welten
regierte, war er ihm dankbar dafür, dass die Movatoren zu ihnen gekommen
waren. Ohne sie wäre dieser Krieg endgültig verloren gewesen.
    »Was macht die Bombe?«, fragte Sonja unvermittelt, als hätte
sie seine Gedanken gelesen, wie so oft, seitdem sie ein Paar waren.
    Seltsamerweise war es Thorpa, der dazu eine philosophische Bemerkung gemacht
hatte. »Liebende haben noch immer zwei Stämme, doch ihre Wurzeln sind
verwoben.«
    Natürlich ein Zitat seines Lehrers. Obwohl Thorpa ihn eine kleine Ewigkeit
lang nicht mehr gesehen hatte, war dieser Diboo sehr präsent in seinen
Gedanken. Nicht zum ersten Mal fiel Sentenza auf, dass es keine Pentakka in
der Allianz gab. Sie waren kein Volk, das in einem Krieg behilflich sein konnte,
dafür besaßen sie weder die Technik noch die

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