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Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 036 - Schlacht um Vortex Outpost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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geschafft?
    Melody brauchte das Notleitsystem nicht mehr, um den Weg zu finden; ihr Kopf
war fast wieder klar. Sie bog in den Zentralflur ein, der entlang der Glasgalerie
über ein Landungsdeck führte. Es war das Prestige-Deck, auf dem kleinere
Boote landen konnten, statt wie alle anderen an Schleusen anzudocken. Hier kam
die Elite auf die Station, all jene, die mit großer Geste aus einem Shuttle
steigen sollten. Die Glasgalerie garantierte, dass sie dabei auch gut zu sehen
waren. An ihrem Ende befanden sich die Rettungskapseln.
    Während Melody lief, warf sie einen Blick hinunter auf das Landungsdeck
– und erstarrte mitten im Schritt, so dass sie taumelte und sich abstützen
musste. Es war Bewegung dort unten, Schiffe landeten. Aber es waren nicht die
Shuttles und die Beiboote, die ihr so vertraut waren, sondern andere, seltsame,
unbekannte. Und doch, auch wenn sie diese noch nie gesehen hatte, waren ihr
die schlanken, unnatürlich glatten Formen vertraut, nur in viel größerer
Form. Es waren die kleinen Geschwister der Hairaumer, die dort sanft aufsetzten,
und es war keine Frage, wer in ihnen saß. Sie hatte Recht gehabt.
    Die Outsider kamen auf die Station.
    Es war die Faszination, die von einem Abgrund ausging oder davon, ein giftiges
Tier zu beobachten, das langsam näher kam. Man wusste, dass es besser war,
jetzt gleich und rasch Abstand zu gewinnen, und doch blieb man stehen, starrte,
als würde die Bewegungslosigkeit einen schützen. Melody blickte hinunter,
sah, wie der erste der kleinen Hairaumer aufsetzte und wartete, dass sich seine
Schleuse öffnen würde. In der Vertrautheit des Landedecks wirkten
die Formen der Outsiderschiffe obszön, befremdlich und schrecklich falsch.
Als wären sie schlecht hineinkopiert worden. Sie schienen nicht einmal
die richtigen Schatten zu werfen.
    Das Schiff öffnete sich. Melody konnte nicht einmal sagen, ob es eine Schleuse
hatte – irgendwie schien sich plötzlich einfach ein Loch aufzutun,
die Außenhülle des Shuttles wich zurück, eine kreisrunde Öffnung
in einer bleichen Membran. Dahinter war Bewegung. Melody spürte, wie ihre
Übelkeit zurückkehrte, ihr Herz raste, aber sie konnte nicht wegschauen.
Dann trat der erste Outsider hinaus auf das Landedeck.
    Er bewegte sich fließend, so als wäre er an zwei Orten gleichzeitig:
dort, wo er herkam, und irgendwie schon an der Stelle, an die er wollte. Unbewusst
hob Melody die Hand um sich über die Augen zu reiben, denn es fiel ihr
schwer, den Fremden wirklich anzusehen. Sie stieß gegen ihre Schutzbrille
und verharrte so. In ihrem Kopf weigerte sich etwas, die Gestalt da unten ganz
zu erfassen, sie erschien ihr unscharf, verschwommen und flackernd. Und was
sie sehen konnte, zerrte an uralten Instinkten wie ein Schatten in der Nacht.
    Der Outsider war humanoid, groß und hager, mit einem mächtigen Kopf,
der aussah, als müsste er den dürren Hals brechen. Die Haut war schwarz,
oder irgendeine andere Farbe, die das Licht verschlang. In Melodys Augen schien
es so, als würde das Skelett des Wesens außerhalb liegen, sich über
den Brustkorb und die Arme ziehen, auch über den Kopf, der Auswüchse
hatte, eine ... Krone aus Knochen. Spitz, abstoßend, falsch. Es gab einen
Mund, eine Öffnung ... und es gab Augen. Zu viele.
    Und schlimmer noch.
    Sie waren auf sie gerichtet.
    Melody wusste nicht, wie der Fremde sie so schnell gesehen hatte. Er hob etwas,
was eine Waffe sein mochte, schoss aber nicht sofort. Vielleicht war er überrascht.
Vielleicht wollte er sie auch nicht töten, sondern ... aufsparen. Für
später. Eine unterhaltsame Hatz durch die Gänge, am Ende ein kleiner
Imbiss.
    Nein.
    Ohne auf ihr Knie zu achten, warf Melody sich herum und stürmte den Flur
entlang zu den Rettungskapseln. Es war nicht mehr weit.
    Der Blick des Outsiders brannte in ihrem Gesicht, und wie in einem Albtraum
fürchtete sie, die gleitende Knochengestalt könnte schon hinter ihr
sein, mit einem Sprung oder einem Trick. Sie sah sich nicht um, auch wenn alles
in ihr danach schrie, das zu tun. Ein Rest ihrer Vernunft zwang sie, den Kopf
nach vorne zu richten. Wenn er hinter ihr war, so schnell, dann war sie verloren.
Wenn nicht, dann würde sie es schaffen. Es gab nichts, was sie tun konnte,
außer zu rennen.
    Der erste Schacht war leer, die Rettungskapsel abgefeuert, ebenso der zweite.
Fünf Leute konnten in den großen Kapseln Platz

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