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Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Jahresmittel bei nur zwei Grad über dem Gefrierpunkt. Ackerbau war auf dem Permafrostboden unmöglich, und so lebten die wenigen Siedler auf dieser Welt – allesamt Verrückte und Aussteiger, die es anderswo nicht mehr ausgehalten hatten und die auch sonst niemand bei sich haben wollte – in dem schmalen Streifen rund um den Äquator, wo es wenigstens einigermaßen erträglich war.
Abgesehen davon waren die Söldner der Schwarzen Flamme auf Aseig'Krenrew unter sich.
Skyta gehörte der mysteriösen Söldnerorganisation nun schon beinahe sieben Jahre an. Die zierliche Söldnerin mit dem hübschen Gesicht und den dichten dunklen Locken war noch in den Zwanzigern, hatte aber schon mehr Einsätze hinter sich als so mancher altgediente Soldat des Raumcorps. Sie war es von Kindesbeinen an gewohnt, um ihr Überleben zu kämpfen. Und als sie entdeckt hatte, dass es Leute gab, die bereit waren, sie für diese Fähigkeiten angemessen zu bezahlen, hatte sie nicht lange gezögert. Heute war sie eine der besten Söldnerinnen ihrer Generation, und ihr Auftragsbuch war stets voll.
Nach Aseig'Krenrew war sie seit ihrer Ausbildung nur selten zurückgekehrt. Nur, wenn es absolut nicht zu vermeiden war, ließ sie sich dort blicken. Sie hatte zwar nichts gegen den Planeten, aber in den muffigen Mauern der Zentrale roch es zuweilen noch nach der Zeit vor der Großen Stille – und einige der älteren Mitglieder der Schwarzen Flamme, die dem Inneren Kreis der Organisation angehörten, erweckten den Eindruck, sie seien selbst noch in dieser Ära geboren worden. Skyta hatte für diese Art von Nostalgie nie viel übrig gehabt. Sie dachte nur an das Hier und Jetzt und vielleicht noch ein wenig an die Zukunft – aber ihr früheres Leben war nichts, auf das sie gerne zurück blickte, und so war ihr der Gedanke fremd, dass es Traditionalisten gab, die tief in der Geschichte der Organisation verwurzelt waren und sich intensiv mit der reichen Historie der Schwarzen Flamme beschäftigten.
Ihr Raumschiff tauchte in die klirrend kalte Atmosphäre von Aseig'Krenrew ein und nahm Kurs auf den Nordpol des Planeten, einen dichten Kondensstreifen hinter sich herziehend. Die Luftraumüberwachung der Schwarzen Flamme hatte Skyta schon längst entdeckt und sie als Mitglied der Organisation identifiziert, und so wurde sie weder von Abfangjägern noch von Flakbeschuss begrüßt, als die gewaltigen Mauern der Burg Aseig am Horizont auftauchten. Die Festung thronte auf den schroffen Felsklippen einer einsamen Insel, die wie ein abgebrochener Zahn aus dem glitzernden Packeis des nördlichen Polarmeeres ragte.
Die Burg war nicht nur das größte Bauwerk auf dieser dünn besiedelten Welt, sie war auch mit Abstand das älteste. Die Grundfläche der Anlage umfasste rund drei Quadratkilometer. Die ältesten Gebäude der Burg stammten aus der Zeit weit vor der Großen Stille und waren von einer Rasse erbaut worden, von denen nicht einmal mehr der Name bekannt war. Im Laufe der Jahrhunderte hatten neue Eroberer und Käufer immer wieder hier und da angebaut oder vorhandene Einrichtungen modifiziert, den jeweils aktuellen architektonischen Modetrends ihrer Heimat folgend. Das Resultat war eine beinahe albtraumhafte Mischung verschiedenster Baustile auf engstem Raum, nicht schön, aber zweckmäßig. Kompetente Architekten hätten vermutlich Wochen damit verbringen können, die vielen unterschiedlichen Stilrichtungen der Burg Aseig zu katalogisieren – wenn die Schwarze Flamme solche Gäste im Innersten Heiligtum der Organisation geduldet hätte.
Skytas Schiff überflog die beiden äußeren Verteidigungsringe und die massiven Geschütztürme, ehe die Söldnerin es in einer eleganten Drehung auf die ihr zugewiesene Landeplattform schwenkte. Dort wurde sie bereits erwartet. Als sie sich aus ihrem Gurtzeug schälte und das Cockpit verließ, sah sie aus den Augenwinkeln noch, wie sechs Uniformierte auf das Schiff zu gerannt kamen. Sie seufzte und schlenderte zur Laderampe hinüber, die sich gerade teleskopartig entfaltete.
Sie blieb in der offenen Luke stehen und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust. Der Anführer des Bodenpersonals streckte ihr kurz einen Scanner entgegen. Als dieser die in Skytas Körper implantierten ID-Transponder erkannte, blinkte ein grünes Lämpchen an dem Gerät auf, und über den kleinen Bildschirm scrollten einige Textzeilen sowie ein Archivfoto der Söldnerin.
»Gorol kay'in, Miss Skyta«, sagte er dann. »Willkommen auf Burg Aseig. Ich

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