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Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
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Schwebetrage mit der Kühltruhe zwischen sich führten, in einen Aufzug, der sie von der Landeplattform in die Tiefe brachte. Skyta wusste, dass die massiven Bauten auf der Planetenoberfläche nur einen kleinen Teil der Burg Aseig darstellten. Mehr als die Hälfte der Festung lag unter meterdicken Schichten aus Felsen und Stahlbeton tief unter der Eiswüste von Aseig'Krenrew verborgen. Nachdem sie mehrmals den Lift gewechselt hatten, erreichten sie endlich einen Level, den Skyta als die medizinische Station wieder erkannte. Sie hatte sich hier vor Jahren einmal von einer Verletzung erholt, die sie sich auf einer Mission zugezogen hatte. Damals war es relativ ruhig hier gewesen. Heute aber schien es drunter und drüber zu gehen. Ärzte und Krankenschwestern – alle mit den rituellen Tätowierungen der Schwarzen Flamme – wuselten hektisch hin und her, Clipbords unter den Armen und Injektionsbesteck in den Händen.
»Warten Sie hier«, befahl ihr Lepitides und gab seinen Männern leise einige Anweisungen. Die Uniformierten verschwanden daraufhin mit dem Leichnam in einem anderen Flügel der Krankenstation. Lepitides sah ihnen kopfschüttelnd nach. Dann wandte er sich wieder an Skyta. »Ich denke, es ist das Beste, ich bringe Sie jetzt zu den Zerodayyin.«
»Mit Vergnügen.«
Er verzog das Gesicht. »Ich fürchte, Sie wissen nicht, was Sie erwartet. Falls Sie es noch nicht bemerkt haben, hier brennt die Luft.« Er machte eine ausladende Geste in Richtung der aufgeregten Betriebsamkeit unter den Medizinern. »Und dann kommen Sie ausgerechnet mit einer derartigen Befehlsverweigerung nach Hause.«
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Können wir jetzt gehen?«
»Ganz, wie Sie wünschen. Wenn Sie mir bitte folgen würden?«
Die Fahrt mit dem nächsten Aufzug schien kein Ende nehmen zu wollen. Diesmal öffneten sich die Türen des Fahrstuhlschachts auf einem Level, dessen Korridore in groben Stein gehauen waren. So tief im Inneren der Burg war Skyta noch nie gewesen. Sie vermutete, dass sie sich hier in den Fundamenten der Festung befanden. Lepitides führte sie den Gang hinunter, bis sie zu einer Biegung kamen. Hinter der Kurve endete der Korridor vor einer riesigen Panzertür aus spiegelblank poliertem Metall, auf der das Emblem der Schwarzen Flamme eingeätzt war. Darunter prangte der Schriftzug »Nashnatob Tarkah, rogurram Durgol« , was so viel hieß wie »Der Tod des Gegners ist das Überleben der Flamme«. Skyta hatte wie die meisten Söldner des Äußeren Kreises nur rudimentäre Kenntnisse der alten geheimen Kriegssprache der Schwarzen Flamme. Hier auf Aseig'Krenrew, in der Kommandozentrale der Organisation, war die Tradition jedoch lebendig. Es gab hier sogar Nostalgiker, welche die Kriegssprache fließend beherrschten. Lepitides schien auch einer davon zu sein, immerhin hatte er sie mit Gorol kay'in anstelle von Guten Tag begrüßt.
»Warten Sie bitte«, brummte er. Skyta nickte und ging in dem kalten Tunnel auf und ab, während Lepitides einige Befehle in ein Kontrollpult neben der Tür eingab. Mit einem ohrenbetäubenden Knirschen teilte sich die Panzertür – Skyta konnte sehen, dass sie mindestens fünf Meter dick war – und Lepitides ging hinein. Hinter ihm schloss sich das stählerne Tor wieder.
Sie fröstelte und trat ungeduldig von einem Bein aufs andere. Hoffentlich ließen die Zerodayyin sie nicht zu lange hier warten. In diesem Korridor war es nur unwesentlich wärmer als in Stevinsins Kühltruhe. Schon nach wenigen Minuten ertönte ein heller Gong, und wieder glitt die Panzertür mit lautem Getöse auf. Doch es war nicht Lepitides, der in der Türöffnung erschien, sondern ein deutlich älterer Mann, dessen graumeliertes Haar in starkem Kontrast zu seinem samtschwarzen Anzug stand. Er schenkte ihr ein jungenhaftes Grinsen und schüttelte mit übertriebener Theatralik den Kopf. »Skyta, Skyta, Skyta. Was hast du dir denn dabei gedacht, Mädchen?«
Das Herz der Söldnerin machte einen Sprung. »Hallo, Ray. Schön, dich zu sehen.«
Ray Carr Cullum war Skytas ältester und bester Freund innerhalb der Schwarzen Flamme. Genau genommen war er der Grund dafür, dass sie überhaupt dazu gehörte. Sie hatte etliche Missionen unter seinem Kommando durchgeführt und im Laufe der Jahre eine enge Vertrautheit zu ihrem Kommandanten entwickelt. Als er bei einem Einsatz auf Vortex Outpost verwundet worden war, hatte sie ihn geborgen und den Sterbenden in einer Stasis-Kammer quer durch die Galaxis geflogen,

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