Rettungskreuzer Ikarus Band 041 - Sturmangriff der Ts!gna
im Kreuzungsbereich auftauchten, wurde aus den drei Gängen konzentrisches Feuer eröffnet.
Die Angreifer flohen nicht. Sie kämpften, starben und rückten nach, als ob es nichts Wichtigeres gäbe, als zum Mittelpunkt der Station vorzudringen. Natürlich wollten sie in die Zentrale. Einmal in ihrer Gewalt, musste der Widerstand gegen die Eindringlinge zusammen brechen.
Leutnant Jens terMöhlen gestattete sich ein schmales Lächeln, während er weiter auf den Gegner hielt, seine Leute hinter sich. Die Zentrale bekam immer mehr Meldungen herein, und über sein Headset erhielt er stetig genauere Angaben, wo sich der Feind befand. Dabei kam es ihm sehr entgegen, dass der Angreifer mit seiner Größe von über zwei Metern nicht in jeden Gang oder Schacht vordringen konnte. Daher schafften es immer wieder Trupps der Verteidiger, in den Rücken der Invasoren zu gelangen und diese in die Zange zu nehmen.
Überall waren Explosionen und Flammen, Massenpanik, bei den noch nicht in Sicherheit gebrachten Menschen, Geschrei, Flucht. Und noch ein Geräusch, ständig das gleiche Geräusch. Zischen, ein widerwärtiges Zischen, immer wieder, nur ab und zu unterbrochen.
Die Menge bewegte sich von der Hauptebene weg, ähnlich einer riesigen Amöbe. Ohne einen Anführer. Überwältigender Masseninstinkt trieb die Schluttniks, Menschen, Pentakkas und andere in Richtung der besonders gesicherten Schutzbereiche oder einfach nur weg. Weg von den Wesen, die hinter ihnen aus den Gängen auftauchten. Blaue Laserstrahlen feuerten rücksichtslos in die Menge. Verletzte, Sterbende, brennende Pentakka. Das Chaos war perfekt.
Leutnant terMöhlen versuchte, über Funk, weitere Verstärkung zu erhalten. Doch der nächste Trupp war noch zu weit weg. Das Chaos zerrte an seinen Nerven. Er sah viele sterben, zu Tode getrampelt oder unter dem Druck der Leiber zerquetscht. Wer nicht durch die schießenden Monster und nicht durch die fliehenden Massen starb, der wurde von den nachrückenden Riesentermiten massakriert, von den zuckenden Mandibeln zerstückelt oder einfach nur durch die Pulsgewehre erschossen. Mehrere Dutzend Lebewesen, inzwischen auch Soldaten und Mitarbeiter der Stationssicherheit, lagen tot am Boden. In dem Meer schreiender Menschen sah Leutnant terMöhlen mehrere Angreifer durchdrehen. Sie griffen wahllos in die Menge, rissen die Menschen mit den Mandibeln auseinander und schleuderten leblose Hälften hoch in die Luft. Irgendwie schienen sie in einen Blutrausch geraten zu sein.
Leutnant Jens terMöhlen nahm seine Männer in Deckung, positionierte sie neu und nahm die riesigen Termiten unter Feuer. Er war kein Feigling, dennoch zog er es vor, seine Leute in Sicherheit zu wissen, an Stellen, von wo sie die Angreifer aufs Korn nehmen konnten, ohne selbst getroffen zu werden. Als sie jedoch aus einer Richtung, die er unverständlicherweise vernachlässigt hatte, unter Beschuss genommen wurden, hechtete er vorwärts und schnellte mit dem Daumen die Anzeige seiner Waffe auf Dauerfeuer. Was ihm an Treffsicherheit beim Einzelschuss fehlte, machte er mit purer Energiemenge wieder wett. Die Riesentermite stand hinter einem Schott auf der anderen Seite und nahm ihn unter Feuer. Ihr Angriff endete jedoch abrupt. Der Offizier von Vortex Outpost traf mehrfach den hässlich bleichen Körper und sogar ein-, zweimal den hellen Kopf. Der Insektoid war jedoch noch lange nicht tot, obwohl aus allen künstlich geschaffenen Körperöffnungen grüne und gelbe Flüssigkeiten sickerten. Möglicherweise schütteten seine Drüsen Stimulanzien, dem menschlichen Adrenalin gleich, aus, um ihn weiter am Funktionieren zu halten. terMöhlen sprang auf, als der Fremde auf den Rücken fiel, spurtete zum Schott, um es zu schließen.
In dem Augenblick geschah vieles gleichzeitig.
Der Fremde mit seiner Waffe rappelte sich auf, feuerte auf terMöhlen und hätte ihn fast erwischt. terMöhlen ließ sich einfach fallen und hoffte, so dem Strahlenbeschuss zu entgehen. Hinter ihm antwortete das Zischen eigener Laserabwehr, als seine Männer den Fremden unter Feuer nahmen. Der Leutnant sprang wieder auf und wurde vom zerplatzenden Fremden überrascht. Ekelhafte Flüssigkeiten sprudelten wie bei einem Springbrunnen aus dem zerschossenen Leib. Das Zeug spritzte den Leutnant voll und tropfte langsam an dessen Kleidung herab zu Boden.
Die Ts!gna reagierten, wie man es von hervorragend ausgebildeten Kriegern erwartete. Trotz der Schüsse aus den Lasergewehren und dem trockenen Knall von
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