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Rettungskreuzer Ikarus Band 041 - Sturmangriff der Ts!gna

Rettungskreuzer Ikarus Band 041 - Sturmangriff der Ts!gna

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 041 - Sturmangriff der Ts!gna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Schreiber
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ein, die Übertragung in den Kommandoraum und den vielen Ohren, die dort mithörten, der Geheimhaltung nicht zuträglich waren. Übergangslos wurde der Bildschirm dunkel.
»Wie Sie wissen, ist die Schwarze Flamme eine Söldnerorganisation mit ausgeprägtem Ehren- und Loyalitätskodex. Auch wenn viele Galaktiker anderer Meinung sind, wir sind keine Religionsgemeinschaft. Unsere eigentliche Koordination erfolgt durch den inneren Kreis, die Zerodayyin.«
Jean Richter streckte seine hagere Gestalt etwas. Er überlegte sehr genau, was er erzählen wollte und was nicht. Den eigentlichen Aufbau der Söldnerorganisation gedachte er genau so wenig zu verraten, wie die Herkunft und Gewinnung des Serums.
»Die Wurzeln unserer Organisation liegen weit im Dunkeln unserer Vergangenheit und selbst wir kennen nicht den eigentlichen Ursprung. Vor langer Zeit gab es eine Bruderschaft, Kurro Durgol genannt, die bereits Jahrtausende vor der Großen Stille bestand. Die Bruderschaft führte einen langen Kampf gegen die Übergriffe und die Verbündeten einer uns kaum bekannten Zivilisation. Von den Mitgliedern der Kurro Durgol wurde sie Kallia genannt, was so viel wie Sammler bedeutet. Die Schwarze Flamme sah es als ihr höchstes Ziel an, die Kallia und ihre biologischen Waffen zu bekämpfen. Mit allen Mitteln.«
Jean Richter führte die Geschichte der Schwarzen Flamme nicht weiter aus. »Wichtig ist nur unser Verständnis, die Nachfolge der ursprünglichen Kurro Durgol angetreten zu haben. Wir haben Informationen über die letzte Infizierungswelle, die ganze Planeten entvölkerte, in unseren Archiven. Aus unseren Unterlagen geht eindeutig hervor, dass die Kallia die Urheber der Wanderlust-Seuche sind, und wir von der Schwarzen Flamme werden alles daran setzen, die Seuche zu bekämpfen.«
»Kommen Sie doch endlich zum Kern Ihrer Aussage. Sie haben ein Serum und wollen es nicht heraus rücken. Wie wollen Sie die Betroffenen heilen?«
Jovian Anande wollte den Vertreter der Schwarzen Flamme nicht bewusst provozieren. Er war nur gereizt, weil er sich selbst insgeheim Vorwürfe machte, nicht genug getan zu haben. Alle schauten ihn immer so erwartungsvoll an, hingen förmlich an seinen Lippen. Von ihm wurde der Schlüssel zur Lösung medizinischer Probleme erwartet, egal, wie schwer diese waren. Und bisher hatte er diese Erwartungen doch auch immer erfüllt. Jetzt, wo sich die Situation zuspitzte und er nicht weiterkam, egal, was er auch versuchte … Hatte er wirklich alles gegeben? Waren seine Assistenten gut genug, um den Erreger der Seuche zu finden? »Ich habe keine Zeit für elendiges Herumgepfusche«, sagte er erregt. »Ich könnte ein verdammt guter Arzt sein und Milliarden von Menschen helfen. Ich könnte das verdammte Problem in den Griff bekommen, wenn Sie mir endlich das Serum zur Verfügung stellen würden. Da draußen sterben Abermillionen Lebewesen, und sie spielen mit diesen Leben. Müssen wir erst laut bitte, bitte sagen? Ich kann Ihnen zeigen woran ich gearbeitet habe, erfolglos bislang, und Sie sitzen hier und haben die Lösung.« Für einen Augenblick konnte Anande kaum noch atmen. So stark aufgeregt hatte er sich schon lange nicht mehr. Roderick und Sonja sahen sich nur an. Sie hatten den Doktor noch nie so erbost gesehen, sagten aber nichts. Beide hatten das Gefühl, jedes Wort von ihnen sei jetzt zu viel.
»Verdammt noch mal!« Selbst Sally wurde jetzt wütend. »Können Sie sich nicht ein wenig zurück halten? Er ist immerhin unser Gast. Ich kann Ihre Aufregung gut verstehen. Aber wir sind zivilisierte Menschen. Ich denke, wir werden mit der Schwarzen Flamme zu einer für beide Seiten annehmbaren Einigung kommen.«
Doktor Jovian stand kurz vor einem Zusammenbruch. Er hatte tagelang mit nur drei, vier Stunden Schlaf durchgearbeitet. Jeder Rückschlag brachte ihn näher an den Zusammenbruch, und gleichzeitig sollte er noch Optimismus verbreiten, damit seine Assistenten nicht aufgaben. Dabei wusste er nicht mehr, in welche Richtung er jetzt denken sollte. Hier stand die Lösung zum Greifen nah vor ihm. Und er kam nicht ran. Jovian war frustriert.
Sally McLennane sah in die Runde. Überall angespannte Gesichter und betretenes Schweigen. Nach dem kurzen Ausbruch von Jovian wollte so schnell keiner das Wort ergreifen. Der Vertreter der Schwarzen Flamme machte einen betroffenen Eindruck. »Doktor...«
»Nein!«, wurde er brüsk unterbrochen, »ich will von Ihnen nichts mehr hören. Entweder wir bekommen von Ihnen das Serum, oder

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