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Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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musterte den geborstenen Tank
und die Verwüstung. Dann nickte sie, eine flache Geste wie aus einem anderen
Leben.
    »Sehen wir zu, dass wir das hier aufgeräumt kriegen«, befahl
sie schlicht und begann, Aufgaben zu verteilen.
    Als es darum ging, die Trümmer der Panzerglasscheibe zur Seite zu räumen,
winkte sie Trooid heran, dessen ungewöhnliche Stärke ihr offensichtlich
aufgefallen war.
    Anande schicke sie in den Tank, um dort zu schauen, inwieweit die Struktur beschädigt
war. Der Arzt folgte ihrer Anweisung sehr zögerlich. Er wollte seine Patientin
nicht verlassen, die wieder ruhiger atmete, aber nach wie vor schlaff am Boden
lag.
    Anande hatte ihr eine Injektion gegeben, um die chemische Lungenentzündung
zu verhindern, die sie ansonsten sicherlich umbringen würde, nachdem sie
so viel der suspekten Flüssigkeit eingeatmet hatte. Es gab nichts, was
er aktuell tun konnte, um ihren Zustand weiter zu stabilisieren. Trotzdem war
es eine fast übermenschliche Anstrengung, sich abzuwenden und sie tropfnass,
halb bewusstlos und hilflos auf dem Metallgitter liegen zu lassen.
    Anande war verunsichert, als er an Hetty vorbei zum Tank ging, aber sie warf
dem Arzt keinen zweiten Blick zu, während er durch das kaputte Fenster
kletterte. Sie schien nicht wütend zu sein oder sich die mentale Notiz
zu machen, die beiden Neuen später unauffällig um die Ecke zu bringen.
    Sie akzeptierte, was passiert war, ohne Emotionen. Weder für die halb Ertrunkene,
die sie ignorierte, noch für die beiden Abweichler, deren eigenmächtige
Rettungsaktion sie alle einen Tank voll Trinkwasser gekostet hatte.
    An'ta bekam die Aufgabe, die anderen Ventile zu prüfen und ging ihr mit
aller Sorgfalt nach, blieb dabei aber aufmerksam und behielt auch ihre improvisierte
Waffe bei sich. Es fiel ihr schwer zu glauben, dass einfach nichts passierte.
    Als An'ta beim zweiten Ventil angekommen war, bemerkte sie zwei Männer,
die mit einem Schlauch daran gingen, die ausgelaufene Flüssigkeit aus tiefer
gelegenen Teilen der Halle zu saugen und in Kanister zu füllen. Sie hoffte,
dass man die schmutzige Brühe über eine Luftschleuse entsorgen würde,
doch ihre düsteren Ahnungen wurden bestätigt, als sie sah, dass man
das Wasser stattdessen durch einen Filter zurück in den nächsten Tank
goss. Nichts wurde verschwendet und offensichtlich waren die Infizierten stark
genug, um auch ein bisschen Dreck, Schmierstoffe und andere Köstlichkeiten
in ihrem Trinkwasser zu verkraften.
    Die Ceelie erschauderte und spürte, wie ihr Mund trocken wurde. Rasch wandte
sie sich dem nächsten Ventil zu, das ebenso kunstlos eingebaut war wie
die anderen, jedoch stabil und funktionstüchtig wirkte.
    Sie wollte sich gerade abwenden, da glitt ihr Blick über etwas, was sie
inne halten ließ. Zuerst konnte sie nicht einmal sagen, was sie irritiert
hatte, und sie musterte eingehend das Ventil und die Zuleitungen. Dann trat
sie näher und legte die Hand auf einen rechteckigen Metallkasten von etwa
vierzig Zentimetern Länge, der sich an die Unterseite einer der Leitungen
schmiegte. Er war vollkommen unauffällig und schien keine sichtbare Funktion
zu haben, und beides zusammen machte An'ta misstrauisch.
    Die Technik der Infizierten war simpel, ja, sogar grob zu nennen, wie man es
wohl nicht anders erwarten konnte, wenn ungelernte Leute die Arbeit von Ingenieuren
machten. Doch gerade deshalb hatte alles einen Sinn, es gab kein überflüssiges
– oder wie im Falle der Sicherheitsventile auch nützliches –
Beiwerk. Was also war die Aufgabe dieses Kastens?
    An'ta folgte der Leitung mit dem Blick bis zur Wand, und obwohl sie keinen Plan
der Anlage hatte, war sie sich relativ sicher, dass es eine der Röhren
war, die in die Messe führte.
    »Direkt zu den Tränken«, murmelte An'ta, während sie die
glatte Oberfläche des Kastens abtastete.
    Das Teil war perfekt montiert, keine Klebe- oder Schweißnaht war zu erkennen,
es war das Werk von jemandem, der wusste, wie man so eine Arbeit machte. Dann
stieß ihr Finger gegen eine kleine Erhebung an der Unterseite und sie
hörte ein leises Klicken. Sofort löste sich die Verschalung, fiel
ihr in die Hände und gab den Blick in das Innere des Kastens frei.
    Was sie sah, brachte allerdings mehr neue Fragen als Antworten. An'ta erkannte
eine Halterung, wie für eine große Kartusche, doch sie war leer.
Eine kurze Zuleitung und ein Ventil

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