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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Das Essen wurde bei den Kontrollgängen durch eine Schleuse serviert.
    Kosangs Ableger lud den Mann auf der Liege ab und zog sich zurück. Der Raum wurde verriegelt.
    Der Häftling zuckte. Unter den Lidern bewegten sich seine Augen hin und her.
    »Gleich wird er erwachen«, flüsterte Pakcheon. »Gleich.«
    »Verlieren Sie keine Zeit«, verlangte Hellerman. »Holen Sie aus ihm raus, was wir wissen wollen. Wir müssen Klarheit haben.«
    »Kosang«, wandte sich Cornelius an den Ableger. »Kannst du die Liege in einen Sitz umfunktionieren? Ich denke, dass sich Pakcheon dann leichter zu entspannen vermag, um seine Aufgabe zu erledigen.«
    »Natürlich«, erwiderte der Ableger.
    Pakcheon sah Cornelius dankbar an.
    Dann ließ er sich auf der Sitzgelegenheit nieder, rutschte kurz hin und her, bis er eine bequeme Position gefunden hatte, und schloss die Augen.
    Der Gefangene bewegte sich. Seine Augen flogen auf, er nahm die fremde Umgebung zur Kenntnis und schwang sofort die Beine nach unten, die Hand an der Hüfte, doch war seine Waffe nicht mehr vorhanden. Durch das Fenster konnte er sehen, wer ihn beobachtete.
    Plötzlich grinste er.
    Seine Muskeln lockerten sich, er gab die aggressive Haltung auf und lehnte sich lässig an die Wand.
    Cornelius schauderte unwillkürlich. Das Grinsen war wissend und böse.
    »Sie befinden sich an Bord des Rettungskreuzers Phoenix «, erklärte Hellerman. »Ich bin Captain Hellerman. Wir haben Ihnen per Funk mitgeteilt, dass wir keine feindlichen Absichten hegen und den Sektor lediglich durchqueren wollen. Wer sind Sie? Warum haben Sie unseren Ruf ignoriert und angegriffen?«
    Der Mann verschränkte die Arme vor seiner Brust und schwieg.
    »Es wäre besser, Sie würden meine Fragen freiwillig beantworten«, fuhr Hellerman fort. »Ihr Schweigen ist nutzlos, da wir einen Telepathen an Bord haben, der Ihnen Ihre Geheimnisse entreißen wird.« Er trat zur Seite, sodass der Häftling Pakcheon sehen konnte.
    Offenbar hatte der Unbekannte von den Vizianern gehört. Er beugte sich vor und wurde blass.
    »Nein!«
    Cornelius war sofort an Pakcheons Seite. Anscheinend hatte nur er dessen Aufschrei gehört.
    »Nein!«, rief plötzlich auch Laini Singer.
    Hellerman fluchte.
    Kosang war verwirrt. »Pakcheon«, kam es aus dem Lautsprecher des Ablegers, »was ist mit dir? Wie kann ich helfen?«
    Der Körper des Vizianers bäumte sich auf, seine Augen blieben jedoch geschlossen, und die Lippen waren so fest aufeinandergepresst, dass sie einen schmalen Strich bildeten. Cornelius glaubte, die Zähne dahinter knirschen zu hören.
    »Pakcheon?« Cornelius packte ihn an den Schultern und spürte harte, verkrampfte Muskeln.
    »Ich muss ihn anschnallen, damit er nicht herunterfällt«, sagte Kosang und beförderte den Vizianer in eine liegende Position.
    Wie durch Watte vernahm Cornelius die aufgeregten Stimmen der anderen. Er achtete kaum auf die Worte.
    »Entriegeln Sie das Sicherheitsschott.«
    »Das könnte eine Falle sein.«
    »Schauen Sie doch hin: Er stirbt!«
    »Na gut, aber der Kampfroboter und ich begleiten Sie.«
    Pakcheon lag reglos da. Sein sonst hellblauer Teint wirkte grau.
    Cornelius setzte sich auf den Rand der Liege, die Hände immer noch auf den Schultern des Vizianers. »Das ist nicht nötig. Er ist wieder ruhig. Zu ruhig.«
    »Seine Vitalwerte werden schwächer«, bemerkte Kosang besorgt. »Aber es liegt keine organische Ursache vor.«
    »Aus seinem Mund tritt Schaum. Eine Giftkapsel?«
    »Ich helfe Ihnen. Vielleicht können wir seine Kiefer öffnen und seinen Magen auspumpen.«
    »Ich fürchte, das wird nichts nutzen. Das Gift scheint über die Schleimhäute absorbiert zu werden.«
    »Verdammt. Wo ist der vizianische Roboter, wenn man ihn braucht?«
    »Oh …«
    Cornelius’ Finger strichen über Pakcheons Gesicht, glitten durch sein langes Haar. »Antworte mir!«, rief er eindringlich. »Du hörst mich, ich weiß es.«
    »Warum«, Kosang klang verzweifelt, »stirbt er? Das darf nicht sein! Pakcheon? Pakcheon!«

Zweites Zwischenspiel

    Die Hilferufe der Außenstationen und der attackierten Raumer wurden nach einer Zeit, die wie eine Ewigkeit erschien, beantwortet. Alle in der Nähe befindlichen Schiffe der Schwarzen Flamme brachen ihre Missionen ab und eilten dem bedrohten Hauptquartier zu Hilfe. Auch die planetaren Geschütze erwiderten, nachdem der Schock der Mannschaften nachgelassen hatte, das Feuer der Angreifer mit tödlicher Effizienz.
    Nun handelten die Söldner, wie sie es jahrelang

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