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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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seines Schiffes Selbstmord begehen können.«
    »Sie haben mit ihm gesprochen«, entsann sich Cornelius und fragte, an die Ärztin und den Captain gewandt: »Was haben Sie ihm gesagt? Haben Sie ihm gedroht?«
    »Indirekt«, entgegnete Hellerman. »Ich riet ihm, unsere Fragen zu beantworten, da er vor einem Telepathen ohnehin nichts würde verheimlichen können. Und dann passierte es.«
    Cornelius starrte ihn bloß an.
    »Keiner hat damit gerechnet«, fuhr Hellerman fort, der sich sichtlich unbehaglich fühlte. »Hat … hat etwa Pakcheons Zustand mit dem Tod des Gefangenen zu tun?«
    »Es hätte völlig gereicht, dem Mann Fragen zu stellen«, sagte Cornelius gefährlich leise. »Mit etwas Glück hätte er die Antworten gedacht, und Pakcheon hätte sie gehört.«
    Mehr brauchte es nicht, um Hellerman begreifen zu lassen. Er erbleichte. »Das habe ich nicht bedacht. Es war mein Fehler, dass wir nun die Hintergründe für den Angriff wohl nie erfahren werden. Aber schlimmer noch: Der Gefangene ist tot, und Pakcheon hätte sterben können. Es tut mir leid. Ich kann es zwar nicht ungeschehen machen, doch ich werde mich persönlich bei ihm entschuldigen.« Er räusperte sich. »Konnte er Ihnen noch etwas Wichtiges mitteilen, bevor er eingeschlafen ist?«
    Mit Mühe rang Cornelius seinen Zorn nieder. Ihm war klar, dass Hellerman nicht mit diesen dramatischen Folgen gerechnet hatte und sein Bedauern echt war. Dennoch würde Cornelius Sally McLennane und den anderen hohen Tieren des Raumcorps nicht verzeihen, wie sie mit ihren Verbündeten umgingen. Jetzt noch weniger als zuvor.
    »Der Tote war Mitglied der Schwarzen Flamme.« Nachdem er die Bombe hatte platzen lassen, drehte sich Cornelius um. Der Schock, den seine Worte bei Hellerman und Laini Singer auslöste, verschaffte ihm keine Befriedigung. Ihn interessierte nur, dass es Pakcheon wieder gut ging.

Kapitel 18

    Pakcheon schlief mehr als zwanzig Stunden. Danach hatte er gewaltigen Hunger und lehnte nicht ab, als Cornelius ihm eine ausgewogene Mahlzeit ans Bett brachte. Cornelius nahm sich einen Stuhl und schaute zu, wie Pakcheon aß.
    Nachdem sich sein Magen etwas beruhigt hatte, erkundigte sich Pakcheon: »Warum fragen Sie nicht? Sie wollen doch wissen, was genau passiert ist und ob ich etwas herausgefunden habe.«
    »Das hat Zeit.« Cornelius machte eine wegwerfende Handbewegung. »Sie wären fast … gestorben und haben Ruhe verdient. Lassen Sie sich von mir nicht stören, und genießen Sie Ihr Essen. Wenn Sie schlafen wollen, komme ich später wieder. Das Einzige, was zählt, ist, dass Sie gesund sind.«
    »Ich habe genug geschlafen«, Pakcheon schob das Tablett zur Seite, »und bin wieder fit.«
    Cornelius nahm ihm das Geschirr ab und stellte es auf den Tisch. »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    Mir beim Duschen den Rücken einseifen. »Ich werde duschen und mich anziehen. Warten Sie so lange? In der Bar stehen gekühlte Getränke, und über das Terminal können Sie etwas zum Lesen oder einen Film anfordern. Aber das wissen Sie ja. Bedienen Sie sich einfach.«
    Pakcheon schlug die Decke zurück und begab sich in die Hygienezelle. Auch ohne die Gedanken seines Freundes zu lesen, wusste er, dass dieser verlegen den Blick gesenkt und sich dem Monitor zugewandt hatte, in dem sich Pakcheons nackter Körper spiegelte.
    Diesmal schaute Cornelius nicht weg. Erwischt! Das Spielchen wurde nie langweilig …
    Als Pakcheon einige Minuten später wieder den Wohnbereich betrat, war Cornelius in einen medizinischen Text vertieft, den er in der Datenbank entdeckt hatte. »Ihr Hacker-Programm ist hervorragend. Man findet alles, was man nicht finden darf. Allerdings sollten Sie nicht jeden an Ihr Terminal lassen beziehungsweise, bevor Sie ausziehen, Ihre Änderungen rückgängig machen. Oder wollen Sie Mrs. McLennanes Geheimdienst beschenken?«
    »Sie sind nicht jeder «, gab Pakcheon zurück, »und ich werde weder Spuren hinterlassen noch Geschenke machen. Was haben Sie entdeckt?«
    Er trug lediglich eine Hose, die halb geschlossen war.
    »Dr. Singers Dossier über den Toten.« Cornelius bemühte sich, seine Augen auf dem Monitor zu lassen.
    Köstlich, diese Verlegenheit! »Kann ich es lesen?«
    »Es ist Ihr Terminal.« Cornelius bot Pakcheon den Sessel an und nahm wortlos die Bürste entgegen, die ihm überreicht wurde. »Außerdem werden Sie mit den Fachtermini mehr anfangen können als ich.«
    Pakcheon scrollte den Bericht zum Anfang und begann mit der Lektüre. Es fiel

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