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Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 046 - Welt der Schlafenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Cornelius.«
    »Mr. Cornelius, was –?«
    »Cornelius, was soll ich tun?«
    Pakcheon. Du bist stärker. Du schaffst das. Wir brauchen dich. Shilla braucht dich. Ich brauche dich.
    »Hören Sie …«
    »Lassen Sie mich …«
    »Cornelius?«
    Jemand versuchte, Cornelius von Pakcheon fortzuziehen, aber er hielt den reglosen Körper verbissen fest.
    »Sie können nicht …«
    »Das ist sinnlos. Kommen Sie schon …«
    »Cornelius …«
    Pakcheon! Cornelius spürte Hoffnungslosigkeit in sich aufsteigen. Pakcheon, komm zu mir.
    »Hören Sie, Cornelius –«
    »Er nimmt Sie gar nicht wahr.«
    »Cornelius, soll ich die beiden …?«
    Pakcheon!
    Ein Zittern durchlief den Körper des Vizianers. Keuchend rang er nach Luft und hustete.
    Cornelius fing die unkontrollierten Bewegungen mit seinem Körper ab und hielt Pakcheon nur noch fester. »Es ist alles In Ordnung«, wisperte er in ein spitzes Ohr. »Ich bin da. Und Sie sind auch wieder da. Alles wird gut. Kosang wird Ihnen etwas geben, damit Sie sich besser fühlen. Ich bin so froh, dass Sie –«
    »Keine Schmerzmittel«, kam es ganz schwach zurück. »Keine Stärkungsmittel. Nichts. Ich brauche nichts. Nur einen Moment …«
    »Okay, okay, okay. Keine Medikamente. Sie sind Arzt. Sie wissen am besten, was gut für Sie ist. Sie schaffen das. Ich bin da, falls Sie mich brauchen. Entspannen Sie sich. Ruhen Sie sich aus.« Cornelius wusste, dass er plapperte, aber seine Erleichterung kannte keine Grenzen.
    »Er ist wieder da, Cornelius«, jubilierte Kosang. »Sie haben ihn zurückgeholt.«
    »Falls das Gerät auch bei Vizianern funktioniert, dann ist er bloß geschwächt, aber außer Gefahr«, bemerkte Laini Singer.
    »Können Sie uns mitteilen, was passiert ist, Mr. Cornelius?«, erkundigte sich Hellerman. »Wie können wir helfen?«
    Cornelius ignorierte die anderen Stimmen. »Wenn Sie etwas brauchen, verlangen Sie danach. Ich werde dafür sorgen, dass Sie es bekommen.« Er hielt Pakcheon immer noch umschlungen.
    »Ihr Bart …«
    »Mein Bart?«
    »Er sticht.«
    »Als wir uns geküsst haben, hat Sie das nicht gestört.«
    »Manchmal muss man Opfer bringen.«
    »Pakcheon!«
    Leises Gelächter erklang. »Das sollte ein Scherz sein … Machen Sie sich keine Sorgen. Ich bin in Ordnung. Dank Ihnen.«
    »Lassen Sie das. Sie brauchen nicht den starken Mann zu markieren, um mich zu beruhigen. Sie sind erschöpft. Ich glaubte schon –«
    Pakcheon hörte ihm nicht zu. »Er … der Gefangene … ist tot … und hätte mich beinahe mitgerissen. Als er mich identifizierte, nahm er Gift. Die Schwarze Flamme …« Seine Stimme wurde immer leiser.
    »Was?«
    Aber Pakcheon antwortete nicht mehr. Seine Augen fielen zu, und gleichmäßiger Atem verriet, dass er fest schlief.
    Hatte er richtig gehört? Zögerlich löste Cornelius die Umarmung und bemerkte, dass Hellerman und Laini Singer die Liege mit versteinerten Mienen umstanden. Er nahm die verrutschte Brille ab, zog ein Taschentuch hervor und polierte die angelaufenen Gläser, um zu überspielen, wie verlegen, verwirrt und vor allem erleichtert er war.
    »Er wird schon wieder«, wisperte Laini Singer. »Aber was ist überhaupt passiert?«
    Cornelius warf einen letzten Blick auf Pakcheon und stand auf. »Kosang, bring Pakcheon bitte in seine Kabine. Falls er etwas braucht, kümmer dich darum. Ich komme nach, sobald ich kann.«
    Lautlos zog sich der Ableger mit seinem Herrn zurück.
    »Was ist geschehen, Mr. Cornelius?«, drängte Hellerman auf eine Antwort.
    »Das wüsste ich auch gern«, erwiderte Cornelius grimmig. »Was ist mit dem Gefangenen?« Er näherte sich ahnungsvoll der Arrestzelle und blieb am offenen Schott stehen.
    Der Mann lag verkrümmt auf der Liege. Cornelius hatte oft genug Tote gesehen, um auf den ersten Blick zu erkennen, dass der Unbekannte nicht mehr lebte. Offenbar hatte er sich ein schnell und schmerzlos wirkendes Gift verabreicht. Zwar hatte ihm jemand die Augen geschlossen, doch das überlegene Grinsen hatte sein Gesicht zu einer perfiden Maske erstarren lassen. Da Kosang nichts gefunden hatte, musste der Mann das Gift unauffällig an oder in seinem Körper getragen haben.
    Laini Singer bestätigte die unausgesprochenen Vermutungen. »Er hatte in einem Zahn eine Giftkapsel und zerbiss sie. Ich konnte das Mittel noch nicht analysieren. Es wirkte binnen weniger Sekunden, viel zu schnell, als dass wir dem Mann hätten helfen können. Ich frage mich nur, weshalb er damit bis jetzt gewartet hat. Er hätte auch an Bord

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