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Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund

Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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instinktiven Misstrauen.
     
    »Och, dies und das. Zum Beispiel die Waffensysteme – nein, wir sind kein Kriegsschiff, aber jeder Raumer dieser Größe hat was, um Asteroiden wegzuballern, wenn es sein muss. Der Schwerkraftgenerator. Und … äh … die Lebenserhaltung.«
     
    »Wäre es nicht ratsam, die unangetastet zu lassen?«
     
    »Jipp. Aber nicht besser, als einen Sturz in die Sonne zu vermeiden.«
     
    »Ah. Wohl wahr.«
     
    »Es ist nicht ganz so schlimm, wie es klingt«, beeilte sich Connar zu erklären. »Sauerstoff haben wir reichlich – bis wir das hier weggeatmet haben, wir paar Leute, würde das sehr lange dauern. Kritischer ist das mit der Temperatur, aber nun ja, auch da wird es dauern, bis das Schiff auskühlt. Entweder sind wir dann in der Nähe der Zivilisation, oder wir schließen das Lebenserhaltungssystem eben wieder an. Würde ich mit der Gravitation auch machen – ich sehe scheiße aus, wenn ich schwebe.«
     
    »Das heißt, man könnte die … ahm … Zündanlagen abbauen, zusammenschließen, den Reaktor starten und sie dann wieder auseinandernehmen und an alter Stelle einbauen? Und sie würden noch funktionieren?«
     
    »Hoffentlich ja. Ein bisschen was geht eigentlich immer. Sollte für uns reichen.«
     
    »Klingt das nicht alles etwas vage und, mit Verlaub, enorm gefährlich? Es ist ja nicht so, als ob man den Akku einer Taschenlampe tauscht!«, wagte Sir Albert einzuwenden, sich der Tatsache wohlbewusst, dass er wie ein Mann mit mangelndem Abenteurergeist wirken musste. Er war sich nicht sicher, ob er es begrüßte, dass gerade Herr Taler ihm zur Seite sprang.
     
    »Gefährlich? Das ist der schnellste Weg, sich umzubringen. Um so was zu machen, muss man Experte sein. Experte!« In einem ungewohnten Ausbruch von Emotionen reckte der Techniker die Hände nach oben, was Sir Albert fast mehr beunruhigte als die Worte des Mannes. »Gefährlich!«, schnaubte er noch einmal, und es blieb ungewiss, was das für die Innenseite seines Helmes bedeutete.
     
    Connar, Olva und Adana tauschten einen Blick, dann nickten sie.
     
    »Also los, packen wir’s.«
     
    Sie erhoben sich und verließen den Raum, beratschlagten bereits, was zu tun war. Mimke blieb noch einen Moment, schenkte den beiden Männern am Tisch ein entschuldigendes Lächeln.
     
    »Es ist nicht ganz fair – machen Sie sich keine Gedanken. Wenn so ein Plan gelingt, dann den dreien.«
     
    »Aber wie denn! Sie werden sich umbringen und uns dazu. Das ist etwas, womit sich kein normaler Mensch auskennt!«
     
    »Da stimme ich ihnen zu. Aber Connar, nun, er läuft nicht ganz unter normal. Haben Sie nicht mal zum Spaß in die Passagierlisten geschaut? Ich schon.«
     
    Sir Alberts Blick sagte ihr, dass er dergleichen nicht tun würde, also zuckte sie mit den Schultern.
     
    »Connar Montegue reist, wie Sie, in der ersten Klasse. Zahlt aber nichts dafür, weil das der Deal ist, den er mit jedem Schiff hat, das in seinen Werften gebaut wird. Er darf dann, sooft und solange er möchte, damit unterwegs sein. Gerüchten zufolge hat er gar keinen festen Wohnsitz mehr, sondern wechselt immer von einem Luxusliner zum nächsten, mit ein paar Zwischenstopps auf Planeten, die ihm gefallen.«
     
    »Erste Klasse?«, ächzte Sir Albert.
     
    Es war sicher nicht das Erstaunlichste an Mimkes Satz, aber es gelang ihm nicht, sich den Mann, der nur aus schlecht sitzender Kleidung, ungepflegtem Äußeren und verbalen Ausrutschern zu bestehen schien, im Rauchersalon vorzustellen.
     
    »Ja. Er hat Anteile an der Stern der Freude, wie auch an mindestens einem Dutzend weiteren Schiffen dieser Klasse. Er ist jetzt im Ruhestand, aber früher hat er sie nicht nur besessen, er hat sie auch mit entworfen und gebaut. Ein Selfmademan, wie man so schön sagt.«
     
    »Dann ist er Ingenieur?« Herr Taler horchte auf, anscheinend irgendwie beeindruckt.
     
    »Nein, ich glaube, das nicht. Ist das wichtig? Er kann es einfach. Zumindest besser als jeder andere von uns, ohne Sie beleidigen zu wollen, Herr Taler.«
     
    Der Raumanzug winkte ab.
     
    »Lebenserhaltung, ja? Dann werde ich denen mal besser zur Hand gehen.« Der Techniker erhob sich nahezu energetisch. All seine Bedenken schienen vergessen. Vermutlich war er einfach froh, etwas zu tun zu kriegen.
     
    Sir Albert sah ihm mit sehr gemischten Gefühlen nach. Nun, sollte ihnen hier alles um die Ohren fliegen, dann ging das vermutlich schneller, als von der Sonne geröstet zu werden. Allerdings löste der

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