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Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund

Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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tat ihm gut, mehr, als er gedacht hatte. Dies war nicht sein Club, die Gesellschaft sehr gemischt, und bedauerlich war, dass er nicht an dem Cognac teilhaben konnte, welchen die Frau namens Adana konsumierte, ohne betrunken zu werden. Nichtsdestoweniger, in dem gedämpften Licht spürte Sir Albert einen Frieden, der ihm sagte, dass seine Welt ein Stück bitter benötigte Normalität zurückgewonnen hatte.
     
    »Ich passe«, verkündete der Raumanzug neben ihm.
     
    »Ich erhöhe«, erwiderte Olva an seiner Zigarre vorbei.
     
    Doch, man konnte die nächsten Jahre schlechter verbringen.
     
    Sie waren beim vierten Spiel, und Sir Albert lag zwei in Führung, als sich, zum ersten Mal seit ihrem abrupten Aufbruch vorhin, die Frau mit dem Lesegerät wieder einfand – Geraldine, so hatte man sie ihm in ihrer Abwesenheit vorgestellt, oder auch Jerr.
     
    »Was, sagten Sie, ist genau der Grund, weswegen die Stern der Freude fluguntüchtig ist?«, begann sie übergangslos und löste sich zwei Konzentratpillen in einem Glas auf.
     
    »Wir hatten noch gar nichts gesagt«, begann Taler, der ohnehin schon wieder ein schlechtes Blatt zu haben schien. »Passwortblockierte Zentralsteuerung. Keine Funksendeanlage. Und der Zündreaktor ist abgesprengt.«
     
    Er wartete, ob es Nachfragen geben würde, doch Jerr nickt lediglich und nippte an der trüben, gelbbraunen Brühe, die noch sanft blubberte.
     
    »Das wird sich alles drei lösen lassen, nehme ich an.«
     
    »Ich dachte, Sie wollten nichts unternehmen und einfach weitertreiben?«, horchte Sir Albert verwundert auf.
     
    »Treiben, ja, das ist das Stichwort.« Jerr setzte sich und hatte ihrer aller Aufmerksamkeit. »Es machte mir Sorgen, dass wir aus dem Funkschatten getrieben sind. Das bedeutet, dass das Schiff noch mehr Momentum hat als gedacht. Demnach habe ich mit den aktuellen Daten ein paar Berechnungen angestellt. Wir bewegen uns langsam, aber unaufhaltsam.«
     
    »Das klingt irgendwie nicht gut, wie du das sagst. Worauf zu?«
     
    »Die Sonne dieses Systems.«
     
    Sie schwiegen entsetzt, dann warf Connar die Karten auf den Tisch.
     
    »Ach, verdammt! Immer wenn es gerade gemütlich wird! Wir viel Zeit haben wir noch?«
     
    »Wir werden unsere Geschwindigkeit erhöhen, wenn wir in das Schwerefeld der Sonne kommen, demnach ist das schwer zu sagen. Ich vermute aber, dass es nicht mehr als zwei Wochen sein dürften. Ich kann das genauer ausrechnen«, bot Jerr an und hob das Pad, aber Connar winkte ab.
     
    »Nee, lass mal, schon gut. Hättest du zwei Jahre gesagt, hätten wir uns noch eine Weile zurücklehnen können. Aber so …« Er seufzte und kratzte sich den reichlich ungepflegten Bart. Als würde sich der Juckreiz auf der Flucht befinden, furchte er dann noch durch sein Haar und landete schließlich an einer hartnäckigen Stelle im Nacken, während er auf den Tisch starrte. »Drei Probleme, ja?«, fragte er dann nach.
     
    »Und alle drei ziemlich unlösbar«, ermutigte Herr Taler. »Ohne das Passwort können wir gar nichts machen, und mit dem falschen bringen wir uns selber um. Dann der Zündreaktor – unmöglich …«
     
    »Wenn wir entsprechende Spezialisten an Bord hätten, wenn wir einen Notruf absetzen könnten … Vielleicht gelingt es uns, die Sendeanlage zu reparieren, irgendwie?« Sir Albert hob in einer zugegebenermaßen kraftlosen Geste die Hände.
     
    Alle starrten ihn an, und er spürte, wie ihm das Herz sank. Natürlich, was redete er da?! Die Sendeanlage zu reparieren war ein kompliziertes Unterfangen, und wenn nicht einmal die infizierten Techniker es geschafft hatten, dann …
     
    »Eins nach dem anderen«, beruhigte ihn Jerr und nickte Mimke zu, die die Karten neu zu mischen begann. »Wir fangen erst morgen an.«
     
    »Anfangen? Aber wir sind nur Passagiere!«
     
    Wieder das Starren, dann grinste Connar, und die anderen fielen ein, ein Aufblitzen weißer Zähne, die alle zu gleichmäßig schienen, um echt zu sein.
     
    »Nur?«, wiederholte Olva, gelassen erheitert. »Das schauen wir dann mal. Sir Albert, Sie sind dran mit Geben.«
     
    Und er tat, verwirrt, wie ihm geheißen war.
     

     
    Lovis3 stemmte sich hoch und konnte so durch die Sichtscheibe blicken. Der große Raum dahinter war einmal die Trainingshalle gewesen, mit allen angrenzenden kleineren Übungsräumen, den Umkleiden und Duschen. Jetzt war es ein Lager – es gab kein passenderes Wort dafür.
     
    Sie wartete eine Weile, bis sie zwischen den dort langsam umhergehenden

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