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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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getötet und Sally McLennane wieder zur Direktorin berufen worden war. Es gab sicher noch genug Feinde des Raumcorps, die im Dunkeln lauerten!
    Dem Wärter wurde klar, dass er diese blaue Masse so schnell wie möglich entfernen musste.
    In diesem Augenblick war Harriman nicht glücklich über die Tatsache, dass sein Shuttle nur Normalfunk besaß. Andererseits, so überlegte er sich... würde der Pudding nicht auch sein Schiff befallen, wie er die Hyperfunkantennen der Station befallen hatte? Nicht auszudenken!
    Doch was war jetzt zu tun?
    Harrimans Optionen waren wenige. Der Shuttle hatte keine Außenwerkzeuge. Wollte er die Masse von zumindest einer Antenne entfernen, um einen Hilferuf entsenden zu können, musste er in den Raumanzug steigen und die Notfallwerkzeuge zur Hand nehmen. Das stellte ihn vor ein ernsthaftes Problem: Ließen ihn die Sterne kalt, betrachtete er den Raumflug mit Missmut, so war das Herumschweben im All in einem Raumanzug für Harriman so ziemlich das entsetzlichste, was er sich vorstellen konnte. Da er über keine ausgeprägte Fantasie verfügte, reichte es mithin.
    Glücklicherweise war er auch nicht sehr emotional eingestellt. Sobald er den Entschluss gefasst hatte, dass es an der Zeit war, das Problem persönlich anzugehen, und die Alternativen nur aus Abwarten und Zusehen bestanden, vermochte Harriman seine Zweifel und Ängste zu kontrollieren. »Ich rege mich nicht über Dinge auf, die ich ohnehin nicht ändern kann«, war immer einer seiner stoisch wirkenden Leitsprüche gewesen. Eine Einstellung, die ihm beim Auswahlverfahren für den einsamen Job eines Stationswärters sehr geholfen hatte.
    Aus gutem Grund, wie sich jetzt herausstellte.
    In kurzer Zeit hatte Harriman den Shuttle in den Hangar zurückgesteuert, sich den Raumanzug übergestreift, mit dem vorhandenen Notfallwerkzeug bewaffnet und einen kleinen Raketenschlitten vorbereitet, der ihn und sein Material zu einer der Hyperfunkantennen bringen sollte. Das kurz aufwallende Gefühl von Panik und Übelkeit, das er empfand, als er mit dem Schlitten in die Leere glitt, überwand er, indem er seinen Blick fest und unbeirrt auf den nächsten Pylon mit der Antenne richtete. Mit kleinen Feuerstößen aus dem Raketenschlitten glitt Harriman auf sein Ziel zu, und mit jedem Meter, den er bedacht zurücklegte, beruhigte sich sein Herzschlag mehr. Seine stoische Gelassenheit übernahm wieder die Körperfunktionen. Harrimans Blick schärfte sich.
    Der blaue Klecks entpuppte sich von nahem als eine breiig wirkende Masse mit poröser Oberfläche, die sich an der Oberfläche der Antenne festgesaugt hatte. Die Vermutung, sie würde Blasen schlagen, entpuppte sich als optische Täuschung. Die Masse lag regungslos und wie verwachsen auf dem Material der Antenne. Nichts rührte sich.
    Harriman stoppte den Raketenschlitten und besah sich die Sache näher. Mit einem scharfen Schneidewerkzeug versuchte er, einen Schnitt an der Masse anzubringen. Die vibrierende Klinge aus Industriediamant glitt wirkungslos an der blauen Schicht ab. Harriman ließ das Werkzeug sinken. Er konnte nicht einmal eine Spur an der Masse erkennen.
    »Also schärfere Geschütze!«, murmelte er vor sich hin. Der Laserbrenner sollte doch Wirkung zeigen! Mit einem einfachen Handgriff hatte er das kleine Gerät angesetzt. Der kaum sichtbare, hoch gebündelte Laserstrahl stach aus der Mündung und fuhr in die Masse hinein. Harriman grinste triumphierend. Vorsichtig bewegte er den Brenner durch die Schicht.
    Es passierte gar nichts.
    Dort, wo der Brenner ein nadelfeines Loch in die Masse gebrannt hatte, schloss sie sich sofort wieder, sobald Harriman den Strahl weiterbewegte.
    Das durfte doch nicht wahr sein!
    Harriman hielt einen Augenblick inne. Langsam stieg ein Verdacht in ihm auf. Ja, er hatte doch irgendwann einmal etwas gelesen... frei im Weltall hängend schloss er die Augen und versuchte, sich an fragmentarische Erinnerungen zu klammern, die plötzlich in ihm hochgekommen waren. Er dachte zurück an seine Ausbildung zum Stationswärter... vor allem an den technisch-praktischen Teil. Er war nie besonders begabt dafür gewesen, hatte aber unendliches Wissen in seinem Kurzzeitgedächtnis ansammeln können, mit dem er die Prüfer beeindruckt hatte.
    Es vergingen einige Minuten, dann öffnete Harriman die Augen wieder und presste die Lippen aufeinander.
    »Computer!«, stieß er hervor.
    »Ich höre«, antwortete der Stationscomputer auf der Audiofrequenz. Zumindest der

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