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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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Fenster, den Blick nach oben. Dann spähte er durch eine Art Visier und drückte ab. Ein dünner Faden schoss aus der vorderen Öffnung und jagte durch die nächtliche Dunkelheit dem Himmel entgegen. Alle verharrten einige Sekunden, dann griff der Mann nach dem Faden,   zog daran und nickte den anderen zu. Mit einem raschen Griff klinkte er eine Halterung an seinem Handgelenk an das im Dunkel verschwindende Seil – und schwang sich durch das Loch hinaus. Chrylens konnte einen Aufschrei nicht unterdrücken, doch der lächerlich dünne Faden hielt den schweren Körper. Ein Druck auf einen Knopf am Handgelenk und der Schwarzgekleidete verschwand mit einer beachtlichen Geschwindigkeit in die Höhe. Der nächste drängte gleich nach und mit wachsendem Entsetzen begriff Chrylens, was gleich von ihr erwartet würde.
    »Das ... das kann ich nicht!«, stotterte sie, während Saja schon einen der Spezialhandschuhe überstreifte.
    »Das müssen Sie auch nicht. Sie werden mit mir zusammen rausgehen, auf meinem Rücken.«
    »Nein! Ich meine – die Höhe! Ich ... will das nicht!«
    Saja hielt inne und musterte Chrylens mit einem kurzen, harten Blick. »Sie sehen aber auch nicht so aus, als wollten Sie hier auf ihren Mann warten. Aber sie haben die Wahl. Eine Minute ein freier Vogel ... oder bis ans Ende Ihrer Tage im Käfig. Kommen Sie aus einer sehr langlebigen Familie?«
    Chrylens schluckt schwer und ihre Hände bewegten sich ziellos. Wie leicht es wäre, diese selbstherrliche Frau vor ihr zu hassen, dafür dass sie ihr nicht gesagt hatte, wohin es ging, dass sie keine Angst zu kennen schien und genau die Worte fand, gegen die sie nichts sagen konnte. Verbittert begriff Chrylens, dass sie nur ein Teil ihres Auftrages war – vermutlich würde es eben nur Geld geben, wenn sie es schafften, die Zielperson hier rauszubringen – ganz egal, wie das passierte. Würden sie sie niederschlagen oder betäuben, wenn sie nicht mehr kooperierte? Seltsamerweise war es dieser ernüchternde Gedanke, der sie eine Art von kaltem Mut finden ließ.
    »Also gut«, sagte sie so weit von oben herab, wie sie konnte. »Was soll ich tun?«
    Etwas blitzte in Sajas Augen auf, aber es war zu kurz um erkennen zu können, ob es sich um ein Lachen handelte. Sie reichte ihr einen schmalen Brustgurt.
    »Legen Sie das an und haken sie sich dann hinten bei mir ein – da ist ein Karabiner unter dem Flitterzeug, sehen Sie? Gut. Und jetzt rate ich Ihnen, einfach die Augen zu schließen und mich machen zu lassen.«
    So schmal und zierlich die Gestalt Sajas auch auf den ersten Blick wirken mochte, unter dem dünnen Material des Glitterstoffes konnte Chrylens einen extrem durchtrainierten Körper fühlen. Scheinbar ohne größere Schwierigkeiten stemmte sich die Frau zu dem Loch in der Scheibe hoch, hakte sich in den Faden ein und nickte noch einmal nach hinten.
    »Halten Sie sich fest!«, hörte Chrylens ihre Stimme über den Wind hinweg, dann gab es einen plötzlichen Ruck und unter ihren Füßen war nichts mehr, viel zu weit gar nichts bis hinunter zu den blinkenden Lichtern der Fahrzeuge. Chrylens schrie nicht, sie klammerte sich fest und schwieg verbissen. Vor sich sah sie, wie Saja mit dem zweiten Handschuh verhinderte, dass ihr Körper mit dem feinen Draht in Berührung kam – die Schultern der Frau fühlten sich an wie Metall, so stark spannte sie die Muskeln an, um sie beide zu halten. Dann, nach einer scheinbar endlosen Zeit, wurden sie langsamer und starke Hände griffen nach ihnen und hoben sie über den Rand des Daches. Willenlos ließ Chrylens sich von Saja lösen und zur Seite setzen, ihr war mit einem Mal schrecklich übel. Keiner kümmerte sich um sie und nur am Rande bekam sie mit, dass die beiden anderen Schwarzgekleideten nach ihnen hochkamen. Erst als sich Saja mit einem Fluch zu dem letzten hinunter beugte, blickte sie wieder auf. Ein Bein des ... Mannes? ... war blutig aufgerissen, der Anzug darüber zerfetzt.
    »Die Sicherheitsleute kamen im letzten Moment«, hörte sie den Verletzten gepresst berichten. »Aber der Schuss war schlecht gezielt.«
    »Gut genug auf jeden Fall«, erwiderte Saja und drückte dem Mann etwas an das Fleisch nahe der Wunde. Der Atem des Anderen wurde ruhiger, als er sich unter dem Schmerzblocker entspannte.
    »Der Schwarze Schwan nähert sich«, warf der massige Mann ein, der zuerst auf das Dach gekommen war.
    »Gut.«
    Zu zweit stemmten sie den Verletzten hoch und halfen ihm auf, während Saja zu Chrylens

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