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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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kam.
    »Alles okay?«
    Sie nickte stumm und nahm die Haube ab. Dann folgte sie Sajas Blick nach oben in den verhangenen Wolkenhimmel. Gerade als sie die stille Minute nutzen wollte, um eine der vielen Fragen zu stellen, die ihr noch auf der Seele brannten, flammte hinter ihnen plötzlich ein grelles Licht auf.
    Geschmeidig fuhr Saja herum, ebenso die drei verbliebenen Leute ihres Trupps, die sich vor den Verletzten stellten.
    Und dort stand, das Gesicht eine Maske aus kalter Wut, Joschua, schräg hinter sich zehn seiner eigenen Leuten. Er war gar nicht erst auf der Appartementebene ausgestiegen, sondern gleich mit dem Turbolift hier heraufgekommen. Die Waffen, die auf sie zielten, stellten eine deutliche Aufforderung dar.
    »Brechen Sie die Entführung meiner Frau augenblicklich ab«, rief er ihnen zu. »Ich habe die Luftraumüberwachung alarmiert. Sie kommen hier nicht weg.«
    ‚Er lügt!‘, dachte Chrylens verzweifelt und wandte sich an Saja, doch die Frau antwortete bereits.
    »Sehr unwahrscheinlich, Mr. Sisstar. Das gäbe mehr Aufsehen, als sie sich leisen möchten.«
    »Es geht hier nicht um Aufsehen! Ich werde Sie auch ohne Hilfe von außen aufhalten können«, er deutete mit einer kleinen Handbewegung hinter sich. »Lassen sie meine Frau frei!«
    Chrylens starrte auf die schwarzen Mündungen und stellte sich vor, wie Joschua den Befehl zum Schießen geben würde. Seine Männer waren gut darin. Vielleicht würden sie sogar nur die Schwarzgekleideten und Saja töten und sie selber unversehrt lassen. Vielleicht würde sie aber auch – ganz zufällig – eine Kugel treffen, ein bedauerlicher Unfall, der Joschua zum glücklichen Witwer machte. Vielleicht sollte sie sich auch freiwillig in einen Feuerstoß werfen, wenn es dazu kam. Sie hatte in den letzten Minuten zum ersten Mal seit Jahren gespürt, dass sie einmal Flügel hatte. Sie konnte jetzt nicht einfach in diesen Käfig zurück...
    Saja schien ihre Gedanken zu lesen und wandte sich zu ihr um, ignorierte Joschuas Drohungen völlig. Ihre Stimme war nicht laut, aber sicherlich hörte Joschua die Worte trotzdem.
    »Chrylens, es liegt an Ihnen. Wollen Sie zurück?«  
    Gefasst schüttelte Chrylens den Kopf. »Nein«, antwortete sie. »Auf keinen Fall.«
    Auch auf die Entfernung konnte sie sehen, wie in Joschuas Gesicht die Schatten siegten. Wenn es einen Rest von Freundlichkeit gegeben hätte, der ihn ihr gegenüber milde und gnädig gestimmt hatte, dann war er in diesem Moment gestorben. Fast beiläufig gab er seinen Männern ein Zeichen, den Blick fest auf Chrylens gerichtet, als könnte er sie allein durch seinen Zorn erschießen. Die Sicherheitsleute hoben ihre Waffen, Sajas Schwarzgekleidete taten es ihnen gleich ... und Chrylens starrte Joschua reglos in die Augen, bemerkte nicht einmal, wie sich Saja vor sie stellte.
    Dann vernahm sie mit einem Mal ein seltsames Geräusch wie von einem entfernten Gleiter nur ... gedämpfter. Und noch ehe sie begriff, von wo es kam, schoss plötzlich dich neben ihnen ein großer, schwarzer Schatten über den Rand des Daches, erhob sich wie ein drohender Rochen und schwenkte dann kurz zur Seite, um neben ihnen tiefer zu gehen. Etwas ruckte auf der Rundung des Gleiters – eine kleine Kanone richtete sich auf Joschuas Männer.
    Sie verharrten mitten in der Bewegung, noch ehe sich der erste Schuss gelöst hatte.
    Eine Luke öffnete sich im Gleiter, rotes Licht glomm aus dem dunklen Umriss, und darin war die Silhouette einer Frau in einem der mittlerweile vertrauten Kampfanzüge, die ihnen winkte. In der anderen Hand trug sie eine schwere Waffe.
    »Der Schwarze Schwan – keine Sekunde zu früh«, knurrte Saja. »Los, steigen sie ein!«
    Chrylens zögerte, doch angesichts der erheblich zerstörerischeren Feuerkraft des Gleiters wagten Joschuas Männer nicht mehr, sich zu rühren. Es wäre auch nicht im Interesse ihres Mannes, dachte Chrylens bitter. Ein kleines Feuergefecht hätte er erklären können, vor allem, wenn die Gegenseite tot war und nicht mehr reden konnte. Aber eine ... Schlacht, die den XXL-Tower das Dach kosten könnte, sicherlich nicht.
    Sie beobachtete, wie die Schwarzgekleideten den Verletzten in den Gleiter hoben, dann wandte auch sie sich um und ging auf das rotleuchtende Rechteck zu. Über das Dröhnen der Maschine hinweg hörte sie Joschua ihren Namen rufen, wütend, fordernd, vielleicht sogar ein wenig verzweifelt? Sie ignorierte ihn und ließ sich in den Gleiter helfen. Sie wusste, wenn sie sich

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