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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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Gesicht wirkte voller, runder als es bei M’us-ianern üblich war. Ter-Nyuin schien verärgert zu sein, wild gestikulierend redete er auf einen Bühnentechniker ein, der ihn nur verständnislos anblickte.
    Ihre beiden Kollegen saßen an ihrem Stammplatz am Rand der kleinen Bühne. Mindi schlängelte sich gerade zwischen den diversen Lebensformen, ein Tablett mit verschieden geformten und gefüllten Behältnissen über ihrem Kopf balancierend, hindurch und servierte Getränke. Als sie Mona erblickte, lächelte sie und winkte ihr kurz zu. Mona erwiderte den Gruß und begab sich zu ihren Kollegen an den Tisch.
    Jacques hatte sie entdeckt und erwartete sie mit einem breiten Grinsen. »Na, hat der Alte dich wieder Überstunden machen lassen? Du hättest ihn mitbringen sollen! Der arme alte Mann begibt sich ja nie unter die Leute und ist immer so furchtbar alleine.«
    Mona begrüßte die beiden Männer mit einem Küsschen auf die Wangen und setzte sich ihnen gegenüber auf den einzigen noch freien Stuhl an dem Tisch.
    »Du weißt genau, dass er weder das eine, noch das andere tut und ich freiwillig geblieben bin«, antwortete sie dann. »Wood hat mir sogar Zwangsurlaub verordnet, weil ich bereits zu viele Überstunden angesammelt hätte. Aber lasst uns nicht mehr von der Arbeit reden. Wann soll denn die Vorstellung beginnen? Mindi hat so von Ter-Nyuin geschwärmt, das wollte ich mir nicht entgehen lassen.«
    Joorgen nickte, »Wir haben fast alle seine Auftritte der letzten Tag erlebt, und er ist wirklich sehr gut. Ich weiß auch nicht, warum er noch nicht angefangen hat. Es scheint Probleme mit diesem Synthesizer zu geben...«
    »Und ihr habt ihm nicht eure Hilfe angeboten?«
    Mona lachte, als sie die empörten Blicke des Pärchens auffing. Die beiden waren strikte Verfechter der Meinung, dass ein Cybernaut sich nie selbst mit der profanen Hardware abzugeben hatte. Ein Nachteil der Spezialistenausbildung, wie Mona fand. Sie selbst hatte sich nie damit zufrieden gegeben, nur ihren Geist in die Computer zu schicken. Sie wollte wissen, wo hinein sie sich versetzte, und sich ausführlich auch mit Aufbau und Herstellung der Rechner beschäftigt.
    Der M’us-ianer auf der Bühne machte einen hilflosen Eindruck. Der Techniker war verschwunden, und Ter-Nyuin schien nicht zu wissen, was er jetzt anfangen sollte.
    Gerade als Mona sich erhob, um ihre Hilfe anzubieten, kam Mindi an ihren Tisch und stellte ein hohes schlankes Glas an Monas Platz.
    »Das Übliche?«
    »Aber natürlich, meine Liebe!«
    Die beiden Frauen fielen sich in die Arme, und der Begrüßungskuss war keineswegs als nur schwesterlich zu bezeichnen. Als sie sich wieder voneinander lösten, ertönten hier und da leise Pfiffe und Applaus in der Bar.
    Die beiden grinsten sich an, und Mona konnte wieder einmal die silbern glänzenden absolut ebenmäßigen Zähne ihrer Freundin bewundern.
    Sie waren im selben Alter, und vom Äußerlichen her hätten sie tatsächlich Schwestern sein können. Nur die Eigenheiten der Aniaderin, das silberne Haar, die Zähne, Augen und Nägel in der gleichen Farbe, unterschieden sie von einander.
    »Könntest du unserem Künstler behilflich sein? Ich weiß, du hast eigentlich frei, aber unser Techniker sieht sich nicht imstande dem armen Mann da oben zu helfen. Dieses Instrument scheint eine Eigenkonstruktion zu sein und entspricht wohl nicht ganz den Standards.«
    »Bekomme ich denn eine Belohnung?«, fragte Mona grinsend.
    »Eine Stunde nachdem der Auftritt vorbei ist, habe ich frei. Genügt das?«
    Die silbernen Augen Mindis glitzerten schelmisch, als Mona lächelte und mit einem katzenartigen Satz auf die Bühne sprang.
    Ter-Nyuin wich überrascht zurück, als auf einmal die hübsche junge Frau vor ihm auftauchte.
    »Keine Sorge, ich will Ihnen nur helfen!«, beruhigte Mona den M’us-ianer. Sie hatte keine Ahnung, ob diese Humanoiden, die im Ultraschallbereich kommunizierten, die normale Lautsprache überhaupt verstehen konnten, aber Ter-Nyuin nickte und hob ein kleines Gerät an seinen schmalen Mund.
    Lippenbewegungen konnte Mona nicht erkennen, aber aus dem Translator, etwas in der Art schien die Apparatur zu sein, erklang plötzlich eine mechanisch klingende Stimme. »Musikübersetzer hat Spannungsabfall. Schaltung nur überbrückt, jetzt hinfällig. Können Sie helfen?«
    Mona verzog den Mund, als sie die abgehackten Sätze hörte; verdiente man als Musiker so wenig, dass man sich nicht einmal einen ordentlichen Übersetzer leisten

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