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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 001 - Legale Fracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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konnte?
    Ter-Nyuin zuckte entschuldigend mit den Schultern und führte Mona zu dem Synthesizer. Eine kleine Klappe an dem Gerät stand offen und enthüllte ein Gewirr an Drähten über einer Gruppe von einfachen Platinen.
    Die Ingenieurin benötigte kein Interface, um den Fehler zu erkennen. Wie ein dunkler Fleck auf einer ansonsten makellosen weißen Weste strahlte ihr die Unregelmäßigkeit entgegen. Mit Hilfe der vom Techniker zurückgelassenen Werkzeuge und tatkräftiger Unterstützung von Ter-Nyuin schaffte sie es nach einigen Minuten, die schadhafte Schaltung zumindest provisorisch zu reparieren.
    »Das hält aber nicht ewig! Sie sollten den Konstrukteur aufsuchen oder, wenn Sie einen Fertigungsplan dieses, wie nannte Ihr Translator das, Musikübersetzers haben, könnte auch ich versuchen, ihn wieder dauerhaft zum Laufen zu bringen.«
    Der M’us-ianer blickte Mona dankbar an und sprach kurz in seinen Translator. »Sehen nach Musik?«
    Mona nickte und ging zu ihrem Tisch und ihren Kollegen zurück. Gerade als sie von der Bühne heruntersprang, erfüllte eine leise, perfekt modulierte Stimme die Bar, die sofort sämtliche Gespräche zum Verstummen brachte: »Dank der Hilfe unserer wunderschönen Helferin ist es mir nun möglich, Ihnen zum Abschluss meines Aufenthalts auf Vortex Outpost den Opus ‚Uratur aduratur amore et desiderio‘ vorzutragen. Doch zuvor einen herzlichen Applaus für die hilfreiche Dame in Schwarz!«
    Mona hatte sich überrascht wieder der Bühne zugewandt und sah, wie Ter-Nyuin in ein einfaches Mikrofon sprach, das allerdings mit dem Synthesizer verbunden war.
    In den Applaus der Barbesucher hinein hörte sie, »Zugegeben, für einen einfachen Übersetzer etwas unhandlich, aber der funktioniert jetzt wenigstens.«
    Der M’us-ianer verbeugte sich in ihre Richtung und Mona nickte ihm zu, bevor sie endgültig zurück an ihren Platz ging.
    Was folgte, waren zwei vollkommene Stunden, in denen nicht nur Mona in eine andere Welt, eine Welt der Musik, der Liebe und der Freude entführt wurde. Ter-Nyuin verstand es meisterhaft, seiner normalerweise unhörbaren Stimme mittels des Synthesizers Wärme und Fülle zu verleihen, ohne sie künstlich oder verzerrt klingen zu lassen. Der Erbauer dieses Musikübersetzers musste wirklich ein Meister seines Faches sein.
    Das Konzert wurde perfekt dadurch, dass Mindi sich zu Mona gesellen konnte. Während der Aufführung hatte keiner der Gäste das Bedürfnis nach etwas anderem als der Musik, und als Ter-Nyuin nach zwei Stunden erstklassigen Gesangs einige Sekunden Stille folgen ließ und dann mit einer Verbeugung zu verstehen gab, dass er seine Aufgabe erfüllt hatte, zollte ihm der laute und euphorische Applaus den Respekt, der ihm gebührte.
    Ein Großteil der Gäste verließ bereits kurz nach dem Ende des Konzerts das »Chatwin«, und auch Joorgen und Jacques zogen sich in ihre gemeinsame Unterkunft zurück.
    Mona genoss mit Mindi, deren Ablösung bereits früher eingetroffen war und den geringen Arbeitsaufwand leicht alleine bewältigen konnte, das Zusammensein, und gemeinsam schwelgten sie in der Erinnerung an die Musik.
    Gerade als die beiden beschlossen hatten, auch zu verschwinden, tauchte Ter-Nyuin an ihrem Tisch auf.
    »Sie wollten doch nicht schon gehen? Immerhin haben Sie mir versprochen, dass wir uns nach meiner Vorstellung noch sehen würden!«
    »Wie es aussieht, haben Sie sich in der Zwischenzeit einen besseren Übersetzer besorgt? Ah! Warten Sie, es ist eine Funkverbindung zu dem Synthesizer, richtig?«
    Der M’us-ianer nickte. »So ist es. Aber Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet. Würden Sie, beide natürlich, mir die Ehre geben, mir an meinem letzten Abend an Bord meines kleinen Raumers Gesellschaft zu leisten?«
    Die beiden Frauen wechselten nur einen kurzen Blick, bevor sie ihre Zustimmung gaben.
    Der kleine Raumer war eine Privatyacht von gut 50 Metern Länge, dessen Ausstattung es mit jeder First-Class-Unterkunft aufnehmen konnte. In dem mit weichen Teppichen ausgelegten Salon der Yacht erwartete die Drei ein Buffet, das keine Wünsche offen ließ. »Skizar Quaba«, das wahrscheinlich beste Restaurant auf Vortex Outpost, hatte einen Ruf zu verteidigen und stellte diesen mit den gelieferten Speisen und Getränken eindrucksvoll unter Beweis.
    Ter-Nyuin enthüllte später am Abend eine weitere, für Mona und Mindi noch weitaus befriedigendere Überraschung: M’us-ianer waren nicht nur auf dem Gebiet der Musik Großmeister ihres

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