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Return Man: Roman (German Edition)

Return Man: Roman (German Edition)

Titel: Return Man: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.M. Zito
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den sich nähernden Leichen direkt vor die Füße. Die Toten waren nur noch fünf Schritte entfernt und glaubten, die Beute schon sicher zu haben.
    Nein!
    Die Erkenntnis, dass er Wu gleich würde sterben sehen, nachdem der ihm vor Kurzem das Leben gerettet hatte, traf Marco wie Sporen, die einem lahmen Gaul in die Flanken gerammt wurden. Er verspürte einen glühend heißen Adrenalinstoß. Du hast lang genug untätig zugeschaut. Tu etwas!
    Er holte tief Luft und zerrte heftig an der Kette, mit der er an das Quad gefesselt war; sie straffte sich, und die Handschellen schnitten ihn schmerzhaft in die Gelenke. Es war völlig ausgeschlossen, die Hände freizubekommen– es sei denn, er würde jeden verdammten Handknochen zertrümmern. Scheiße! Er setzte sich mühsam auf, die Arme über dem Kopf verdreht, um besser sehen zu können…
    …gerade noch rechtzeitig, um mitzubekommen, dass Wu wie von einer Feder geschnellt aufsprang und der Vokuhila- Leiche auswich, die zu einem Schlag gegen ihn ausholte. Die Horde der Toten rückte in einer Phalanx von der Bartür bis zum Highway vor. Und es kamen noch mehr. Wu sah sie nun alle– fünfzig hungrige, verweste Betrunkene, die ausschwärmten, während der feindliche Soldat ihn schon wieder frontal angriff.
    Er ist erledigt, erkannte Marco plötzlich mit schrecklicher Gewissheit. Doch während Wus Augen sich noch erstaunt weiteten, war sein Körper schon in Aktion– mit einem Tritt rückwärts traf er die kahlköpfige Leiche voll gegen die Brust, sodass sie sich auf ihren knochigen Arsch setzte, und dann trat Wu blitzschnell mit dem anderen Fuß zu, sodass beide Bewegungen zu einer einzigen verschmolzen, und traf den angreifenden Soldaten direkt unterm Kinn. Der Mann taumelte zurück, stieß einen feuchten, gurgelnden Laut aus und fasste sich an die Kehle.
    Marco hätte fast erleichtert gelacht. Heilige Scheiße, Wu. Dem hast du’s aber gegeben.
    Der bärtige Soldat spuckte Blut und Rotz auf den Highway, hob das Messer und ging in Kampfstellung– den Arm angewinkelt und das Messer nach vorn gerichtet. Inzwischen waren andere Leichen vom Parkplatz hinter ihnen zur Straße vorgerückt und hatten die kämpfenden Männer zwischen zwei Fronten eingeschlossen. Der Soldat leckte sich die Lippen und grinste; Blut quoll aus der verwundeten Hand, als er die Fingerstummel krümmte und Wu damit zum Angriff einlud.
    Die Botschaft war klar. Bringen wir es zu Ende.
    Im ersten Moment wirkte Wu zu müde, um noch weiterzukämpfen. Erschöpft. Seine Schulter sah furchtbar aus; sie schillerte türkis und war mit Blut verkrustet. Es war auch noch Schmutz in die Wunde geraten. Der Brustkorb hob und senkte sich im Wechsel der mühsamen Atemzüge. Er schwankte, als ob die Fußknöchel jeden Moment einknicken würden. Das sichelförmige Messer baumelte in der Hand, als wäre es ihm plötzlich eine zu schwere Last geworden.
    Und dann stieß Wu zu Marcos Erstaunen ein Brüllen aus– einen gellenden Kriegsschrei– und griff an.
    Und was dann geschah, war der reine Wahnsinn.
    Wu und der Soldat prallten zusammen und explodierten förmlich, und die Leichen liefen auf dem Highway Amok– es war ein Chaos aus Zombies und zwei kämpfenden Menschen in der Mitte.
    Marco konnte nicht glauben, was er da sah– konnte nicht atmen, konnte nicht einmal blinzeln. Mein Gott …
    Der bärtige Mann schlug mit der Schnelligkeit eines Skorpions zu. Seine Messerklinge fegte nur ein paar Zentimeter über Wus Kopf hinweg, dann wurde er von hinten von einer Leiche mit einem Pferdeschwanz angegriffen. Der Soldat wirbelte herum, stieß der Leiche das Messer ins Ohr und zog es mit einem leisen schmatzenden Geräusch wieder heraus…
    …während Wu sich duckte und einer dürren Biker-Leiche, die mit einer Bandana und einer mit Nieten beschlagenen Lederweste bekleidet war, einen Fersenkick gegen das Bein versetzte. Die Kniescheibe der Leiche wurde abgerissen und fiel in einer klebrigen Pfütze auf den Asphalt. Schon bevor die Leiche zu Boden ging, war Wu schon wieder auf den Beinen und hielt sich schützend das Messer vors Gesicht, um die Klinge seines Gegners zu blocken, die mit einem schrillen Quietschen daran abglitt…
    …und dann packten die zwei toten Männer mit den Baseballkappen den bärtigen Soldaten an den Armen. Der Soldat riss die Ellbogen wie Schmiedehämmer zurück, zertrümmerte die weichen Nasenbeine der Toten und hinterließ tiefe Einschläge in ihren Gesichtern, und seine Arme schnellten wieder vorwärts

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