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Return Man: Roman (German Edition)

Return Man: Roman (German Edition)

Titel: Return Man: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.M. Zito
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Versteckspiel aufgefordert wurden, wieder zum Vorschein zu kommen. Kommt alle wieder raus, wo auch immer ihr seid.
    Konzentration, befahl Marco sich. Bau jetzt keinen beschissenen Unfall.
    » Sie haben die Autos erreicht«, rief Wu über den Motorenlärm hinweg. » Die Reiter.«
    » Danke für das Update– das motiviert mich richtig.«
    Ein stämmiger Trucker ging um das Führerhaus seines Lkw herum, und Marco beschleunigte in der Befürchtung, der große Mann würde ihnen den Weg versperren. Das Quad schlüpfte in letzter Sekunde durch die Lücke und riss der Leiche den Fuß ab, als sie in den Weg der rotierenden Räder geriet. Ein Schwall schwarzen Bluts spritzte auf die Haube des Quads. Marco spie aus und wischte sich das Gesicht mit dem Unterarm ab.
    Er wollte diesen Dreck auf keinen Fall in den Mund bekommen.
    Aus der Ferne untermalten knallende Geräusche das Brüllen des Quads. Sie wurden zwischen den Steilhängen hin und her geworfen, und erst als der Außenspiegel einer grauen Limousine direkt neben ihm zersplitterte, begriff Marco, dass die Reiter auf sie schossen. » Scheiße!«, schrie er und duckte sich auf dem Sitz. » Sie schießen auf uns!«
    » Die schießen auf mich«, rief Wu verärgert zurück. » Sie wollen sie lebend.«
    » Hey, geben Sie mir jetzt nicht die Schuld… Scheiße!« Marco richtete den Blick nach vorn und trat voll auf die Bremse.
    Wu stieß fluchend gegen seinen Rücken. » Was ist denn jetzt wieder los?«
    » Sackgasse«, sagte Marco.
    Etwa drei Meter vor ihnen war ein prähistorisch anmutender Cadillac seitlich gegen die Leitplanke geprallt, die Heckflossen waren eingeknickt, ein schwarzer Lexus hatte sich in den Wagen gebohrt, und dahinter waren fünf oder sechs weitere Fahrzeuge aufgefahren. Als Leichen auf dem Highway ausgeschwärmt waren, hatten die Fahrer in Panik aufs Gas getreten und waren umso schneller gestorben.
    Und nun blockierten die Wracks auch noch diese Fahrspur.
    Marco sah sich hektisch um und suchte nach einer Ausweichmöglichkeit. Doch die gab es nicht. Auf dem ganzen Highway standen die Autos Stoßstange an Stoßstange; so dicht, dass das Quad sich nicht an ihnen vorbeiquetschen konnte.
    Die einzig mögliche Richtung war… zurück.
    Verdammte Scheiße.
    Zweihundert Meter hinter ihnen waren die Reiter nun auch auf die Pannenspur abgebogen und fuhren am Geisterstau vorbei. Mit den grünen Helmen und den Motorradbrillen sahen sie aus wie monströse Insekten– ein ganzer Killerschwarm. Sie rasten an Leichen vorbei, die auf der Überholspur herumtobten; die Toten wurden durch die endlose Barriere der Autos zwar aufgehalten, aber es gelang ihnen dennoch, sie zu überwinden: Sie krochen unter den Autos hindurch und stiegen über sie hinweg. Es waren weitaus mehr Leichen, als Marco sich vorgestellt hatte.
    Mein Gott, er war direkt an ihnen vorbeigefahren und hatte sie alle aufgeweckt.
    » So viele können wir nicht bekämpfen«, sagte er mit düsterer Stimme.
    Er spürte das Gewicht einer Kalaschnikow an der Brust– Wu schob ihm die letzte Waffe aus der Waffenhalterung in die Arme. Der Sergeant stand neben dem Quad; die Messer baumelten an seinem Gürtel, und er hatte sich den Rucksack des Reiters über die unversehrte Schulter gehängt.
    » Das werden wir auch nicht«, sagte Wu mit scharfem Blick. » Wir hauen ab.«
    Und dann lief Wu los, hechtete über die Motorhaube des Cadillac und ließ das Quad zurück. Marco sah ihm perplex nach.
    Er hörte ein Grunzen und drehte sich um. Die dicke Trucker-Leiche hoppelte auf ihn zu. Der Stumpf des Beins, an dem der Fuß fehlte, schleifte auf der Straße und zog eine Linie aus öligem Blut hinter sich her.
    Marco flankte über den Cadillac und rannte davon.
    Es fielen Schüsse, Kugeln schlugen rechts von ihm in die Betonbegrenzung des Highways und rissen Splitter heraus. Wu ging mit einem Hechtsprung zwischen den Autos auf der mittleren Spur in Deckung, und Marco folgte ihm. Mein Gott, Wu! Sind Sie sicher, dass sie nicht auf mich schießen?!?
    Er warf einen kurzen abschätzenden Blick zur Seitenbegrenzung, sah aber sofort, dass es keinen Sinn hatte, darüber hinwegzuspringen und den Berg hinaufzuklettern. Da draußen im offenen Gelände wäre er ein leichtes Ziel. Die Reiter feuerten wieder, und ein paar Schritte von ihm entfernt wurde der Asphalt von Kugeln aufgerissen.
    Dann verstand er. Meine Beine … Sie wollen mich lebendig erwischen.
    Er rannte die mittlere Spur entlang und fühlte sich dabei wie ein Stier, der in

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