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Return Man: Roman (German Edition)

Return Man: Roman (German Edition)

Titel: Return Man: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.M. Zito
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Kommunikation gaben die Männer sich zu verstehen, dass Wus Geheimnis aufgeflogen war.
    » Scheiße«, stieß Marco hervor, als die Erkenntnis ihn schließlich mit voller Wucht traf. Und dann wurde er von Panik überwältigt, kratzte wie von Sinnen über die Fliesen, rutschte mit den Händen weg und kam schließlich auf die Knie…
    …als der rote Laserpunkt der M9 auf seiner Brust zentriert wurde, dort verharrte und zitterte wie ein winziges rundes Herz. Er erstarrte wie in Trance und sah Wu hilflos an. Das kalte schwarze Auge der Waffe in der Hand des Sergeants erwiderte spöttisch seinen Blick.
    » Unten bleiben«, sagte Wu.
    » Sie sind kein Amerikaner.«
    » Nein«, bestätigte Wu. » Genauso wenig wie Sie, Doktor. Wie Sie sich vielleicht erinnern, hat Ihr Land Sie ausgebürgert.«
    » Schwachsinn«, sagte Marco schroff. » Dann sind Sie also ein gottverdammter Spion?«
    Wu sagte nichts.
    » Diese ganzen Hackerangriffe«, sagte Marco. » Da steckt wohl China dahinter. Und was jetzt? Wollen Sie, dass ich die Seiten wechsele, um Osbourne eins auszuwischen?«
    Wu schüttelte den Kopf. » Wohl kaum, Doktor«, sagte er mit schmalen, zusammengepressten Lippen. » Es ist schon viel zu spät, um noch solche personellen Rochaden durchzuführen. Zumal ich Ihre Hilfe auch nicht mehr benötige.«
    Er hielt nachdenklich inne. » Sie waren nützlich, aber ich muss…« Er verstummte, und der Lauf der M9 schob sich etwas vor, als wollte er den Gedanken zu Ende bringen.
    » Sie haben die ganze Zeit den Plan verfolgt, mich zu töten«, sagte Marco, dem nun alles klar wurde.
    » Ja«, sagte Wu. Eine knappe Bestätigung.
    » Das AAE -Team, das Osbourne geschickt hat. Haben Sie die Leute getötet?«
    » Ja.«
    » Mein Gott… Ich wusste schon am ersten Tag, dass Sie ein Arschloch sind. Ich hätte auf meine innere Stimme hören sollen.«
    Wus Gesicht verdüsterte sich. » Genug geredet, Doktor. Es wird Zeit…«
    Er wurde von einem Geräusch hinter sich abgelenkt und zuckte zusammen. Ballard war noch nicht tot. Er war trotz seiner schweren Verwundungen wieder aufgestanden, stützte sich an der Arbeitsplatte ab und schleppte seinen zerstörten Körper zur Tür– ein vergeblicher Fluchtversuch, dachte Marco. Eine Spur aus verschmiertem Blut markierte Ballards Fortschritt auf der Edelstahlplatte des Arbeitstisches. Sein verkrüppelter Fuß schleifte über die Fliesen, und ein leises gurgelndes Geräusch drang aus seiner aufgeschlitzten Kehle, während er sich vorwärtsquälte.
    Er erreichte die Stelle, wo der Arbeitstisch im rechten Winkel abknickte, und mit neuerlichem Entsetzen wurde Marco sich bewusst, was Roger wirklich vorhatte.
    Der Schaltkasten neben dem Bildschirm. Der weiße Kippschalter.
    Gütiger Gott.
    Das ist der gottverdammte Türöffner.
    Der gleiche Gedanke kam Wu im selben Moment. Seine Augen weiteten sich, und er wirbelte mit der M9 im Anschlag herum und projizierte den roten Punkt auf Rogers Rücken…
    …und als der Schuss sich löste und ein Loch in die Rückseite von Rogers Hemd gerissen wurde und das Gewebe sich blutrot färbte…
    …und als Marco sich schreien hörte: » Nein, Roger!«…
    …schlug Ballard mit der flachen Hand auf den Schaltkasten und legte den Schalter mit dem letzten Rest von Energie, die noch in seinen Muskeln steckte, um. Weit entfernt in den Korridoren, an der Sicherheitsschleuse, die zur Krankenstation führte, ertönte das durchdringende Geräusch des Summers.
    ZRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRR .
    Das Geräusch ging Marco durch Mark und Bein. Er schlotterte förmlich. An der Sicherheitskonsole krümmte Ballard sich mit einem letzten Schmerzensschrei und fiel zu Boden. Nun war er definitiv tot, doch Marco hatte jetzt andere Sorgen. Denn auf dem Überwachungsbildschirm zeichnete sich ein verdammt ernstes Problem ab; ein Albtraum, der aus seinem Unterbewusstsein direkt auf den Schwarz-Weiß-Bildschirm projiziert und Wirklichkeit wurde.
    Die Leichen hatten die Sicherheitstür geöffnet und strömten in Hundertschaften durch die Schleuse. Ein endloser Strom toter blutrünstiger Häftlinge wälzte sich der Krankenstation entgegen.
    Er hörte schon ihr Geheul in den Korridoren widerhallen.
    Sie wollten ihn sich holen.
    Fassungslos sah er Wu in die Augen.
    Der Sergeant– nein, er war ja gar kein Sergeant, gehörte auch nicht zum militärischen Nachrichtendienst, sondern er war ein nichtsnutziger Hurensohn von Spion – erwiderte seinen Blick mit einem betretenen Ausdruck im Gesicht. » Das war

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