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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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ihn keines Blickes. Als wäre er Luft für sie, griff sie in den Wagen.
    Gracie streckte schon die Ärmchen nach ihr aus. Sobald sie auf dem Beckenknochen ihrer Mutter saß, schmiegte sie den Kopf an Emmas Brust und steckte den Daumen in den Mund. Erwartungsvoll spähte sie in den Nachthimmel, bis sich dort ein weiterer sprühender Funkenregen ergoss. »Schööön«, wisperte sie, als der Himmel über dem Wasser in glitzerndes Rot getaucht wurde. Dann gähnte sie herzhaft.
    Emma küsste sie auf die Stirn, bevor sie angestrengt versuchte, den Autoschlüssel von ihrem Schlüsselring zu lösen. »Wenn Sie sich nützlich machen wollen, können Sie ja schon mal den Kofferraum aufschließen«, meinte
sie schnippisch und warf Elvis den Schlüssel zu. »Ich brauche die Abdeckplane.« Als er zum Heck ihres Wagens lief, wollte sie ihm automatisch folgen und wäre um ein Haar gestolpert. Sie spähte zu Boden. Sie war mit dem rechten Schuh auf ihr linkes Schuhband getreten. »Verflixt, mein Schuh ist auf. Da.« Sie schob die Kleine in Elvis’ starke Arme. »Halten Sie sie bitte mal kurz, ja?« Sie bückte sich. In dem Moment explodierten zwei Feuerwerkskörper in silbrig funkelndem Gelb und Blau. »Oh, schau dir das an, Gracie.«
    Die Lider halb gesenkt, döste Gracie an Elvis’ Brust. Emma lachte. »Die kleine Schlafmütze, ist sie nicht süß?« Wie um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, hielt Emma sich am Kotflügel fest und umklammerte mit den Fingern die Unterseite des Radkastens.
    »Bin keine Schlafmütze«, protestierte Gracie und riss angestrengt die Augen auf.
    »Nein, natürlich nicht, Bébé «, beschwichtigte Emma. »Mami hat nur Spaß gemacht.« Und zu Elvis: »Stehen Sie nicht so rum. Holen Sie mir lieber die Plane, oui ?«
    Sie ließ den Kotflügel los und band sich hastig den Schuh zu. Sprang auf, rieb sich den Staub von den Händen und nahm dem Sheriff die Plane ab. »Bleib noch ein paar Sekunden wach, Schätzchen«, riet sie Gracie scherzhaft. Dabei schloss sie den Kofferraum und zog die Plane schnell und geübt über den Wagen. Dann tippte sie mit dem Zeigefinger auf das eingehüllte Dach, warf Elvis dabei einen abschätzigen Blick zu. »Ich hoffe doch sehr, dass ich den Wagen bald zurückbekomme.« Sie nahm ihm das Kind aus den Armen und setzte sich in Richtung Pensionseingang in Bewegung. Verkniff es sich, ihm eine gute Nacht zu wünschen.

    Sobald die Hintertür hinter ihr und Gracie zuschnappte, verlangsamte Emma ihren Schritt. Sie griff in die Jackentasche und betrachtete den Schlüsselmagneten, der für gewöhnlich unter der Karosserie des Chevys klemmte. Sie lächelte grimmig. Gottlob hatte sie dort einen Ersatzschlüssel geparkt.
     
    Nachdem Emma, Gracie und Elvis gefahren waren, hielten Sam und Clare sich noch länger in der Küche auf. Einsilbig half er ihr beim Abräumen und kehrte den Boden, während sie die Spülmaschine einräumte. Dann schenkten sie sich einvernehmlich schweigend eine Tasse Kaffee ein und setzten sich an den Küchentisch.
    »Möchtest du in die Stadt? Das Feuerwerk anschauen?«, fragte er beiläufig.
    »Nein.« Sie überlegte und meinte zögernd: »Sam, das mit vorhin … ich - ähm - ich möchte mich bei dir bedanken.«
    »Wofür?« Er beäugte sie skeptisch.
    »Dass du mir den Rücken gestärkt hast.«
    Er schnaubte. »Ja, ja, ich bin ein echter Held«, räumte er bitter ein. Nachdem er sie für den Herzschlag einer Ewigkeit betrachtet hatte, gestand er abrupt: »Clare, als Gracie bei uns in der Halle stand … da hab ich im ersten Moment wirklich geglaubt, du hättest es getan.« Die Ellbogen auf die Tischplatte gestützt, massierte er mit den Händen seinen Nacken und senkte den Blick in ihren. »Ich dachte, die Trauer über Evans Tod hätte dich total aus der Bahn geworfen. Und dass du dir deswegen Gracie geschnappt hättest, um … ach, Scheiße, ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll … den Verlust zu kompensieren oder so.«

    Um Clares Mundwinkel zuckte es. »Und wie kam es, dass du deine Meinung geändert hast?«
    Er öffnete die Lippen zu einer Antwort, schloss sie wieder und musterte sie stattdessen skeptisch. »Du bist schließlich nicht verrückt, oder?«
    »Nein. Aber die Frage überrascht mich nicht besonders. Als ich dir erzählte, Emma hätte das Kind mit dem Wagen hergebracht und bei uns gelassen, wusste ich auf Anhieb, dass du mich für übergeschnappt halten würdest. Ich gestehe, das tat verdammt weh.« Sie nahm die Kaffeetasse in beide Hände

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