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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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dehnbarer Begriff. Jedenfalls erst dann, wenn seine Mutter aus Memphis zurückgekehrt wäre. »Ich bin sicher, bis dahin lässt sich was arrangieren.«
    »Sie haben gut reden, Sheriff«, konterte sie. »Sie haben schließlich einen Wagen.«
    »Meine Güte, Emma, Sie wohnen mitten im Ort, alles, was Sie brauchen, ist zu Fuß erreichbar.« Er ließ die
Hand mit der Prothese vom Türrahmen sinken und schob sich die Haare aus der Stirn. Sie standen sich so nah, dass sie sich fast berührten. Die prickelnde Spannung war nahezu spürbar. »Und Sie müssen doch ehrlich zugeben«, setzte er hinzu, »dass sie in letzter Zeit kaum gefahren sind. Das Auto war die letzten drei, vier Tage mit der Plane abgedeckt.«
    »Ja, aber immerhin war es da, wenn ich es gebraucht hätte! Was, wenn Gracie beispielsweise morgen einen Hamburger will, hm? Immerhin hatte ich ihr den schon für heute Abend versprochen. So etwas vergessen Kinder nicht, Sheriff Donnelly. Also, was schlagen Sie vor? Soll ich versuchen, per Anhalter zu Dairy Freeze zu kommen? Der Laden ist ziemlich weit draußen.«
    Seine Arme links und rechts auf dem Türrahmen abgestützt, beugte er sich über sie. »Dann bring ich Sie eben zu Dairy Freeze«, schnaubte er gereizt. Die Narbe auf seiner Wange nahm einen ungesunden Rotton an. »Okay? Wenn Gracie einen verdammten Hamburger will, dann fahr ich Sie zu dieser verdammten Hamburger-Bude! Jesses, Em!«
    Er fing sich spontan wieder. Himmel, hier ging es um Dienstliches. Er straffte sich, zog sein Uniformhemd glatt, wie um seine Autorität als Polizeibeamter zu dokumentieren. »Hören Sie«, sagte er wesentlich kontrollierter, aber nicht ganz wahrheitsgemäß, »ich will Ihnen das Leben nicht unnötig schwer machen. Ich möchte lediglich herausbekommen, wer der oder die Drahtzieher waren, die sich Ihre Tochter schnappen wollten. Ich dachte, das wäre auch in Ihrem Interesse.« So. Mal sehen, wie sie darauf ansprang , überlegte er selbstzufrieden. »Und kommen Sie mir nicht wieder mit meiner Mutter«, fügte
er hastig hinzu, als sie zu einer Antwort ansetzte. »Für einen so ausgetüftelten Plan hat Nadine nämlich nicht genug auf dem Kasten.«
    Emmas Mund klappte zu. Jetzt hatte er sie eiskalt erwischt. »Selbstverständlich will ich, dass der- oder diejenige gefunden wird«, giftete sie. »Aber was hat mein Wagen damit zu tun? Was hoffen Sie darin zu finden? Wie es aussieht, war Ihre Mutter die Einzige, die ihn unerlaubt gefahren hat. Aber meinetwegen, wo Sie Recht haben, haben Sie Recht. Dann ermitteln Sie eben gegen die Verantwortlichen.«
    Wie sie ihm ins offene Messer lief und dann elegant den Kopf aus der Schlinge zog, fand er amüsant. Sie war wirklich eine faszinierende Frau. »Dann wäre das ja geklärt«, meinte er leichthin. Er beobachtete, wie sie sich von der Tür abdrückte. »Ich brauche nur noch Ihre Wagenschlüssel.«
    »Jetzt gleich? Wie soll ich denn mit Gracie zurück in die Pension kommen?«
    »Gute Frage. Irgendjemand muss Ihren Wagen ohnehin zum Büro chauffieren, aber das übernimmt bestimmt jemand von der Spurensicherung.« Er seufzte unwillkürlich, zumal es ihm in den Fingern juckte, einmal ihren Chevy zu steuern. Mit einem ironischen Zucken seiner Mundwinkel räumte er ein: »Ich kann schließlich schlecht zwei Autos auf einmal fahren. Bleibt uns nichts anderes übrig, als Ihren Wagen diese Nacht noch auf dem Pensionsparkplatz abzustellen. Wissen Sie was, ich fahre hinter Ihnen her, hole mir die Schlüssel und leite die erforderlichen Schritte ein, damit der Chevy morgen abgeholt wird.«
    »Wenn es sein muss«, sagte Emma steif.

    »Gut«, bekräftigte Elvis. Eine Pause schloss sich an, in der sie einander schweigend fixierten.
    Kurze Zeit später wurde die Küchentür aufgerissen und Sam steckte den Kopf heraus. »Elvis! Emma!«, polterte er. »Wo zum Teufel steckt ihr denn? Das Essen ist fertig!«
     
    Emma hatte sich schnell an die ruhigen, beschaulichen Abende in Port Flannery gewöhnt. Umso erstaunter war sie, als sie den Chevy durch Massen von Menschen steuern musste, die die Hauptstraßen säumten. Sämtliche Inselbewohner waren wohl auf den Beinen, um sich das Feuerwerk anzuschauen. Emma war richtig erleichtert, als sie den Chevy endlich auf dem Parkplatz im Hof abgestellt hatte.
    Das Polizeifahrzeug hielt direkt hinter ihr. Gereizt schwang sie sich vom Fahrersitz und umrundete den Wagen, um Gracie aus dem Kindersitz zu befreien. Als Elvis die Autotür zuknallte und ihr folgte, würdigte sie

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