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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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besser Ihre Maman fragen.«
    »Oh, das habe ich fest vor. Sobald sie wieder in der Stadt ist.« Verdammt, Emma, Sie lügen, suggerierte ihm seine innere Stimme. Plötzlich kam ihm die Erleuchtung.
    Sie plante, sich heimlich abzuseilen. Aus Port Flannery zu verschwinden. Weil man ihre Spur aufgenommen, sie entdeckt hatte. Der heutige Zwischenfall mit Gracie war eine Art Machtspielchen gewesen. Oder eine erste Lektion. Wie auch immer, Emma stand im Begriff, erneut unterzutauchen.
    Unvermittelt beugte er sich vor und stützte seine Hände rechts und links von ihrem Kopf auf die Wand. Seine muskulöse Brust streifte ihren Busen. Seine blaue Iris versank in ihren samtbraunen Tiefen, warmer Atemhauch streifte ihre Lippen. Dabei sagte er weich: »In was sind Sie da hineingeraten, Emma?«
    O Schreck! Am liebsten hätte Emma ihren Kopf an seine Schulter gebettet und geheult wie ein Schlosshund. Stattdessen biss sie sich auf die Lippe und sandte ein Stoßgebet zum Himmel. Mon Dieu , was gäbe sie darum, sich diesem Mann anzuvertrauen. Weil sie Elvis Donnelly für einen der Wenigen hielt, der sich in ihre problematische Situation hineinversetzen könnte. Und womöglich sogar bereit wäre, ihr zu helfen.
    Andererseits durfte sie kein Risiko eingehen. Wie sich heute deutlich gezeigt hatte, saß Grant am längeren Hebel. Und der Mann war unberechenbar. Am besten, sie machte den Abflug aus dieser Kleinstadt und suchte sich mit Gracie irgendwo einen neuen Unterschlupf.
    Sie biss sich energisch auf die Unterlippe, um das nervöse Zittern zu kaschieren. Verärgert, dass sie ihre Emotionen
nicht unter Kontrolle hatte. »Nirgends«, sagte sie schließlich hölzern. »Ich bin nirgends reingeraten. Wie kommen Sie denn darauf?« Nach dem Motto »Angriff ist die beste Verteidigung« setzte sie schnippisch hinzu: »Wäre es nicht treffender, wenn Sie Ihrer Mutter diese Frage stellen würden?«
    Elvis kniff die Augen zusammen. »Vermutlich. Aber sie ist nicht hier, weshalb ich mich erst mal an Sie und Gracie halten muss.« Er zuckte die Schultern. »Was soll’s? Vielleicht fällt mir ja noch ein plausibles Motiv ein.« Er fixierte sie für einen langen Augenblick. »Na ja, das war ein bisschen untertrieben. Ich hab schließlich nicht nur Sie und das Kind. Da wäre natürlich auch noch Ihr Wagen.«
    »Wie bitte?« Bei Emma schrillten sämtliche Alarmglocken. Sie stieß sich panisch von der Tür ab, worauf ihre Brüste gegen seine Hemdfront prallten. Er war warm und maskulin, und sie wich hastig zurück. Drückte sich wieder an den Türrahmen und beäugte ihn skeptisch. »Was soll das heißen, mein Wagen? Was hat der Chevy damit zu tun? Der hat Gracie schließlich nicht aus dem Café gelockt, Elvis Donnelly. Das war eindeutig Ihre Mutter.«
    »Ihr Wagen kam im Zusammenhang einer kriminellen Handlung zum Einsatz«, knirschte er dienstmäßig. Er hatte es satt, dass sie ihm ständig mit Nadine kam. Zumal Emma bestimmt nicht ganz unschuldig an der Geschichte war. »Und das bedeutet, meine reizende Cajun-Beauty, dass er ein wesentliches Beweisstück im Rahmen der polizeilichen Ermittlungen ist.« Nicht im Traum wäre ihm eingefallen, sich schützend vor seine Mutter zu stellen. Aber er duldete ebenso wenig, dass Emma seine Mutter
vorschob, um von ihren eigenen Problemen abzulenken. Damit kam sie bei ihm nicht durch: erst die Stadt aufmischen, ihre Bürger verunsichern und dann klammheimlich verschwinden, das hatte man gerne. Nein, da war sie bei Sheriff Donnelly an der falschen Adresse.
    Ihre körperliche Nähe jagte ihm winzige glutheiße Schauer über den Rücken und gab ihm ein … Ach, vergiss es, du Traumtänzer. Jedenfalls würde er ihren Wagen als Beweisstück konfiszieren. Dann kam sie fürs Erste nicht mehr von der Insel runter. Persönliches Pech für sie, für ihn allerdings eine rein dienstliche Notwendigkeit. Logisch, oder?
    Als Emma sich mit der Hand durch die Haare fuhr, bog Elvis geistesgegenwärtig den Kopf zurück, um einer schmerzhaften Bekanntschaft mit ihrem Ellbogen auszuweichen. Er stieß sich von der Wand ab, starrte in ihr ärgerliches Gesicht. Sie strich sich ungehalten die blondschimmernden Strähnen aus dem Gesicht und funkelte ihn an.
    »Sie können mir doch nicht einfach meinen Wagen wegnehmen!«, erregte sie sich. »Wie zum Donnerwetter soll ich mich ohne fahrbaren Untersatz auf der Insel fortbewegen?«
    »Es ist ja nicht für immer«, lenkte er sachlich ein. »In ein paar Tagen haben Sie ihn wieder.« Das war ein

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