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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Mal war sie darüber heilfroh. Und wurde knallrot im Gesicht bei der Vorstellung, dass Elvis die Aufnahmen sehen könnte. Dieu, die waren teilweise ziemlich intim …
    Er baute sich vor ihr auf. » Was sind sie!?«

    »Weg. Das hab ich Ihnen doch schon verklickert, Elvis. Herrje, nein, ich glaub nicht, oder?« Sie hob frustriert die Schultern. »Ich wollte es Ihnen sagen … aber als Sie Ihre einseitige Entscheidung kundtaten, dass Gracie und ich nicht von Ihrer supergastfreundlichen Insel weg dürfen, hab ich das vermutlich vergessen.«
    »Vergessen? Grundgütiger, Emma, wie kann man so was vergessen …?« Er schüttelte den Kopf. »Na ja, jetzt ist es ohnehin zu spät.« Geräuschvoll blies er den Atem durch die Nase. »Schildern Sie mir, was damit passiert ist«, knirschte er ungnädig.
    »Als ich neulich abends von den Mackeys zurückkam, waren sie verschwunden. Vor der Parade lagen sie noch auf dem Regal, hinterher waren sie weg.« Sie musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. »Das bedeutet, dass einer von Grants Knackis im Zimmer war und sie für ihn geklaut hat. Verstehen Sie jetzt, wieso ich mich hier nicht mehr sicher genug fühle?«
    »War das Türschloss aufgebrochen?«
    »Nein.«
    »Und sonst fehlte nichts?«
    »Nein. Es war nur eine miese, kleine Lektion, Elvis«, entrüstete sie sich. »Grant wollte mir demonstrieren, dass ich keine Spielchen mit ihm treiben kann - oder haushoch dabei verliere. Deshalb hab ich alles zusammengepackt und bin geflüchtet.« Okay, sie hatte den Diebstahl der Videos erst bemerkt, als sie mit Packen schon fast fertig gewesen war, aber das brauchte Elvis nicht unbedingt zu wissen. »Verstehen Sie denn nicht, Sheriff …«
    »Vergessen Sie’s - Sie bleiben hier«, fiel er ihr ins Wort. Mein Gott, er verstand sie sehr gut. »Auf Port Flannery
sind Sie und Ihre Tochter viel besser geschützt als irgendwo sonst. Hier helfen Ihnen die Leute. Verdammt noch mal, Em!« Er raufte sich die Haare. »Ich wünschte, Sie würden endlich einsehen, dass Weglaufen keine Lösung ist …«
    »Okay«, unterbrach sie ihn matt.
    »Wie?«
    »Ich sagte okay . Ich geb mich geschlagen; Gracie und ich, wir bleiben.« Sie musterte ihn unschlüssig. »Ich kann nur hoffen, Elvis, dass Sie und Ruby Recht behalten. Wenn meinem Kind irgendetwas zustößt, verzeihe ich Ihnen das nie.«
     
    »Du hast mir nie verziehen, dass ich Evan nicht gerettet habe, hmm?«, wollte Sam eines Abends aus heiterem Himmel wissen.
    Clare blickte betroffen auf. Sie hatten gemütlich im Wohnzimmer gesessen, sie las, er hörte Musik und schaute dabei gedankenvoll aus dem Fenster. Mit seiner Frage erwischte er sie völlig unvorbereitet.
    »Das ist nicht wahr«, erwiderte sie bekümmert. »Mir ist vollkommen klar, dass du seinen Tod nicht hättest verhindern können!« Sie hatte noch genau im Ohr, wie er Evan zubrüllte, er solle von den Klippen wegbleiben und zurückkommen. Sah, wie er losrannte, bestrebt, ihren Sohn aufzuhalten, bevor er den unbefestigten Felsstreifen erreichte. Vernahm seinen panischen Aufschrei, der in Verzweiflung mündete, als das Geröll unter dem schmächtigen Jungenkörper nachgab. Vermochte sich bildhaft vorzustellen, wie er Evan hinterhergehechtet war, um den tödlichen Sturz noch zu vereiteln - vergeblich.

    »Mental vielleicht«, gab Sam zu bedenken. Sein Blick glitt vom Fenster zu ihr. Er war müde, hatte eigentlich keine Lust auf ein Gespräch. Seit einer Stunde saßen sie hier wie zwei Fremde, freundlich-distanziert, und es war ihm einfach so herausgerutscht. Zumal er sich mit dieser tragischen Geschichte seit über einem Jahr herumquälte. »Aber emotional …« Er stockte und zuckte mit den Schultern. »Ich bezweifle, ob du das emotional akzeptiert hast.«
    »Das ist doch völliger Quatsch, Sam.«
    »So? Und wieso hast du dich damals von mir distanziert?« Er funkelte sie an. »Hm? Als ich dich am dringendsten brauchte? Und du mich sicher auch?«
    »Mein Gott, Sammy, frag einen Blinden nicht nach der Farbe!« Sie zog ein Knie auf dem Sofapolster an und schnellte ihren Kopf zu ihm herum. »Ich weiß es doch selbst nicht!« Trotzdem machte sie den Versuch einer Erklärung.
    »Es tat so weh, Sam. Grundgütiger« - sie ballte die Faust auf ihrem Schenkel - »ich konnte keine Nähe ertragen. Als Evan starb, war es, als hätte man mich lebendig gehäutet. Ich konnte atmen, aber mein ganzer Körper war wie rohes Fleisch, bloßgelegte Nervenstränge, die bei der kleinsten Berührung hochsensibel

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