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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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reagierten. Zwangsläufig habe ich mich abgeschottet, mich mit einem schützenden Panzer umgeben, um den Schmerz zu betäuben.«
    Zaghaft streckte sie eine Hand aus und schob ihm eine Haarsträhne aus der Stirn. »Es muss entsetzlich schlimm für dich gewesen sein«, sagte sie leise. »Aber ich hab einfach nicht realisiert, dass du genauso trauerst wie ich, weil ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt war. Das war
sehr egoistisch von mir, Sam, und es tut mir wahnsinnig leid.« Sie sehnte sich verzweifelt danach, dass er sie tröstlich an seine Brust schmiegte. Da er keinerlei Anstalten machte, beschloss sie, die Initiative zu ergreifen. Sie beugte sich auf dem Sofa zu ihm, wollte ihn umarmen, aber er sprang auf.
    Sam nahm sich eine Zigarette aus der Packung auf dem Wohnzimmertisch und zündete ein Streichholz an. Als die Zigarette aufglomm, ging er zum Kamin und warf das Streichholz auf den Gitterrost. »Hast du diese vier Wände auch so satt wie ich?«, wollte er wissen. Derweil schlenderte er zum Sofa zurück, fixierte sie. Er musste hier raus, bevor er Clare zu etwas drängte, dem sie sich innerlich versperrte. »Komm, wir gehen aus«, schlug er vor. Im Anchor konnte er sie beim Tanzen wenigstens unverfänglich im Arm halten. Das war doch schon ein Anfang, oder?
    Clare starrte ihn durch den Rauch hindurch an. Keine Ahnung, ob er ihren Blick erwiderte. Aber seine Idee war gar nicht so übel. Immerhin hatte man beim Tanzen Körperkontakt, etwas, was ihrer Ehe seit längerem abging. Sie stand auf.
    »Klingt gut. Ich zieh mich nur eben um.«
     
    »Ausgehen, Spaß haben«, murmelte Emma zu sich selbst. » Sich amüsieren . Ich weiß gar nicht mehr, was das ist.« Sie hob Gracie hoch und ließ sie klingeln. Stellte sie wieder auf die Füße und richtete sich auf. »Ich weiß nicht, Ruby«, meinte sie gedehnt, als die Pensionswirtin öffnete. »Ich bin mir wirklich unsicher, ob das eine gute Idee ist.«
    »Die Idee ist grandios.« Ruby scheuchte Emma und
Gracie ins Haus und schloss die Tür hinter ihnen. »Und genau die richtige Therapie - für Sie und das Kind.« Sie wandte sich zu Gracie. »Hi, Kleine.«
    »Hi, Miss Wuby! Gwacie hat alles mit.«
    »Na, super. Stell deine Tasche ruhig auf die Couch. Mary passt auf dich auf und feiert eine tolle Pyjamaparty mit dir, nicht, Schätzchen?«, fragte sie an ihre Tochter gewandt, die soeben den Wohnraum betrat.
    »Na, logo. Hi, Emma. Sie sehen spitzenmäßig aus. Hi, Prinzessin.« Mary hockte sich vor Gracie. »Wir machen uns heute Abend eine Pizza warm, und ich hab ein paar Disney-Filme ausgeliehen. Magst du vorher noch meine Puppen anschauen? Falls du lieber spielen möchtest.« Sie schaute zu Emma. »Gehen Sie ruhig aus und machen Sie sich keine Gedanken wegen Gracie. Das klappt schon mit uns beiden.«
    »O Cher, ich weiß nicht …«
    Ungehalten schnaubend packte Ruby Emma kurzerhand am Arm. Zog sie in die Küche und baute sich vor ihr auf. »Jetzt hören Sie aber auf mit diesem Unsinn«, wetterte sie. »Hier. Trinken Sie ein Bier, damit Sie ein bisschen lockerer werden.« Sie trat zurück, musterte Emma kritisch und nickte anerkennend. »Wenigstens haben Sie meinen Vorschlag hinsichtlich der Garderobe beherzigt. Sie sehen klasse aus.«
    Emma blickte an sich hinunter: knallorangefarbenes Tanktop, dazu ein kurzer, schwingender Rock, schwarzgrundig mit khakifarbenem Druck im Ethnolook, plus Flechtgürtel mit schimmernden Metallapplikationen. Ruby hatte sie förmlich dazu genötigt, mit ihr auszugehen. »Wir beide machen uns im Anchor einen richtig schnuckeligen Frauenabend«, hatte sie getönt. »Und dafür
sollten Sie was Flippiges anziehen. Scharfes Top und heißer Supermini oder so. Den BH können Sie getrost weglassen. Von Ihrer Figur können die meisten eh nur träumen. Weshalb Sie so wenig aus sich machen, ist mir echt schleierhaft.«
    Auf den BH hatte sie zwar nicht verzichtet, allerdings ein reizvolles Halbschalenmodell aus altgoldfarbener Spitze gewählt. Was soll’s, hatte Emma sich letztlich zugeredet. Irgendwie war es ja auch lustig, sich aufzubretzeln und sich mit dem Make-up ein bisschen mehr Mühe zu geben. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Aber je näher der Abend rückte, desto belastender fand sie die Vorstellung, Gracie bei einem Babysitter zu lassen … »Ruby, ich mach mir aber doch Sorgen.«
    »Das weiß ich, Schätzchen, aber das brauchen Sie wirklich nicht. Verlassen Sie sich auf mich, es passiert schon nichts.«
    »Es ist erst fünf Tage

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