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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Mutter lange genug. Und Nadine war nie die Hellste gewesen. So einen ausgeklügelten, heimtückischen Plan hätte sie nie zuwege gebracht.
    Er nickte knapp. »Aber dazu brauchte er Geld und Beziehungen. Verfügt Woodard über die entsprechenden Mittel?«
    »Pah! Was meinen Sie!«, kam es wie aus der Pistole geschossen. »Ich hab mir nie großartig Gedanken gemacht, wie er seine Brötchen verdient - vermutlich weil ich es gar nicht so genau wissen wollte. Aber ich sag Ihnen was, Cher . Schon als Halbwüchsige musste mir niemand mehr erklären, was legale und was illegale Geschäfte sind. Nach außen hin trägt er zweifellos eine weiße Weste zur Schau, um seine grenzenlose Korruptheit zu verschleiern. Die beiden Männer, von denen ich Ihnen erzählt
habe, die zwei, die mich mit dem geklauten Silver Cloud erwischt haben, wissen Sie noch? Das waren Berufskiller, Elvis. Er umgibt sich ständig mit solchen Typen. Und mal ganz ehrlich, anständige Geschäftsleute brauchen so was doch nicht, oder?«
    »Tja, bleibt aber weiterhin die große Frage, wieso er diesen Mordsaufwand betrieben hat, Emma.« Seine Augen versanken in den ihren. »Haben Sie eine Idee?«

12
    Emma atmete tief ein und stoßweise seufzend wieder aus. » Oui . Ich denke schon. Es fällt mir nur schwer« - sie machte eine fahrige Handbewegung - »darüber zu reden, verstehen Sie?«
    Die rechte Hand locker auf sein Knie gelegt, die linke mit der Prothese etwas ungelenk angewinkelt, saß Elvis mit angezogenen Beinen in dem weichen Sand neben der Decke. Er musterte sie schweigend, ließ ihr Zeit, sich zu sammeln.
    »Okay.« Sie warf ihr Haar zurück, atmete noch einmal tief durch. Erzählte ihm stockend, wie sie zufällig die Videos in Grants Bibliothek entdeckt hatte. »Die Aufzeichnungen begannen mit dem Tag, als ich sein Auto gestohlen hatte, Elvis, und endeten exakt drei Wochen vor dem Datum, wo ich sie fand. Sie waren mit einer versteckten Kamera aufgenommen, und ich hatte nie mein Einverständnis gegeben.«
    »Was für Aufzeichnungen?«
    »Er hat mich gefilmt.« Herrgott noch mal. Stand er
denn total auf der Leitung? Sie hatte keine gesteigerte Lust, noch deutlicher zu werden. Aber vermutlich blieb ihr gar nichts anderes übrig. »Die sieben Videos, die ich mitgenommen habe, sind von Kameras aufgezeichnet worden, die irgendwo versteckt in den Wänden oder Decken angebracht waren. In meinem gesamten Haus - überall . Entweder haben die Kameras auf Bewegung reagiert, oder die Filme sind später zusammengeschnitten worden. Sofern Letzteres der Fall ist« - sie schauderte - »dann hat nicht nur Grant sie gesehen, sondern auch der Bearbeiter. Grant ist nämlich nicht der Typ, der die Drecksarbeit macht. Das delegiert er lieber.«
    »Was sind das für Filme, Em?«, wollte Elvis wissen. »Nacktaufnahmen?« Unvermittelt packte ihn eiskalte Wut. Genau wie früher, wenn seine Mutter ihn ihrer Freier wegen ausgesperrt hatte.
    » Oui , ein paar. Aber im Großen und Ganzen sind sie eher belanglos. Er hat mich beim Lesen, Kochen, Fernsehen und natürlich im Bad gefilmt! Dieu !« Sie rieb sich über die Arme, als müsste sie irgendwelche ekelhaften Insekten verscheuchen. »Können Sie sich vorstellen, was das für ein Gefühl ist? Ich war keine Sekunde lang unbeobachtet in meinem Haus. Dieser Perverse hat mich und Charlie sogar dabei gefilmt, wie wir uns unseren selbst gedrehten kleinen Porno anschauten! Wie oft mag er sich diese Bänder angesehen haben, Elvis?«, sinnierte sie mit leiser, gequälter Stimme. »Womöglich hat er dabei sogar noch masturbiert! «
    Sie umschlang ihre Knie fester und suchte seinen Blick. »Solche Fragen verfolgen mich ständig. Seit ich mir das erste Band angesehen habe. Aber damit kann ich leben, Cher . Um Klartext zu reden: Ich musste schon früh allein
zurechtkommen. Und ich weiß mich zu wehren. Wenn es nur um mich ginge, hätte ich Grant längst zur Rede gestellt …«
    Elvis setzte sich kerzengerade auf. »Sie meinen …«
    » Mais oui . Ich erwähnte bereits, dass die Tapes chronologisch geordnet waren? Und das Letzte war in einer ganz neuen Umgebung aufgenommen worden. Nämlich in Gracies Kinderzimmer.«
     
    Ruby blieb an Emmas Tisch stehen und musterte sie besorgt. »Sie sind richtig spitz geworden im Gesicht«, meinte sie mit einem kritischen Blick auf die kaum angerührte Platte mit Früchten und Muffins. Sie schenkte ihr Kaffee nach. Die Hände in die Hüften gestemmt, beobachtete sie, wie Emma sich brav ein Stückchen Gebäck

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