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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Emma missfällig. »Seitdem nutzt sie seine Gutmütigkeit schamlos aus.« Lachelnd schüttelte sie den Kopf. »Und tanzt ihm ständig auf der Nase herum.«
    »Ich hab alles gehört.« Elvis drückte die Insektenschutztür auf. »Und behaupte das Gegenteil. Hier« - er reichte ihr ein Sixpack Clausthaler - »hat Sam mitgebracht.«
    »Danke, Sam.« Sie riss die Verpackung auf und legte die Flaschen in den Kühlschrank. »Irrtum, du bist viel zu gutmütig, Elvis«, nahm sie den Gesprächsfaden wieder auf. »Und jetzt willst du Gracies Aufsässigkeit auch noch mit einem Dreirad belohnen, was?«
    »He, ich hatte das Dreirad schon länger bei Sam bestellt«, protestierte Elvis halbherzig. »Außerdem war sie nicht aufsässig, sondern nur ein bisschen verstimmt. Sie ist es halt so gewohnt, mit dir in einem Zimmer zu schlafen.«
    »Na, dann enttäuschen wir sie mal besser nicht«, meinte Emma honigsüß. Sie nahm Besteck aus der Schublade
und stopfte es in einen Becher, den sie Ruby reichte. »Vielleicht sollte ich doch bei ihr im Kinderzimmer übernachten.«
    Alle sahen erwartungsvoll zu Elvis, wie er darauf reagierte.
    »Mit der kleinen Gifthexe?«, fragte er ungläubig. »Einen Teufel wirst du.« Er grinste verschlagen. »Aber gut, ich akzeptiere deinen Standpunkt. Wie soll ich mich deiner Ansicht nach ihr gegenüber denn verhalten?«
    »Du bist doch hier der oberschlaue Polizist, Cher . Dir fällt bestimmt etwas ein.«
    »Soll ich das resolute Persönchen etwa in den Knast stecken?«
    »Also, jetzt übertreibst du absichtlich«, versetzte sie ungehalten. Sie reichte Clare einen Stapel Teller, wirbelte zu ihm herum und stemmte die Hände in die Hüften. »Jetzt hör mir mal gut zu, Elvis. Als ich an Mrs. Steadmans Wagen herumgebastelt hab, erzählte sie mir lang und breit, wie du zu ihren Jungs gewesen bist, nachdem die ihren Müll wild entsorgt hatten. Du warst hart, aber fair. Du hast sie nicht einfach so davonkommen lassen, die Geschichte aber auch nicht unnötig hochgespielt. So solltest du es auch mit Gracie machen, Cher . Sonst entwickelt sie sich irgendwann noch zu einem kleinen, zickigen Monster, das sich gar nichts mehr sagen lässt.«
    Schulterzuckend grinste er. »Wenn du meinst.«
    »Okay, dann stelle ich das Dreirad erst mal in die Garage. Bis sie sich wieder einigermaßen manierlich aufführt.«
    »Gut.«
    In diesem Augenblick wurde die Lamellentür aufgerissen, und Gracie platzte ins Zimmer. »Mami, Mami, da
draußen steht eine Kiste. Da ist ein Bild mit einem Dreirad drauf!«
    »Mmmh.« Emma nickte. »Das gehört Elvis.«
    »Echt!« Mit leuchtenden Augen schnellte Gracie zu ihm herum. Unschlüssig erwiderte Elvis ihren Blick. »Ein Dreirad, Elbis? Für wen? Ist es für mich?«
    »Hmm, tja, eigentlich war es für dich, aber deine Mommy will nicht …« Elvis brach ab, da er von drei Frauen gleichzeitig gepiekst, gezwickt und geknufft wurde. »Ähm, ich meine, da du mich ja nicht mehr magst«, hob er erneut an und baute sich in seiner eindrucksvollen Länge vor der Kleinen auf, »gebe ich es Sam wohl besser wieder mit zurück.«
    »Nein! Ich mag dich.«
    »Stimmt nicht.«
    »Doch!«
    »Nein, Gracie, nicht schwindeln. Du behandelst mich schon den ganzen Nachmittag, als wäre ich Luft für dich.«
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Aber du willst ja auch, dass meine Mommy in deinem Zimmer släft.«
    »Ja, das möchte ich.« Er bückte sich, nahm sie auf den Arm und setzte sich mit ihr auf einen Stuhl. »Sicher wirst du sie am Anfang vermissen - das ist nun mal so, Gracie-Mädchen. Für gewöhnlich haben Kinder nämlich genau wie die Erwachsenen ein Zimmer für sich. Du hattest deine Mutter eine Weile ganz für dich allein, und das wird sich jetzt ein wenig ändern. Außerdem schläft sie in einem der Nebenzimmer und nicht in einem anderen Haus. Dann hättest du wirklich Grund, dich zu beschweren.«
    Sie fixierte ihn für einen Moment ernst und überlegte.
Schließlich nickte sie widerwillig. »Okay.« Die Vorstellung behagte ihr zwar nicht, trotzdem lenkte sie ein.
    »Also gut«, meinte Elvis lachend. Blendendweiße Zähne blitzten in seinem wettergegerbten Gesicht auf. Gracie fest im Arm stand er auf. »Was sagst du dazu, Sam?« Er blickte über den Küchentisch hinweg zu seinem Freund. »Hilfst du Gracie-Mädchen und mir, das Dreirad aus der Kiste zu holen?«
    »Klar doch.« Sam nickte. »Da ich nicht rauchen kann, muss ich meine Hände anderweitig beschäftigen.«
    Elvis blieb wie vom Blitz getroffen

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