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Revanche - Exposure

Titel: Revanche - Exposure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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schlaftrunken wieder auf und starrte Emma an. »Wird Elbis mein Daddy, Maman ?«
    Emmas Herz krampfte sich unwillkürlich zusammen. »Ich weiß nicht, Engelchen«, sagte sie weich. Aber ich hoffe es. Ich hoffe es so sehr.
    »Ich hätt ihn gern zum Daddy.«
    »Das weiß ich, Schätzchen.« Emma küsste ihre Tochter auf die Stirn, behutsam darauf bedacht, die Wundnaht nicht zu berühren. »Aber da hat er auch ein Wörtchen mitzureden.«
    »Und er ist nicht hässlich«, murmelte Gracie. Erneut fielen ihr die Augen zu.
    »Nein«, räumte Emma ein und küsste das Kind zärtlich auf die Wange. »Er ist nicht hässlich. Elvis Donnelly ist ein sehr netter Mann.«
     
    Am nächsten Morgen, als Elvis gegen neun Uhr zurückkehrte, fiel sein Blick als Erstes auf Gracie, die auf dem betonierten Garagenvorplatz mit ihrem Dreirädchen herumkurvte. Sie glitt von dem Sitz herunter und lief freudestrahlend zu seinem Wagen. »Hi, Elbis!«, rief sie. »Ich fahr Dreirad!«
    »Das seh ich«, erwiderte er. Er stieg aus dem Polizeifahrzeug und hob sie hoch. Sie schlang die kurzen Ärmchen um seinen Hals, und er schloss einen Moment lang
die Augen, atmete ihren süßen Kleinkindduft ein. »Wo ist deine Maman ?«
    »In der Garage.«
    »Komm, wir gehen zu ihr.« Er trug sie zu der geöffneten Tür, doch sie wand sich strampelnd aus seiner Umarmung und lief zu ihrem Dreirad.
    »Guck mal«, rief sie und kletterte auf das Rädchen. Sie trat blitzschnell in die Pedale und sauste in die Garage. »Guck mal, Elbis, guck mal!«
    Elbis lief ihr nach. Es dauerte einen Moment, bis sich seine Augen nach der gleißenden Helligkeit an das dunstige Licht im Innern gewöhnt hatten. Dann gewahrte er Emma, die neben ihrem Wagen hockte und wie wild an dem Lack herumschmirgelte. »He«, begrüßte er sie. »Was machst du denn da? Willst du den Chevy neu lackieren?«
    »Ja.« Emma sah auf. »Geht leider nicht anders.«
    »Ein böser Mann hat Mommys Auto bemalt«, krähte Gracie, bemüht, in die Unterhaltung mit einbezogen zu werden. Sie kletterte zur Beifahrertür. Las einzelne Buchstaben vor, die sie schon kannte, und blinzelte dabei ihre Mutter an. »Was heißt das, Maman ?«
    »Ach, nichts, Grace Melina. Zeig Elvis doch mal, wie schön du mit deinem Dreirad Achten fahren kannst.«
    Gracie gehorchte brav, und Emma wandte sich wieder Elvis zu.
    »Also musst du ihn wirklich neu spritzen, hm?«, nahm er den Gesprächsfaden wieder auf.
    » Oui . Mit der Verdünnung hat es nicht geklappt.« Sie deutete auf eine Stelle, wo sie es ausprobiert hatte. »Ich werde den Wagen erst mal per Hand abschmirgeln. Vielleicht finde ich ja jemanden, der mir vorübergehend eine
Schleifmaschine ausleiht.« Sie musterte ihn besorgt. »Du siehst müde aus«, stellte sie fest. »Irgendwelche neuen Erkenntnisse?«
    »Nein.« Er rieb sich den Nacken. »Aber das war auch nicht unbedingt zu erwarten. Die Chancen standen verdammt gering, dass er gestern Nacht wieder zuschlagen würde. Nachdem das mit Gracie passiert ist, wäre er ein absoluter Stümper, wenn er so rasch wieder aktiv würde.« Er dehnte die Schultern. »Trotzdem war es einen Versuch wert. George übernimmt die Tagesschicht, ich lös ihn heute Abend ab.« Er schaute sich kurz um. »Kommst du mit der Garage klar?«
    »O ja. Ich bin so froh, dass ich mich hier endlich ausbreiten kann.« Sie richtete sich auf, hauchte ihm hastig einen Kuss auf den Mund. »Los, geh schlafen«, wies sie ihn an. Sie musterte ihn mit leicht geneigtem Kopf. »Du siehst absolut fertig aus. Na, geh schon.« Sie schob ihn spielerisch in Richtung Tür. »Ich versuch so lange, Gracie in Schach zu halten, damit du deine Ruhe hast.«
    Ein paar Stunden später, als das neue Dreirad und die Schaukel sie zunehmend langweilten, schlich Gracie sich in das vordere Schlafzimmer und kletterte auf das Bett. Elvis lag auf seiner Seite, mit dem Kopf zu ihr. »Elbis!«, flüsterte sie energisch. »Bist du wach, Elbis?«
    Keine Antwort, nur seine tiefen, gleichmäßigen Atemzüge. Gracie streichelte über die Narbe auf seiner Wange. Nichts. Als sie mit dem Daumen kurz entschlossen eines seiner Augenlider aufschob, entwich ihm leise ein gereiztes Murren. Sie presste ihm einen feuchten Schmatzer aufs Kinn. Doch er schlief einfach weiter.
    Schließlich drehte sie sich seufzend um, kuschelte sich mit dem Rücken an seinen Bauch. Boxte wie zufällig ihren
winzigen Ellbogen in seine Magengrube. »Nicht mehr schlafen, Elbis!« Das Spielchen mit dem Ellbogen wiederholte sich

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