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Revelations

Revelations

Titel: Revelations Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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nirgendwo hin!«, rief Angel entschieden.
    Jade ließ mit geballten Fäusten und knirschenden Zähnen von ihr ab.
    »Wenn ich deine Freunde hier raushole, wirst du dann tun, was ich von dir verlange?«
    »Was verdammt nochmal erwartest du von mir?«
    »Wirst du mir dann helfen?«, brüllte Jade sie an.
    »Ja! Verdammt ja! Ich helfe dir, deinen verfluchten Krieg zu führen!«
    Jade dachte einen kurzen Augenblick nach. Sie atmete schwer und starrte Angel mit einem Blick an, den die erfahrene Kriegerin am ehesten als unschlüssig bezeichnen würde. Sie deutete mit dem blutigen Schwert in Richtung Westen.
    »Drei Blocks geradeaus, dann links. Dort findest du einen offenen Kanalisationsdeckel. Folge den Tunneln weiter nach Westen. Anschließend schlag dich nach Süden durch, bis du auf das Arbeitslager triffst, das dein Freund Johnny übernommen hat. Da treffen wir uns wieder!«
    »Was hat Johnny damit zu tun?«, erwiderte Angel kopfschüttelnd.
    »Los jetzt!«, schrie Jade sie förmlich an. Mit einem Pfiff versammelte sie ihre Männer und verschwand ebenso plötzlich in den staubigen Gassen, wie sie aufgetaucht war.

13 - Im Auge des Sturms
     
     
    »Angel! Die ganze Stadt geht aufeinander los! Wir müssen hier raus!«
    Angst und Sorge schwangen in Cassidys Stimme mit, sowohl um ihre Ausbilderin als auch sich selbst. Dog hatte sich mit ihr und Jiao in einem verlassenen Wohnhaus verbarrikadiert, wo sie auf die verloren gegangene Scharfschützin warteten.
    »Ich krieg keine Antwort!«
    »Verdammt«, fluchte Dog mit Blick auf das tosende Gefecht nur einen Block von ihrem Versteck entfernt. »Scheint, als wäre die Bevölkerung wie auf Kommando durchgedreht.«
    »Aber warum?«
    »Und auf wessen Kommando?«, fügte Jiao hinzu. Seit sie der Explosion von Nadims Haus nur knapp entgehen konnten, waren sie ziellos nach Osten gerannt, in der Hoffnung, dass ihnen die Flucht gelingen würde, bevor ihnen die aufkommende Volksunruhe den Weg zu den Stadttoren abschnitt.
    »Was ist mit deinem Vater? Kann der uns nicht irgendwie helfen?«, fragte Cassidy.
    »Hab ich bereits versucht. Er verfolgt mit Sicherheit alles, was hier vorgeht, aber die Batterien der Funkgeräte sind wohl schon zu schwach, um die Drohne über uns zu erreichen.«
    »Wird er von sich aus Hilfe schicken?«
    »Das hoff ich doch!«, erwiderte Jiao überzeugt. Dabei sah Cassidy, wie sie ihre Hand in der Innentasche unter ihrem Poncho vergrub und vermutlich das Foto ihrer Mutter festhielt. »Aber Arnac liegt vier Flugstunden von der Biosphäre entfernt. Außerdem können Danny und Gordon nicht mitten in einem Gefecht landen und selbst wenn, würde der Treibstoff nicht mehr für den Rückflug reichen. Wir müssen die Stadt auf jeden Fall verlassen und wenigstens bis zur Farm von Charles kommen.«
    »Wie sieht‘s da draußen aus?«
    »Die sind mit ihrem Aufstand beschäftigt. Wo hast du den Wagen geparkt?«, antwortete Dog zuversichtlich.
    »In der Nähe der Stadtmauer am Nordausgang. Ich hielt es für das Beste, nicht zwei Mal hintereinander das gleiche Tor zu benutzen.«
    Dog nickte Jiao anerkennend zu und holte seinen Kompass hervor.
    »Die verlagern sich immer weiter nach Osten. Mit etwas Glück ...«
    In diesem Moment traten plötzlich zwei schwerbewaffnete Soldaten die Hintertür ihres Verstecks ein. Sofort riss der Hüne seine Pistole aus der Hose und durchsiebte die bröckelige Lehmmauer mit einem Kugelhagel.
    »Feuer einstellen!«, brüllten die Männer von draußen.
    »Wer zum Henker seid ihr?«, schmetterte Dog zurück. Jiao zog ihre Hand aus der Tasche und ging links von der Tür mit ihrer Pistole in Deckung. Cassidy versteckte sich in einem Nebenraum und behielt die andere Seite des Hauses im Auge. Sie erhielten keine Antwort. Als Dog bereits kurz davor war, die Initiative zu übernehmen, erschien ein Schatten im Türrahmen, der einem alten Westernroman hätte entsprungen sein können; wäre da nicht das blitzende Schwert in der rechten Hand.
    »Hallo mein Großer«, säuselte Jade in den Raum hinein. Ihr leichter Ledertrenchcoat wehte im schwachen Nachtwind hin und her. Ab und an warfen Explosionen und Mündungsfeuer unterschiedlich große Schatten ihres athletischen Körpers an die Decke und Wände des einsturzgefährdeten Hauses. Andächtig wie eine Adelsdame trat sie über die Türschwelle und warf Jiao einen amüsierten Blick zu.
    »Violetta mein Engel«, hauchte sie ihr zu. »Hab ich dir gefehlt?«
    Dog schnaufte wütend wie in Brackwood, wo Jade ihn

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