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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Wasser schlimmer als Ladungen, die auf dem Festland niedergingen.
    In Luna City war Sheenie auf den Bildschirmen zu sehen. Er berichtete seinen Mitbürgern, wie der Angriff des Kreuzers Esperance geendet hatte, wiederholte diese Meldung und fügte nachdrücklich hinzu, die Schlacht sei noch nicht zu Ende, jeden Augenblick könne das andere Schiff über uns auftauchen und der Alarmzustand sei keineswegs beendet. Alle Zuschauer wurden aufgefordert, ihre Druckanzüge anzulegen, falls sie dies nicht bereits getan hatten (Sheenie trug seinen Anzug und hatte nur den Helm geöffnet), die unterste Ebene ihrer Siedlung aufzusuchen und dort zu bleiben, bis die Entwarnung durchgegeben wurde. Und so weiter.
    Sheenie wiederholte diese Warnung mehrmals... und sprach dann plötzlich aufgeregt weiter: »Eilmeldung! Feindlicher Kreuzer in niedriger Höhe gesichtet. Er steuert offenbar Luna City an.
    Dringend! Raketen abgeschossen, Kurs in Richtung Katapult und...«
    Bild und Stimme verschwanden und verstummten gleichzeitig.
    Wir erfuhren erst später, was geschehen war: der zweite Kreuzer hatte Luna auf der kürzesten Kreisbahn umrundet und war deshalb imstande gewesen, das vordere Ende des Katapults zu bombardieren und dort die meisten Ringe zu zerstören, während er noch hundert Kilometer von Brodys Geschützen entfernt war, die bei den Radargeräten aufgebaut waren. Vermutlich fühlte er sich dort sicher, aber er war es nicht. Brodys Männer nahmen ihn unter konzentriertes Feuer. Das Schiff flog zunächst weiter und stürzte dann in der Nähe von Torricelli ab; offenbar versuchte es eine Notlandung, denn seine Triebwerke flammten unmittelbar vor dem Aufprall ein letztesmal auf.
    Aber unsere nächsten Nachrichten am neuen Katapult kamen von der Erde. Die Vereinigten Nationen verkündeten siegessicher, unser Katapult sei zerstört worden (richtig) und die Bedrohung von Luna aus sei damit beendet (falsch). Alle Loonies wurden aufgefordert, ihre verbrecherischen Anführer gefangenzunehmen und bedingungslos zu kapitulieren.
    Ich hörte mir die Nachrichten an, überprüfte nochmals Juniors Programmierung und betrat den abgedunkelten Radarraum. Falls alles wie geplant verlief, würden wir zunächst den Hudson River treffen und anschließend nacheinander ausgewählte Zielpunkte auf dem nordamerikanischen Kontinent ->nacheinander<, weil Junior nicht imstande war, gleichzeitig mehrere Ladungen zu kontrollieren; Mike hatte entsprechende Vorkehrungen getroffen.
    Der Hudson River wurde zur angegebenen Zeit getroffen.Ich fragte mich, wie viele New Yorker die Rundfunksendung hörten, während sie die Wirklichkeit vor Augen hatten.
    Zwei Stunden später gaben die Vereinigten Nationen bekannt, die Rebellen auf Luna hätten einige Ladungen auf eine Kreisbahn um Terra gebracht, bevor ihr Katapult zerstört wurde -aber sie würden keine weiteren mehr starten können, so daß das Ende der Beschießung in Sicht sei. Als Nordamerika zum drittenmal bombardiert worden war,schaltete ich das Radargerät aus.
    Es war ohnehin nicht ständig in Betrieb gewesen; Junior war so programmiert, daß er es nur in unregelmäßigen Abständen benutzte.
    Nun hatte ich neun Stunden frei, bis Großchina wieder an der Reihe war.
    Aber ich konnte mir nicht neun Stunden lang überlegen,ob wir Großchina wirklich erneut bombardieren sollten. Ich mußte mich entscheiden, ohne genügend Informationen zu besitzen. Die einzigen Nachrichten, die wir empfingen, kamen von Terra. Sie konnten falsch sein. Verdammt! ich wußte nicht einmal, ob unsere Städte bombardiert worden waren. Ob Prof noch lebte oder gefallen war. Zweimal verdammt. War ich nun amtierender Premierminister? Ich brauchte Prof. Politiker und Diplomat war keine Berufsbezeichnung, die zu mir paßte. Aber vor allem brauchte ich Mike -er mußte Tatsachen analysieren,Wahrscheinlichkeiten berechnen und die Aussichten dieser oder jener Entscheidung beurteilen.
    Ich wußte nicht einmal, ob inzwischen weitere Schiffe in Richtung Luna gestartet waren -und was noch schlimmer war, ich fürchtete mich davor, nach ihnen Ausschau zu halten. Wenn ich unser Radar in Betrieb nahm und Junior den Horizont absuchen ließ, würde ihn jeder Kreuzer schneller orten, als er das Schiff registrierte; Kriegsschiffe waren dafür ausgerüstet, eine Radarüberwachung sofort festzustellen.Das hatte ich jedenfalls gehört.
    Der Teufel sollte alles holen, ich war schließlich kein Soldat; ich war nur ein Computertechniker, der nichts von diesen

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