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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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plötzlich seinen Kurs und steuerte geradewegs Luna an.
    Offenbar rechnete er mit Täuschungsversuchen und schien beschlossen zu haben, seine Lenkwaffen erst dann einzusetzen, wenn das Schiffsradar die Ziele aufgenommen hatte.
    Anscheinend betrachtete er seinen Auftrag als Himmelfahrtskommando, denn er war nur noch tausend Kilometer von Luna entfernt, als er fünf Raketen abschoß, die unbeirrbar Mikes Radaraugen ansteuerten.
    Mike mußte damit rechnen, daß fünf seiner sechs Radargeräte demnächst ausfallen würden. Deshalb setzte er Brodys Geschütze gegen den Kreuzer ein und befahl drei Sekunden Dauerfeuer, bevor er die Koordinaten der Raketen durchgab.
    Ergebnis: ein abgestürzter Kreuzer, zwei Radargeräte durch Lenkwaffenbeschuß zerstört, drei Raketen unschädlich gemacht und zwei Geschützbedienungen tot, eine durch eine Atomexplosion, die andere durch einen Raketenblindgänger, der mitten in ihrer Stellung landete.Dazu kamen noch dreizehn Kanoniere, die mehr als die normalerweise tödlichen achthundert Röntgen aufgenommen hatten, weil sie zu lange an der Oberfläche oder in der Nähe der Atomexplosion gewesen waren.
    Der zweite Kreuzer blieb in seiner elliptischen Kreisbahn um Luna.
    Alles das hörte ich von Mike, nachdem wir das neue Katapult am Sonntagmorgen erreicht hatten. Mike beklagte den Verlust der beiden Radargeräte und schien Gewissensbisse zu haben, weil er es nicht fertiggebracht hatte, gleichzeitig sechs Ziele zu bekämpfen und so die Kanoniere zu retten. Ich erklärte ihm, er brauche sich keine Vorwürfe zu machen, da er schließlich nur mit improvisierten Waffen kämpfe.
    »Wie steht es mit dir selbst,Mike? Alles in Ordnung?«
    »Alle wesentlichen Teile. Einige Verbindungen sind abgerissen, aber ich habe zum Beispiel aus Novi Leningrad gehört, daß die für den Notfall getroffenen Vorkehrungen sich bewährt haben.
    Diese Unterbrechung stört mich -aber das läßt sich später reparieren.«
    »Wann kommt das zweite Schiff wieder in Sicht?«
    »In etwa drei Stunden, falls es den bisherigen Kurs beibehält.
    Aber das tut es nicht -mit einer Wahrscheinlichkeit von über neunzig Prozent.Ich erwarte es in etwa einer Stunde.«
    »Oho!«
    »Es ist mit Kurs und Azimuth zweiunddreißig Grad verschwunden.Was schließt du daraus,Mannie?«
    Ich überlegte kurz. »Offenbar wollen sie landen und dich besetzen, Mike. Hast du Finn informiert? Ich meine, hast du Prof gebeten,Finn zu warnen?«
    »Prof ist unterrichtet, Mannie. Aber ich analysiere die Lage anders.«
    »So? Schön, dann halte ich am besten den Mund und lasse dich ruhig weiterarbeiten.«
    Das tat ich auch. Lenore brachte mir das Frühstück, während ich Junior inspizierte -und ich muß zu meiner Schande sagen, daß ich es nicht fertigbrachte, unsere Verluste zu beklagen, solange Wyo und Lenore gesund bei uns waren. Mum hatte Lenore hierher geschickt, damit sie nach Millas Tod »für Greg kochen konnte« -aber das war nur eine Ausrede, denn am neuen Katapult lebten inzwischen genügend Familien, so daß Greg wie zu Hause essen konnte. Zweck der Übung war es vielmehr, Greg aufzumuntern und gleichzeitig Lenore zu helfen; Ludmillas Tod hatte sie schwer getroffen, denn die beiden waren wie Schwestern gewesen.
    Junior schien alles richtig zu machen. Er war eben mit Südamerika beschäftigt und steuerte eine Ladung nach der anderen ins Ziel. Ich blieb im Radarraum und beobachtete dort, wie er die Flußmündung zwischen Buenos Aires und Montevideo traf.
    Mike hätte nicht genauer zielen können. Dann überprüfte ich sein Programm für Nordamerika, fand nichts daran auszusetzen, schloß es ein und nahm den Schlüssel an mich. Junior war jetzt selbständig -wenn Mike nicht doch Zeit fand, wieder die Kontrolle zu übernehmen.
    Dann versuchte ich die Nachrichten von Terra und aus L-City gleichzeitig zu hören. Das Koaxialkabel stellte die Telefonverbindung her, Mikes Verbindung mit Junior sorgte für die Übertragung von Rundfunk und Fernsehen; das neue Katapult war nicht mehr isoliert. Nachrichten vonTerra konnten jedoch auch direkt empfangen werden, so daß wir nicht auf die Übermittlung von L-City aus angewiesen waren.
    In Propagandasendungen behauptete Terra, unsere ballistischen Radargeräte seien zerstört worden und wir seien jetzt hilflos. Ich fragte mich, was die Einwohner von Buenos Aires und Montevideo von dergleichen Meldungen hielten. Wahrscheinlich waren sie zu beschäftigt, um Radio zu hören; in vieler Beziehung waren Volltreffer ins

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