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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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bestanden, den leeren Raum mit Getreide zu füllen? Warum nicht mit Felsbrocken, denen das Vakuum nichts ausmacht?
    Die Zeit verging, und ich überlegte mir, daß es nicht schaden konnte, Prof die Spritze zu geben, die ihm helfen sollte, die Beschleunigung zu überstehen. Nachdem wir in die Kreisbahn eingeschwenkt waren, würde ich ihm eine Spritze zur Herzstärkung geben -sie konnte ihm nicht mehr schaden,soviel ich wußte.
    Als ich ihm die Spritze gegeben hatte, begann wieder der einhändige Kampf mit dem Gurtzeug. Ich bedauerte nur, daß ich den Namen meines hilfreichen Freundes nicht kannte; sonst hätte ich ihn besser verfluchen können.
    Bei zehn g dauert der Eintritt in die Kreisbahn um Terra nur 3,26.107 Mikrosekunden; das scheint trotzdem eine Ewigkeit zu sein, weil die Belastung sechzigmal höher als auf Luna ist. Endlich waren auch diese dreiunddreißig Sekunden vorüber. Ich gab Prof eine herzstärkende Injektion und überlegte in den folgenden drei Stunden, ob ich vor der Landung ebenfalls ein Betäubungsmittel nehmen sollte. Ich tat es schließlich doch nicht, denn wenn diese Minuten meine letzten waren, wollte ich sie wenigstens bei vollem Bewußtsein erleben.
    Die Landung war so schlimm, wie ich sie mir vorgestellt hatte; vielleicht sogar noch etwas schlimmer. Sechs g, dann vier g, dann einige Sekunden lang freier Fall und schließlich das keineswegs sanfte Eintauchen. Wir fingen den Stoß mit den Gurten ab, weil wir mit dem Heck voraus eintauchten. Und Mike schien nicht berücksichtigt zu haben, daß wir wie ein Korken aus dem Wasser schießen und nochmals aufprallen würden, bevor unser Frachter endlich auf der Oberfläche trieb.
    Dann dauerte es noch endlos lange, bis uns ein Schlepper in den nächsten Hafen brachte, wo unser Frachter endlich in einer Art Trockendock liegenblieb. Unglücklicherweise waren an seiner Außenseite Markierungspfeile angebracht,so daß ich schließlich mit dem Kopf nach unten in den Gurten hing. Das war im günstigsten Fall unbe!uem; ich sollte jedoch folgende Aufgaben erfüllen: a) mich losschnallen, b) aus der Konturliege befreien, c) einen Vorschlaghammer von der Wand nehmen, wo er mit Flügelmuttern befestigt war, d) damit den Notausstieg zertrümmern, e) einen Weg ins Freie bahnen und f) einen alten Mann im Druckanzug hinterherzerren.
    Ich konnte nicht einmal Aufgabe a) erfüllen; ich wurde vorher ohnmächtig.
    Zum Glück war für derartige Fälle vorgesorgt worden. Stu Lajoie war vor dem Start benachrichtigt worden; die Presseagenturen hatten die Nachricht kurz vor der Landung erhalten. Ich wachte auf, sah Leute über mich gebeugt und verlor wieder das Bewußtsein; als ich zum zweitenmal erwachte, lag ich in einem Krankenhausbett und fühlte mich wie erschlagen,aber wenigstens nicht krank.
    Links neben mir stand eine zierliche indische Krankenschwester mit riesigen Augen; rechts neben dem Bett sah ich Stu Lajoie. Er grinste begeistert: »Hallo, Mannie, wie geht's?«
    »!h... schon besser. Aua! Das war ein verdammt ungemütlicher Flug!«
    »Prof war ganz begeistert davon. Der alte Knabe ist wirklich zäh.«
    »Augenblick! Prof ist tot.«
    »Keineswegs. Er ist nicht gerade in Bestform, aber wir kurieren ihn wieder, damit er seinen Auftrag durchführen kann. Angeblich hat er überhaupt nichts gespürt; er ist in einem Krankenhaus eingeschlafen und in einem anderen aufgewacht. Ich dachte, Er habe unrecht, als er sich weigerte, mir den Auftrag zu geben, ein Schiff für euch zu beschaffen, aber er hat doch recht behalten -ihr seid berühmt!«
    »Prof hat dir verboten, ein Schiff zu schicken und uns abholen zu lassen?« fragte ich verblüfft.
    Stu nickte mir zu und wandte sich an die Schwester. »Lassen Sie mich einen Augenblick mit ihm allein?« bat er.»Ich verspreche Ihnen, daß er noch lebt, wenn ich gehe.« Er begleitete sie zur Tür und kam zu mir zurück. »Die ganze Idee stammt eigentlich von Adam Selene; diese Methode war nicht nur werbewirksamer,sondern auch sicherer.«
    »Ich gebe zu, daß sie werbewirksam gewesen sein mag,Stu.
    Aber sicherer? Das glaubst du doch selbst nicht!«
    »Sicherer, mein Lieber, denn ihr seid nicht beschossen worden, obwohl ihr zwei Stunden lang ein prächtiges Ziel abgegeben habt.
    Aber die Leute hier unten konnten sich zu keinem Entschluß durchringen; sie sind sich noch nicht einig. Sie konnten es nicht einmal wagen, die Landung zu verzögern oder euch verhaften zu lassen, weil die !ffentlichkeit von den beiden Helden begeistert

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